Meine Derzeitige top-Intrige:
Dafür sorgen, dass Pommes Fritz Seyffenstein'sch für Pommes Frittes wird.
Meine Derzeitige top-Intrige:
Dafür sorgen, dass Pommes Fritz Seyffenstein'sch für Pommes Frittes wird.
Das habe ich noch nicht gespielt, meine P'n'P-Erfahrungen sind äußerst überschaubar, aber das Werwolf-Spiel ist eine gute Veranschaulichung dafür, wie so etwas aufgezogen werden kann.
Ich glaube es ist viel trivialer. Die Spieler einer MN sehen sich selten als zusammengehörig.
Es gab zu meiner Zeit in Astor nicht "die MN Astor" vielmehr identifizieren sich die Spieler klar als Astor-Demokraten vs. Astor-Republikaner. Gefühlt war die Motivation nicht eine lustige MN zu bespielen sondern den Gegner mit allem zu bekämpfen was geht. Es ging nicht darum miteinander zu spielen sondern gegeneinander.
Das Entweder-Oder-Verhältnis von Republikanern und Demokraten in Astor ist in gewisser Weise ein Sonderfall, auch wenn mir durchaus bewußt ist, daß Astor auch u.a. die SCU und diverse andere Parteien hatte. Daher ist man in anderen MNs ja auch eher auf Koalitionen angewiesen und die Parteien sind auch oft unbeständiger. (In Dreibürgen ist eigentlich nur die NLP dauerhaft stabil, weil ohne und gegen sie meist höchstens krude Querfront-Koalitionen denkbar waren)
Aber grundsätzlich würde ich zustimmen, die Spieler betrachten sich nach traditionellem Verständnis jedenfalls nicht als eine Art Ensemble, das versucht eine gute Show abzuliefern.
Eher kämpfen die Spieler um die Vorherrschaft. Was sich im Grunde auf folgenden Wegen erreichen läßt:
Das ganze hat allerdings ein Problem, ist man zu erfolgreich und regieren seit Jahren die gleichen Leute unangefochten, auch weil es nicht mehr so klappt mit der Fluktation und dem Nachwuchs-Anwerben, wird es halt langweilig. Und Freunde überreden macht man wohl eher als 15jähriger denn mit 40, denn das könnte leicht mit Irritationen enden. Die MNs sind ja im Grunde schon immer skurril gewesen, man bekämpft sich bis auf das Messer, aber es geht eigentlich um nichts außer Bits und Bytes in Datenbanken. Wobei das Freilich im Amateurfußball ähnlich ist.
All das läutete dann meines Erachtens so allmählich die Verrollenspielung auch der demokratischen MNs ein. Wobei das unterschiedlich geschehen ist, hier kam vielleicht Gesellschaftsim dazu, dort wechselte vielleicht der eingefleischte Konservative dann doch auf einmal freiwillig zu den Linken, damit endlich mal Bewegung reinkommt, oder auch umgekehrt und mancherorts wurden Wahlverfahren geändert (Prognose statt Wahl bzw. Begrenzung des maximal auf eine Partei zu vergebenden Prozentsatzes) oder beschränkt Zufallskomponenten eingeführt. In kleinen Mns begannen mancherorts vielleicht auch neben Stagnation die gewaltigen Sprünge in Wahlergenis und Parteienlandschaft bzw. das Fehlen ganzer Lager zu nerven , da "unrealistisch".
Ein zumindest gewisses Zugehörigkeitsgefühl zu "ihrer" (oder auch mehreren) MNs hatten die Spieler aber - würde ich sagen - großteils auch schon früher und wenn man den Feind mal ganz erfolgreich besiegt oder verbissen hatte, schwarnte doch auch früher, daß es jetzt wohl bald langweilig würde. Irgendwie gehörte es auch zum Selbstverständnis, daß man den "Feind" prinzipiell dennoch mitspielen ließ.
Ich glaube im Grunde war die traditionelle MN - neben harten Angriffen - ein Wettkampf um das Erfolgreichste Werben von Verbündeten, auch wenn der Wettkampf nicht immer fair war. Aber es war im Prinzip "ehernes" Gesetz, daß jeder Spieler exakt eine Stimme hatte, das Prinzip war eigentlich nur durch Vortäuschen erfundener Realpersonen zu umgehen und das konnte einem weit über die Grenzen der betroffenen MN schlecht bekommen. Wobei es natürlich dennoch hintertrieben wurde, aber ein Admin, der aufflog, daß er Spieler vortäuschte, der stand schon mal schnell alleine da, oder es blieben nur die wie er dachten.
