Vorstellung Pahlawan

  • Aus dem MN-Zeitalter sind wir schon lange heraus auch wenn es hier noch Dinosaurier gibt.


    Solange das ein exklusives und kein inklusives 'Wir' sind, mag das wohl so sein. Aber dann würde es sich vielleicht für den Frieden in der Szene (bzw. dann wohl eher in den beiden Szenen) anbieten, diese Grenze klar zu ziehen und dann damit zu leben. So wie's jetzt ist, kommt es dann immer nur zu Reibereien, die ihre Ursache in unterschiedlichen Definitionen finden. Und das kann ja auf Dauer nicht befriedigend sein.


    Lady Enigma:
    Nein, eine MN/VN ist erstmal genau das: Eine virtuelle Nation, also eine Nation, die nicht physisch existiert. Alle weiteren Ansprüche an die Definition einer MN oder VN sind nur durch Erfahrung bedingt. Das geht sehr ins Theoretische, aber im Prinzip fehlt bei einer 'reinen' MN/VN eine Metaebene, die bei einem Rollenspiel vorhanden ist: Das Rollenspiel ist selber nochmal in eine Art 'Projekt' (ich nenn es mal so, weil es hiesig gerne so bezeichnet wird) eingepackt, es wird also ein fiktiver Staat behandelt, kein virtueller.
    Ich glaube, das Ganze beruht auf einem massiven (und gebräuchlichen) Fehlverständnis des Begriffes 'Virtualität'. Ich zitiere hier mal Everyone's Favourite Internet Encyclopaedia:

    Zitat

    Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen. Das Wort führt über den französischen Begriff virtuel (fähig zu wirken, möglich) zurück auf das lateinische Wort virtus (Tugend, Tapferkeit, Tüchtigkeit, Kraft, Männlichkeit).
    Virtualität spezifiziert also eine gedachte oder über ihre Eigenschaften konkretisierte Entität, die zwar nicht physisch, aber doch in ihrer Funktionalität oder Wirkung vorhanden ist. Somit ist „virtuell“ nicht das Gegenteil von „real“ – obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird – sondern von „physisch“.


    Dort findet sich auch der Grund, warum die OIK-Karte rechteckig ist und (abgesehen von den neueren Beschlüssen, die ein etwas missglückter Versuch sind, die OIK von den MNs zu den Rollenspielen zu bewegen) keine Kugelform, Klimazonen, etc. hat. Das liegt nicht daran, dass die Initiatoren der OIK imbezil gewesen wären und noch nie was von Sphäroiden oder grundlegender Erdkunde gehört hätten, sondern einfach daran, dass dafür nicht die Notwendigkeit bestand (und m.E. auch heute noch nicht besteht).
    Und dort findet sich auch der Grund, warum die UVNO UVNO heißt und nicht 'UNO' oder 'Völkerbund' oder 'Rat der Nationen' (gut, sie hätte auch 'Bund der virtuellen Völker' oder 'Rat der virtuellen Nationen' heißen können). Und warum sie kartenneutral ist und die SimOn-SimOff-Trennung dort etwas verschwimmt. (Was sich allein in der Regelung ein Delegierter – eine RL-Person niederschlägt, und nein, PCI, das heißt nicht, dass ich meine Ansicht geändert hätte, was Delegiertendoppelbesetzung betrifft. :P) Und letzten Endes, warum man von Staaten bei der Aufnahme ein Bekenntnis zur Virtualität (nicht zur Fiktionalität!) verlangt.

  • Gut, nun habe ich eine sehr männliche Nation.
    Abgesehen davon halte ich mich an die englische Variante und da bedeutet Virtual auch fiktiv oder auch "gedacht".
    Tut mir leid, dass ich das 1:1 übersetzte. Ich werde dann bei Virtual Nation bleiben.

  • Die englischsprachige Tradition der Mikronationen ist ja nochmal eine sehr andere; da wird das RL in der Regel ja viel mehr in den Vordergrund gestellt. Muss man halt aufpassen, dass das nicht mit dem (deutschsprachigen Fremdbegriff) 'Virtual Nation' durcheinanderbringt.


    Aber gut, jetzt haben wir einen Begriff, und jetzt kann ich eindeutig sagen: Drachenstein ist nicht ausschließlich eine Virtual Nation im Sinn dieses Begriffs, und da dürfte es nicht alleine dastehen.

  • Im Englischsprachigem Raum haben aber auch Virtual Nations und Mircronations Kontakt miteinander. Also welche mit fiktiver Bevölkerung Kontakt mit welchen die Gebiete beanspruchen und so weiter. Das ist also nicht wirklich anders als hier.

  • Also, eine englische MN, die sich selbst nur als Rollenspiel-Projekt betrachtet, ist mir bislang noch nicht begegnet; da liegt der Fokus im Allgemeinen ja viel mehr auf der Außenpolitik, und die ist auch sehr in der reellen Welt angesiedelt. Ein Gebietsanspruch ist ja erstmal für eine MN nicht zwingend, sondern nur für eine Nation. Aber das schweift ja alles ab; lassen wir die englischsprachigen Begrifflichkeiten mal außer Acht, nachdem es schon schwer genug ist, mit sauberen Definitionen der deutschsprachigen Begriffe zu hantieren. Einigen wir uns einfach auf die Unterteilung Mikronation = Virtuelle Nation und Virtual Nation = Fiktive Nation.

  • Als Projekt würde ich auch die Liga/Irkanien nicht bezeichnen.


    Ich spiele in meiner Nation Rollen. Punkt. Passend wäre wohl ein Rollenspiel in einer Fiktiven Nation (im Internet via Forum).


    Der Kontakt zu anderes Staaten erfolgt dann auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner.

  • Sag mal Kaetyr, ist Dir letzthin ein Fremdwörterlexikon in die Hände gefallen? Schon auf der OIK.... ;)
    Nicht vergessen: Der Usus aliener Termini ist auf ein Minimum zu reduzieren.
    Aber mal im Ernst, was nutzt diese Debatte? Ändert sie was am Spiel? Wohl nicht.
    Debattiere man doch besser darüber wieviele virtuelle engel auf einer realen Nadelspitze Platz haben.
    Danach kläre man das für reale Engel und virtuelle Nadelspitzen. Daraus leite man dann Gesetzmäßigkeiten im Verhältnis VL-RL ab.... :D

  • Ahja, die Lady hat Moers gelesen? ;)
    Das hat insofern Einfluss auf's Spiel, als dass ich wissen will, welche Nationen einer offenen Welt angehören, also wo ich einfach so auftauchen kann in der Erwartung, dass ich keinen SimOff-Rüffel bekomme, und welche Nationen einer geschlossenen Welt angehören(, wo ich das nur kann, wenn ich vorher einen bikartigen Staat meiner Wahl als Transferflughafen genutzt habe ^^). Und wo ich in einem SimOn-Gesprach Zitate benutzen und auf's Thema verweisen kann und wo nicht. Wenn diese Fragen nur theoretischer Natur wären, gäbe es wohl weder zwei Karten, noch Nationen mit exklusivem Spielverhalten.

  • Ahja, die Lady hat Moers gelesen? ;)
    Das hat insofern Einfluss auf's Spiel, als dass ich wissen will, welche Nationen einer offenen Welt angehören, also wo ich einfach so auftauchen kann in der Erwartung, dass ich keinen SimOff-Rüffel bekomme, und welche Nationen einer geschlossenen Welt angehören(, wo ich das nur kann, wenn ich vorher einen bikartigen Staat meiner Wahl als Transferflughafen genutzt habe ^^). Und wo ich in einem SimOn-Gesprach Zitate benutzen und auf's Thema verweisen kann und wo nicht. Wenn diese Fragen nur theoretischer Natur wären, gäbe es wohl weder zwei Karten, noch Nationen mit exklusivem Spielverhalten.