Im alten Korland hatten wir dazu auch Diskussionen, denn (MN-fremd aus einem Reenactment-Forum über die Zwischenkriegszeit rekrutierte) Spieler schlugen schnell vor, die im Zorn gegangenen Kommunisten halt irgendwie selbst zu bespielen und konnten es nicht verstehen, darauf quasi ein "wenn wir das machen, kriegen mir keine Leute aus den anderen MNs mehr rein" zu hören zu bekommen. Und das obwohl Korland ja schon damals schon durch die Ausgangslage einer bis dato durch Abschottung in der Vorkriegszeit stehengebliebenen Gesellschaft durch eine jüngst gestürzte Diktatur so halb Rollenspiel war.
Wie man diese Methodik oder etwas ähnliches aber in jenen MNs anwenden sollte, die keinen Rollenspielstil pflegen, habe ich jedoch keinen blassen Schimmer! Für mich ist der MN-Stil ein unbegreifliches Mysterium.
Bei den MNs gibt es ein paar Pioniere und viele Mitläufer. Die Pioniere sind diejenigen, die MNs gegründet haben und sehr oft als Administratoren walten (damit sie alles im Griff haben, was mit ihrer MN passiert). Bei den Pionieren wiederum gibt es die alten Hasen, die enorm viel Herzblut, Zeit und Aufwand in ihre MNs gesteckt haben und deshalb keine Veränderungen wünschen oder wenn schon Veränderungen, dann nur solche, die sie selbst vornehmen (aber ja kein Dritter).
Diese MNs finden ihre Erfüllung als Ausgestaltungsmuseen, aber ganz sicher nicht als Rollenspiel-Plattformen. Gelegentliche Posts im Forum suggerieren Aktivität, sind meist intellektuell auf niedrigstem Niveau („Liest ein Buch.“, „Besucht den Gottesdienst.“ usw. etc. pp.), verhindern, dass man von einer gemeinsamen geographischen Karte gelöscht wird und machen den krampfhaften Eindruck, dass „etwas“ gehen muss, weshalb man dann halt so Billigposts absetzt. Aber ganz sicher will man in diesen MNs keine grossartigen Gespräche und schon gar kein Rollenspiel. Sonst müsste man sich ja noch intellektuell anstrengen.
Die Pioniere, die nicht alte Hasen sind (also die Neuen), glauben, ganz schnell und mit wenig Aufwand Kaiser, König und weiss was ich werden zu können. Sie wollen nicht nur Mitläufer sein (siehe unten), sondern steigen gleich ganz oben in der Hierarchie ein. Ihr Forum weist sehr viele Unterforen aus, die sie dann später mit Leben auszufüllen beabsichtigen. Wichtig sind riesige Einwohnerzahlen und ein grosses Militär. Das macht den Neuen vermeintlich potent in der Szene. Nach einem halben Jahr höchstens ist dann der anfängliche Dampf weg und man sucht sich einen Fusionspartner, um zu retten, was man kann. Der Fusionspartner wird einem dann schon den Kaisertitel lassen (um selbigen geht es ja vor allem).
Die Mitläufer sind diejenigen, die in gemachte Nester sitzen dürfen, ohne dass sie den Aufwand der MN-Ausgestaltung haben tragen müssen. Da überall Spielermangel herrscht, wird der Mitläufer gleich zum Unterchef gemacht und darf sich mit Prestigeträchtigen Titeln schmücken. Als Second-best ist er mit dieser Rolle absolut zufrieden.
So funktioniert das hier. Das ist ein chaotisches System, wo jeder Dahergelaufene Kaiser und König und was weiss ich werden kann, mit minimalstem Aufwand. Die Betonung ist bei „minimalstem Aufwand“. Mit Ausnahme der Herzblut-Ausgestaltungs-Pioniere reisst sich in dieser Szene absolut niemand den Arsch auf. Es ist eine Szene der Faulpelze. Das ist der MN-Stil, der für dich ein Mysterium ist. Hier ist kein Rollenspiel gewünscht; hier geht es nur darum, entweder a) bestehende Friedhöfe zu pflegen oder b) schnell Titel zusammenzuklauben und beim geringsten Aufwand einen französischen Abgang zu machen.
Du, mein lieber Enkidu, bist zu intellektuell, weshalb du hier total im falschen Film bist.
(Ich übrigens bin ein Friedhofsgärtner, der naiv und wider besseren Wissens darauf hofft, dass es irgendwann besser wird, was natürlich Quatsch ist - das hier ist alles im Sterben begriffen.)
Was den Frühshoppen angeht: Niemand von uns kann andere Kulturen wirklich gut spielen. Das trifft aber nicht nur nicht-westliche Kulturen zu. Ich bin vor nicht ganz zwei Jahren aus Kanada zurückgekommen wo ich zuvor samt Familie 1.5 Jahre lebte. Schon da gibt es viel, dass du als 0815 Deutscher schlicht nicht kapierst und verstehen kannst. Die Realität ist weit weg von der MN Vorstellung der Staaten und Canada.