    Moers? Wie kommst Du darauf? Was hat die definition als Rollenspiel oder MN/VN mit offen oder geschlossenem Spiel zu tun. Was sind wir in Aqua den Deiner Meinung nach? Strikt monokartig. Wir entwickeln seit langem eine Gesellschaftsordnung, die denkbar aber derzeit nicht real existent ist. Wir haben Außenpolitik, ein lebendiges politisches Leben. Aber wir simulieren auch auch persönliche Interaktionen und Dinge, die es in RPGs auch gibt. Es entwickelt sich eine eigene Mentalität der Reichsbürger....
    Was sind wir denn nun Deiner Meinung nach? Meinst Du nicht, daß Du einfach intellektuelles Geschwafel von Dir gibst? Manchmal als Geistesübung interessant aber grundsätzlich nutzlos?


  • Moers? Wie kommst Du darauf?


    Nadelspitze...Qwert Zuiopü. Aber Faantir hat sich ja jetzt schonmal als Moers-Kenner zu erkennen gegeben. ^^


    Zitat

    Was hat die definition als Rollenspiel oder MN/VN mit offen oder geschlossenem Spiel zu tun.


    Weil eine Virtual Nation (ich benutze den Begriff mal nach Frank Isaras Definition) sich in einer geschlossenen Welt befindet und eine virtuelle Nation die reelle Welt nicht qua definitionem ausschließt.


    Zitat

    Was sind wir in Aqua den Deiner Meinung nach?


    Das ist eigentlich nicht meine Aufgabe, euch ein Label zu verpassen, aber bitte...


    Zitat

    Strikt monokartig.


    Tut bei der Entscheidung Virtual Nation vs. Virtuelle Nation nichts zur Sache, außer dass ihr wohl keine Virtual Nation wärt, wärt ihr bikartig.


    Zitat

    Wir entwickeln seit langem eine Gesellschaftsordnung, die denkbar aber derzeit nicht real existent ist.Wir haben Außenpolitik, ein lebendiges politisches Leben. Aber wir simulieren auch auch persönliche Interaktionen und Dinge, die es in RPGs auch gibt. Es entwickelt sich eine eigene Mentalität der Reichsbürger....


    Tut bei der Entscheidung Virtual Nation vs. Virtuelle Nation ebenfalls alles nichts zur Sache. Vielleicht hilft's Dir, wenn Du die Diskussion nochmal durchliest.


    Zitat

    Was sind wir denn nun Deiner Meinung nach? Meinst Du nicht, daß Du einfach intellektuelles Geschwafel von Dir gibst? Manchmal als Geistesübung interessant aber grundsätzlich nutzlos?


    Nein, das meine ich nicht, aber es sagt viel über Dich aus, dass Du das so siehst. Nichts schlechtes, natürlich, aber Du weißt sicher ebenso wie jeder, dass man manchmal hinter die Kulissen blicken muss, um das Theaterstück zu verstehen, und dass es hinter den Kulissen oft sehr komplex zugeht. Die Leute, die immer nur das Theaterstück anschauen, anstatt mit "intellektuellem Geschwafel" einen Blick hinter die Kulissen zu versuchen, sind nicht die Leute, denen wir irgendeinen Fortschritt verdanken, und sie tun mir ziemlich leid, weil sie immer nur konsumieren, was andere produziert haben.