Aber das ist okay. Es geht nicht darum die Realität abzubilden. Es geht doch um den Spaß. Du kannst wunderbar in Astor simulieren und die MN vertreten wenn du auch wenn du nie in den Staaten warst oder dich richtig gut damit auskennst.
Durchaus richtig. Wobei ich glaube, daß es auf die Frage hinausläuft, ob man noch nahe genug bzw. einigermaßen dran ist - was aber kaum objektiv oder auch nur intersubjektiv zu bestimmen ist. Aber wenn man den Ausgestaltungskern einer MN meilenweit verfehlt und von Dingen ausgeht, die überhaupt nicht zutreffen, driftet es irgendwie in die Beliebigkeit ab und das kann auch zu Ärger und Streit führen.
Deswegen ist es besser Kulturen selbst zu schaffen, indem man sie in Einzelteile zerbricht und historisch fortführt bis in die Gegenwart. Nur dann kann man in meinen Augen die Kultur auch leben und nicht nur spielen.
Ich tue mir damit schwer, darin den wirklichen Ausweg zu sehen, da sich da andere Probleme ergeben (insbesondere, daß man auf den Input beschränkt ist, den die Spielleitung bereitstellt) und im Falle Chinopiens ist es ja letztlich auch nur so, daß das echte China so lange die Richtschnur ist, bis etwas Abweichendes festgelegt ist. Aber natürlich führen viele Wege zum Ziel.
Für eine internationale Gesprächsrunde wäre ich im Übrigen zu haben, es müsste nichts Politisches sein, da können auch Privatpersonen plaudern. Ist vielleicht sogar interessanter, da nicht so steif.
Weil ich "Chinopien" nicht als identisch zu "China" betrachte, sehe ich das wie Arjan und mich stören keine kulturellen Diskrepanzen zum Vorbild. Wahrscheinlich würden sie mir nicht mal auffallen.
Die Sache mit der Gesprächsrunde sollten wir vielleicht auslagern und entsprechend erörtern. Wobei für mich die praktische Kernfrage ist, das ganze etwa hier neutral auf dem Marktplatz abzuhalten oder in den MNs, wo man dann auch noch das Drumherum simulieren könnte.
All das läutete dann meines Erachtens so allmählich die Verrollenspielung auch der demokratischen MNs ein. Wobei das unterschiedlich geschehen ist, hier kam vielleicht Gesellschaftsim dazu, dort wechselte vielleicht der eingefleischte Konservative dann doch auf einmal freiwillig zu den Linken, damit endlich mal Bewegung reinkommt, oder auch umgekehrt und mancherorts wurden Wahlverfahren geändert (Prognose statt Wahl bzw. Begrenzung des maximal auf eine Partei zu vergebenden Prozentsatzes) oder beschränkt Zufallskomponenten eingeführt. In kleinen Mns begannen mancherorts vielleicht auch neben Stagnation die gewaltigen Sprünge in Wahlergenis und Parteienlandschaft bzw. das Fehlen ganzer Lager zu nerven , da "unrealistisch".
Einige fingen so schon an ...
Demokratie hat in MN/VNs noch nie funktioniert
Daher zurück zu meinem Einwand ein paar Seiten vorher: Setz' dich mit Menschen zusammen die du magst. Dann wird das schon. Wenn man mit fremden zusammen spielen soll (oder halt muss ...) ist das oft frustrierend.
Um eine Analogie zu bemühen: Ich gehe ja auch nicht als Goth in einen Popmusik-laden und sitze dann da rum um mich über die schlechte Musik zu beschweren. Also zumindest mache ich das nicht mehr. Die Party, in Disco/Tanzlokal als auch in VN/MN muss man halt selbst mitbringen.
Aber was auch wahr ist und Twitter macht es vor: Am meisten ist immer da los wo Stress ist.
Zitat(...) das hier ist alles im Sterben begriffen.
Kannst du dein komisches "Bruder" bitte unterlassen. Sinnloses Kopieren der Amerikaabarten berechtigt dich noch lange nicht dazu, eine irgendwie geartete Verwandtschaft zu implizieren.
Danke an Fang Kai-Schek und Charles Lanrezac für die gründliche Entzauberung des Mysteriums. Für mich ist das in der Tat interessant, da es sich massiv vom mir vertrauten Rollenspiel unterscheidet. Man lernt nie aus.
Es mag durchaus sein, dass ich "hier" (ich nehme an, du meinst damit den MdM) völlig falsch bin, aber die Diskussion lohnt insofern, mal aus dem Blickwinkel des Exoten über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. In Futuna - als eine MN - fühle ich mich hingegen gut aufgehoben. Da ist wohl genügend Schnittmenge zum klassischen Forenrollenspiel vorhanden.
Was die erwähnten Ausgestaltungsmuseen betrifft, in denen Aktivität vorgetäuscht wird, hätte ich mir diese als eine Art Weltenbauprojekte vorgestellt. Man möchte vielleicht mit seinem Projekt Teil der Community und der Weltkarte sein, findet aber keine Mitstreiter, und greift deswegen zu solchen verzweifelten Mitteln.
Die Sache mit der Gesprächsrunde sollten wir vielleicht auslagern und entsprechend erörtern. Wobei für mich die praktische Kernfrage ist, das ganze etwa hier neutral auf dem Marktplatz abzuhalten oder in den MNs, wo man dann auch noch das Drumherum simulieren könnte.
Eine Gastgeber-MN wäre aus meiner Sicht schöner. Da scheinbar nur wir beide Interesse daran haben, lade ich dich hiermit einfach mal nach Futuna ein, wenn dich der liebevoll ausgetüftelte Rollenspielstil nicht abschreckt. In manchen Ecken Futunas sind sogar Barbaren willkommen, besonders, wenn es sich um Urlauber mit dicken Geldbeuteln handelt. Alles Weitere gern per PN.
Alles anzeigenWie man diese Methodik oder etwas ähnliches aber in jenen MNs anwenden sollte, die keinen Rollenspielstil pflegen, habe ich jedoch keinen blassen Schimmer! Für mich ist der MN-Stil ein unbegreifliches Mysterium.
Bei den MNs gibt es ein paar Pioniere und viele Mitläufer. Die Pioniere sind diejenigen, die MNs gegründet haben und sehr oft als Administratoren walten (damit sie alles im Griff haben, was mit ihrer MN passiert). Bei den Pionieren wiederum gibt es die alten Hasen, die enorm viel Herzblut, Zeit und Aufwand in ihre MNs gesteckt haben und deshalb keine Veränderungen wünschen oder wenn schon Veränderungen, dann nur solche, die sie selbst vornehmen (aber ja kein Dritter).
Diese MNs finden ihre Erfüllung als Ausgestaltungsmuseen, aber ganz sicher nicht als Rollenspiel-Plattformen. Gelegentliche Posts im Forum suggerieren Aktivität, sind meist intellektuell auf niedrigstem Niveau („Liest ein Buch.“, „Besucht den Gottesdienst.“ usw. etc. pp.), verhindern, dass man von einer gemeinsamen geographischen Karte gelöscht wird und machen den krampfhaften Eindruck, dass „etwas“ gehen muss, weshalb man dann halt so Billigposts absetzt. Aber ganz sicher will man in diesen MNs keine grossartigen Gespräche und schon gar kein Rollenspiel. Sonst müsste man sich ja noch intellektuell anstrengen.
Die Pioniere, die nicht alte Hasen sind (also die Neuen), glauben, ganz schnell und mit wenig Aufwand Kaiser, König und weiss was ich werden zu können. Sie wollen nicht nur Mitläufer sein (siehe unten), sondern steigen gleich ganz oben in der Hierarchie ein. Ihr Forum weist sehr viele Unterforen aus, die sie dann später mit Leben auszufüllen beabsichtigen. Wichtig sind riesige Einwohnerzahlen und ein grosses Militär. Das macht den Neuen vermeintlich potent in der Szene. Nach einem halben Jahr höchstens ist dann der anfängliche Dampf weg und man sucht sich einen Fusionspartner, um zu retten, was man kann. Der Fusionspartner wird einem dann schon den Kaisertitel lassen (um selbigen geht es ja vor allem).
Die Mitläufer sind diejenigen, die in gemachte Nester sitzen dürfen, ohne dass sie den Aufwand der MN-Ausgestaltung haben tragen müssen. Da überall Spielermangel herrscht, wird der Mitläufer gleich zum Unterchef gemacht und darf sich mit Prestigeträchtigen Titeln schmücken. Als Second-best ist er mit dieser Rolle absolut zufrieden.
So funktioniert das hier. Das ist ein chaotisches System, wo jeder Dahergelaufene Kaiser und König und was weiss ich werden kann, mit minimalstem Aufwand. Die Betonung ist bei „minimalstem Aufwand“. Mit Ausnahme der Herzblut-Ausgestaltungs-Pioniere reisst sich in dieser Szene absolut niemand den Arsch auf. Es ist eine Szene der Faulpelze. Das ist der MN-Stil, der für dich ein Mysterium ist. Hier ist kein Rollenspiel gewünscht; hier geht es nur darum, entweder a) bestehende Friedhöfe zu pflegen oder b) schnell Titel zusammenzuklauben und beim geringsten Aufwand einen französischen Abgang zu machen.Du, mein lieber Enkidu, bist zu intellektuell, weshalb du hier total im falschen Film bist.
(Ich übrigens bin ein Friedhofsgärtner, der naiv und wider besseren Wissens darauf hofft, dass es irgendwann besser wird, was natürlich Quatsch ist - das hier ist alles im Sterben begriffen.)
Irgendwie fühle ich mich persönlich beleidigt.
Wie man diese Methodik oder etwas ähnliches aber in jenen MNs anwenden sollte, die keinen Rollenspielstil pflegen, habe ich jedoch keinen blassen Schimmer! Für mich ist der MN-Stil ein unbegreifliches Mysterium.
Bei den MNs gibt es ein paar Pioniere und viele Mitläufer. Die Pioniere sind diejenigen, die MNs gegründet haben und sehr oft als Administratoren walten (damit sie alles im Griff haben, was mit ihrer MN passiert). Bei den Pionieren wiederum gibt es die alten Hasen, die enorm viel Herzblut, Zeit und Aufwand in ihre MNs gesteckt haben und deshalb keine Veränderungen wünschen oder wenn schon Veränderungen, dann nur solche, die sie selbst vornehmen (aber ja kein Dritter).
Ich widerspreche dem. Man kann gerne über Änderungen reden und auch welche einbauen. Lebendes Spiel lebt von Veränderungen.
Das was der Gried sagt.
Ich finde die Ausführungen von Lanrezac ebenfalls schief bzw. zu drastisch und damit letztlich destruktiv, denn ich könnte ohne groß nachzudenken mehrere Beiträge zur Ausgestaltung durch Mitspieler nennen, wie Anfertigen von Karten, Schreiben von Lexikonartikeln, suchen von Bildern, bearbeiten von Bildern, Arbeiten am Forendessin, Mitwirken in der Spielleitung, Ereignissimulationen, Vermittlungsversuche etc. pp; einer meiner Mitspieler (allerdings in der tat kein klassischer MNler) meinte als Moderator sogar mal schlampig erstellte Beiträge ausbessern zu müssen, was Rechtschreibung und Zeichensetzung, Formatierung usw. anging (was ich mich Anno 2007 allerdings zu unterbinden genötigt sah), auch werden die Mitspieler in den meisten MNs in die Ausgestaltung mit einbezogen und geben vielfach auch von selbst eigene Anregungen.
Daß so viele MNs Monarchien sind - ich will nicht absprechen, daß mancher Lust an Titel und Lametta hat - dürfte aber auch zu einem guten Teil daran liegen, daß das praktisch ist, wenn man inaktive Regierungen/Parlamente und andere Störungen ohne Adminkeule auflösen kann, sondern mit "legitimem Recht" des Monarchen. Ich weiß nämlich aus eigener Erfahrung als MN-Betreiber nur zu gut, wie unschön das ist, wenn plötzlich der vom Volk gewählte Präsident inaktiv wird und kein Gesetz mehr unterzeichnet oder Minister ernennt usw. und die Diskussionen losgehen, wie damit umgegangen werden soll, weil die ersten Neuen wiederweglaufen, weil sie nicht eingebunden werden können. Im "Idealfall" ist der Stellvertreter des jeweiligen Spielers und das Gremium für die Absetzung des Amtsinhabers auch inaktiv. Viele MN-Monarchen sind definitiv vor allem erste Diener ihres Staates, indem sie halt den Verwaltungskram erledigen - zumindest bis ihnen etwas absolut gegen den Strich geht.
Was die Kurzposts ("Billigposts") angeht, dienen sie ja oft lediglich, um zu signalisieren, daß man zur Interaktion zur Verfügung steht oder anwesend ist.
Aus:
ZitatSetzt sich an den Tresen.
Ein Glas Wein bitte.
kann ja durchaus etwas tiefschürfend-Philosophisches entwickeln. Kann aber freilich auch völlig belanglos weitergehen.
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"Rollenspiel" bedeutet ja im Grunde, daß man eine Rolle spielt, aber noch nicht, daß man stilistische Meisterwerke liefert. Vielleicht sollte man das darüber Hinausgehende RPG-Stil nennen oder literarischen bzw. dramatisch-epischen Stil, um das zu differenzieren. (Die Kombination langer Gedanken- und Handlungsbeschreibungen mit direkter Rede ist ja eher eine Mischform; "klassische" Dramen kennen ja auch nur recht kurze Regieanweisungen.) Wo schreibt denn Goethe mal mehr als ein paar Worte Regieanweisung? Ich habe mir gerade den Faust gegriffen, da kann man lange suchen.
Wobei ja sich die Frage stellt, was "Rolle" ausmacht. Im Grunde ist das ja eine Funktion in einem Gefüge. Die Rolle unterscheidet sich durch die Rolle im wahren Leben durch verschiedene Aspekte:
a) Aufgaben Der Figur
b) Herkunft, Werdegang, Qualifikationen (Ausbildung)
c) gesellschaftliche Verhältnisse in einer MN
c) politische und sonstige Einstellungen (ein strammer Linker wird das als Resultierende von b und c ansehen, ein Liberaler oder Konservativer nicht oder nur zum Teil)
d)Wechselwirkungen zwischen den Punkten
Ein absolutes Rollenspiel wäre rein von dem Streben nach Perfektion in der Darstellung geprägt. Dieses funktioniert in den MNs in der Regel nicht, weil die meisten Spieler es nicht wollen (weltanschauliche Geneigtheit, Zeitaufwand) oder nicht können - wobei es natürlich keiner kann, wenn man absolute Ansprüche stellt.
Wenn es klappen soll, dann müssen meist Bezüge zum RL da sein, also zeitgeistige RL-Positionen in Deutschland vertretbar oder kritisierbar/aufgreifbar sein. (Mit der merkwürdigen Ausnahme: Niemals tagesaktuelle negative Ereignisse wie Corona oder eine Finanzkrise aufgreifen, jedem der das macht ist die Empörung oder zumindest das Unken garantiert!)
In Dreibürgen clasht etwa das 19. Jahrhundert auf das 21 bzw. debattieren die Vertreter miteinander. Würde man verlangen mit den Positionen aus der Jahrhundertwendezeit auszukommen, würden sich viele sehr schwer tun oder wegbleiben. Das merkte man immer in Ländern, die näher dran blieben, auch in Korland spüre ich es immer, daß sich die Spieler sehr schwer damit zu tun in den Mustern von - sagen wir mal -1930 bis 1950 zu denken. Wobei es nicht nur fehlendes Wissen ist, sondern manchen ist das zu surreal oder zu geschmacklos.
Beispiel gefällig? Eine Debatte über die Abschaffung des Stichentscheids über die Berufstätigkeit der Ehefrau, bei der die (gemäßigt) "liberale" Fraktion nicht mit Reden über Gleichstellung und Gleichberechtigung auftritt, sondern mit Argumenten dieser Art aufwartet (oder das von ihr explizit oder implizit erwartet wird):
Zitat"zwar ist nicht zu verkennen, daß die Hausfrauenehe die natürliche und vorzuziehende Form der Ehe ist, weil sie den Veranlagungen und Neigungen des weiblichen Geschlechts am besten entspricht, insbesondere auch der durchschnittlich höheren Kraft und technischen wie sonstigen Intelligenz des Mannes Rechnung trägt, dennoch ist nicht zu verkennen, daß manche Ehefrauen dessen ungeachtet den inneren oder äußeren Wunsch verspüren, berufstätig zu sein, oder aber doch - ungeachtet der bereits erwähnten durchschnittlich höheren Intelligenz des Mannes - die größere Einsicht in unzureichende Einnahmen aus dem Gehalt des einen Ehegatten haben. Auch mit Blick auf aus der Untersagung resultierende zunehmende Ehescheidungen, sehen wir es als notwendig an, von der bisherigen Rechtslage uns zu verabschieden und - wenigstens in bestimmtem Maße - der Ehegattin auch ohne Einwilligung des Gatten - jedenfalls wenn dies ohne Vernachlässigung des Haushalts möglich ist - zu ermöglichen, in die Erwerbsarbeit zu treten."
Hier sind die Spieler aber oft erstaunlich "folgsam" und versuchen sich zwar dran, sich an anderen Nullpunkten auszurichten, aber irgendwann wird es zäh geht es in die Inaktivität, weil es zu viel in Grübelei ausartet oder ihnen es keine Freude macht, immer nur Meinungen (einer vergangenen/fiktiven Welt) zu behandeln statt ihre Meinung einzubringen. Wobei es natürlich auch die (vielen) Leute gibt, die dann eher in Richtung Empörung gehen, weil sie nicht so rollenspielig denken oder es auch einfach nicht "abkaufen", daß das noch Rollenspiel sei.
Eine andere potentielle "Unsitte" ist es zuweilen, sich über die gespielte weltanschaulich antagonistische Rolle übermäßig lustig zu machen, indem man eine Karikatur daraus macht, aber die Grenzen sind da bekanntlich fließend, wandelnde Stereotypen Karikaturen gibt es ja auch RL. Könnte natürlich auch sein, daß mancher alle Leute, die das Gegenteil von ihnen selbst denken, für ausgemachte Idioten hält.
Schließlich gibt es einen Aspekt, den ich mir noch nie so recht erklären konnte: Simuliere ich eine Diktatur, was ja fast immer Rollenspiel ist, gibt es einen starken Drang ins Kabinett und andere Staatsämter, aber kaum einen in die Opposition auf der Straße. Das könnte man jetzt in Richtung Lanrezacs Kaisersache deuten. Aber das glaube ich nicht so recht. Vielleicht ist es die fehlende Detailkenntnis (*), oder das unwohle Gefühl, sich vorzustellen, wie man sich vielleicht selbst als Unterworfener in so einem Regime verhalten würde. Denn als nordkoreanischer Normalbürger wird man sich vielleicht eher denken können als in Kims Kabinett zu sitzen.
(*) "Jawohl mein Führer" zu rufen und mirt markigen Worten beizupflichten ist halt doch eine einfachere Geschichte als die kleinen Freiräume asuzuloten, die man hat sich über das Regime lustig zu machen, oder Apparatschiks mit den eigenen "Glaubenssätzen" auszumanövrieren, oder sich auch nur als Unterworfener des Autoritären und Totalen zu denken, der gehorchen muß.
Generell sind die MNs ja irgendwie Ort der lauten Töne und der handfesten Gegensätze. Man sieht es doch selbst hier wo noch manchem Verfechter des Rollenspiels das Debattieren als das Diskutieren näher ist. Auch die Rollenspielanhänger in den MNs haben meist recht dezidierte politische und sonstige Ansichten. Daß aber nicht auch - im Grunde überall - Platz für anderes wäre, wie Lanzrezac meint, scheint mir verfehlt. Es ist ja nicht so, daß die klassischen MNler Rollenspieler ausgrenzen oder nicht akzeptieren würden, sie haben allerdings eben oft andere Motivationen und werden dem Rollenspieler nicht immer mit den gleichen Finessen entgegentreten.
Ich persönlich sehe mich übrigens weder als das eine noch das andere, denn ich schreibe durchaus Posts mit seitenweise Begleittext, mir sind aber auch Kurzposts nicht immer fremd, versuche aber durchaus "Qualitätsposts" auch dementsprechend zu beantworten. Aber im Eifer des Gefechts, oder anderen mißlichen Umständen, da kommt es vor. Mit manchen Themen kann man wohl auch einfach nichts anfangen, oder zumindest noch nicht oder nicht mehr.
ZitatSchließlich gibt es einen Aspekt, den ich mir noch nie so recht erklären konnte: Simuliere ich eine Diktatur, was ja fast immer Rollenspiel ist, gibt es einen starken Drang ins Kabinett und andere Staatsämter, aber kaum einen in die Opposition auf der Straße.
Das liegt, finde ich, an der fehlenden Trennung zwischen in/off-Sim. Opposition wird in fast keiner MN als wünschenswert und bereichernd angesehen. Machterhalt ist immer das Ziel.
Deswegen bin ich ein großer Freund von off-sim Absprachen über das Spiel. Dann braucht es auch keinen Kaiser der über dem Parlament steht. Die Spieler und zwar alle entscheiden zusammen über Grenzen und Limits der MN - egal ob sie einen Bettler spielen, einen oder einen Minister mit Stimmrecht. Alle sind gleich wichtig für eine MN. Dem wird aber selten Gehör geschenkt.
Ich sehe Futuna nicht als Diktatur, sondern als Dienstleistung. Regierung usw. ist dort nichts anderes als Beiwerk und Spieler haben zwei Spielplätze, um sich auszutoben: Kampagnen als Einzelcharakterspiel oder Teilstaaten zum Aufbau, also zwei Entwicklungen mit im Rahmen des Hintergrunds fast unendlichen Möglichkeiten. Regierungssimulation ist eben nur Simulation und kein RP, sie ist bereits in ihren Möglichkeiten beschränkt. Und man kann sie in fast jeder anderen MN haben. Es muss eben auch etwas Besonderes geboten werden, egal wie lange Personen damit Spaß haben, und wenn es nur ein paar Tage ist.
Ich mache mir mal Arbeit, der gute Feng schreibt zu viel.
ZitatDaß so viele MNs Monarchien sind (...)
Der Hang geht zur Diktatur. Das finde ich persönlich viel spannender
dann:
ZitatAus:
ZitatSetzt sich an den Tresen.
Ein Glas Wein bitte.
kann ja durchaus etwas tiefschürfend-Philosophisches entwickeln. Kann aber freilich auch völlig belanglos weitergehen.
Ob jemand und wer auf eine sogenannte 'lure' eingeht ist ja deren Sache. Aktivität wie diese ist ein Kristallisationspunkt an dem sich alles mögliche andocken kann. Es ist daher ja nicht falsch soetwas zu schreiben. Es ist nur dann ärgerlich wenn so etwas das einzige ist was noch passiert.
Die Rolle: Der Sinn des Rollenspiels ist es ja jemand zu sein der man sonst nicht ist. Und das macht jetzt ein endlos großes Fass auf.
In Dreibürgen muss man quasi eine Rolle spielen. Ich kann mir das gar nicht anders vorstellen. In Irkanien und Futuna auch. Hier interessant auch die fließende Grenze von der Virtuellen Nation zur 'Micronation'. Sind die Leute am anderen Ende des Internets sie selbst oder eine ID oder ein zwischending? Ist das 'simulieren' das 'spielen einer Rolle'? Dann kommen noch Neben-IDs und so weiter dazu.
Das ist auch mit deinem Beispiel in dem Zitat verwandt. Realpolitische Probleme in Korland zu behandeln macht halt null Sinn.
Am Ende steht immer: Macht dir das gerade Spaß? Wenn nein: Was müsste man ändern? Und wenn ja: Bombe! Weitermachen!
Und ich sehe das hier eher als Meinungs- und Ansichtsaustausch. Wie so vieles sind die Grenzen doch fließend
Ich finde den langen Beitrag aber durchaus lesenswert. Er enthält viele Denkanstöße.
Ich sehe Futuna nicht als Diktatur, sondern als Dienstleistung. Regierung usw. ist dort nichts anderes als Beiwerk und Spieler haben zwei Spielplätze, um sich auszutoben.
Mir geht es so, dass ich ranghohe Figuren zu spielen tendenziell als lästige Notwendigkeit erachte. Mein Herz schlägt eher für Figuren an der Basis der Gesellschaft, die versuchen, in schwierigen Situationen einen Fuß in die Tür zu bekommen. Insofern ist für mich in Futuna aus Spielersicht alles passend, wo ich als Agent in einer Welt zurechtkommen muss, die sich gegen mich verschworen zu haben scheint und deren Mechanismen ich aufgrund der Lügenschleier nicht verstehe. Als Agent ist man dort eigentlich eine arme Sau - und ich mag es.
Wobei es natürlich auch die (vielen) Leute gibt, die dann eher in Richtung Empörung gehen, weil sie nicht so rollenspielig denken oder es auch einfach nicht "abkaufen", daß das noch Rollenspiel sei.
Wenn es dermaßen überzeugend ist, hat der Rollenspieler alles richtig gemacht.
Deswegen bin ich ein großer Freund von off-sim Absprachen über das Spiel. [...] Alle sind gleich wichtig für eine MN. Dem wird aber selten Gehör geschenkt.
Jeder Spieler generiert Aktivität. Aktivität ist das Ziel der meisten MNs, folglich sollte ein gutes Miteinander das Primärziel sein. Absprachen sind folglich unabdingbar. Die Einhaltung dieser Absprachen muss allerdings auch von jemandem durchgesetzt werden. Nicht jeder Spieler ist vernünftig.
Hier interessant auch die fließende Grenze von der Virtuellen Nation zur 'Micronation'. Sind die Leute am anderen Ende des Internets sie selbst oder eine ID oder ein zwischending? Ist das 'simulieren' das 'spielen einer Rolle'?
In dem Zusammenhang eine wichtige Frage an die Freunde des MN-Stils: Wenn man simuliert, anstatt eine Rolle zu spielen, wie kann denn in dem Fall überhaupt von einer Trennung zwischen SimOn und SimOff gesprochen werden? Schließt sich das nicht aus?
Die Einhaltung dieser Absprachen muss allerdings auch von jemandem durchgesetzt werden. Nicht jeder Spieler ist vernünftig.
Dazu gibt es den Betreiber des Forums. Aber ob etwas durchgesetzt werden muss sollten immer auch die Spieler miteinander entscheiden - sofern es nicht gegen Gesetze oder Sitten verstößt. Es bedarf keines in-Sim Kaisers.
Das wollte ich damit ausdrücken.
Ah, du meintest SimOn! Mein Fehler.
Wenn man simuliert, anstatt eine Rolle zu spielen, wie kann denn in dem Fall überhaupt von einer Trennung zwischen SimOn und SimOff gesprochen werden?
Ich kann kein Rollenspiel, meine IDs haben alle irgendwas von mir, und die die mir am Herzen liegen, besonders. Meine IDs tun das, was ich will, und das sage ich auch offen, schließlich verfolge ich ja ein Ziel mit dem was ich mache, z.B Präsident werden, oder ein Gesetz durchsetzen.
es würde an sich sogar funktionieren mit beiden Stilen zusammen zu simulieren, interessanterweise, zumindest meine Erfahrung, ist es immer die Rollenspielfraktion gewesen, die Knüppel geworfen hat und mich zum Rollenspielstil zwingen wollte^^