  • Zu Moers: Die Sache mit der Nadelspitze hat was mit der mittelalterlichen Scholastik zu tun, ich hab das nur angepasst.
    Was das intellektuelle Geschwafel angeht, gerade bei moderner Kunst sehe ich mir genau an, was der Künstler produziert. Und meist stelle ich fest, daß er Mist produziert hat.
    Wie sagte Kishon sinngemäß? Ich glaube nicht, daß uns die moderne Kunst verarscht. Ich weiß es. Sieht man doch immer wieder. Als ich in den 90er Jahren in der Galerie Vostel war, wegen einer Sammelausstellung in der auch zwei Bilder meiner Lieblingsmalerin aus heutigen Zeiten (Heike Ruschmeyer) waren, hab ich einen Fetzen Raufasertapete gesehen. Bekleckert mit Wasser, in welchem etwas Kalligraphietusche gelöst worden war. Kunstwerk eines gefeierten Chinesen. Kostete eine fünfstellige Summe, hatte einen wahnsinnig bedeutungsschweren Namen und sah genau so aus wie die alte Tapete, die die Malerlehrlinge einen Tag vorher in einer Altbauwohnung von einer feuchten Wand gerissen hatten.
    Ist beim Theater wie in der bildenden Kunst. Schau Dir Den Schrott doch nur mal an. Auf den Bühnen wälzen sich nackte Leiber in Blut und Exkrementen, verbogener Schrott wird mit riesigem, vollkommen sinnentleerten(wenn man mal nachhakt) Wortgetöne
    als sonstwas interpretiert. Lächerlich die Leute, die sich an sowas ergötzen. Und bei alten Künstlern? Immer wieder schön zu sehen, wie die Exegeten heutiger Zeit in uralte Dinge Sachen hineininterpretieren, von denen der Werkschöpfer absolut nichts gewusst haben kann. Die meisten Besucher modernen Theaters oder Galerien moderner Kunst konsumieren. Werk nebst Auslegung im Hochglanzprogramm bzw -katalog. Und das dort angelesene Geschwalle hauen sie sich dann an ihren Studistammtischen oder auf den Partys um die Ohren. Ich bleibe bei dem Vorwurf, wenn man sich nicht klar ausdrücken kann, sollte man es lassen.

    Solange es noch lebende Grüne gibt braucht man keine Tierversuche.

    Einmal editiert, zuletzt von Lady Enigma ()

  • Schau Dir Den Schrott doch nur mal an. Auf den Bühnen wälzen sich nackte Leiber in Blut und Exkrementen, verbogener Schrott wird mit riesigem, vollkommen sinnentleerten(wenn man mal nachhakt) Wortgetöne
    als sonstwas interpretiert. Lächerlich die Leute, die sich an sowas ergötzen.


    Dieser Absatz könnte auch über Lady GaGa handeln...

    "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des OIK-Bashings, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen" Walter Albrecht

  • Zitat

    Zu Moers: Die Sache mit der Nadelspitze hat was mit der mittelalterlichen Scholastik zu tun, ich hab das nur angepasst.

    War das nicht eine byzantinische Diskussion? Also...ursprünglich? Ich meine da was gelesen zu haben. Bestimmt aber auch in Paris....hmmmm ;)

    Das einzige was in einem lebenden Organismus beinahe unbegrenzt wachsen kann, ist die Krebszelle.

  • In dieser Diskussion kann ich am ehesten der Lady Argumente nachvollziehen. Ich bin der Meinung, dass es irrelevant ist, welche Sicht auf das eigene Tun eine - und das sage ich bewusst, weil ich denke, dass dies ein(!) allgemeiner Oberbegriff ist - Mikronation hat. Ob die sich nun Micronation, Mikronation, Virtual Nation oder sonstwie nennt. Wolfenstein nennt sich beispielsweise seit einem Jahrzehnt "Staat im virtuellen Raum". Haben wir deshalb ein Problem mit andersartigen MNs, VNs oder sonstwem gehabt? Nein, ganz und gar nicht. Deshalb denke ich auch, dass es nicht richtig ist, die Aktivitäten, die jeder, der hier postet, in dieser oder jener Weise durchführt, einem gewissen Definitionszwang zu unterwerfen. Gerade die Unschärfe, das Kokettieren mit dem Gegensatz Virtualität/Realität, dem Vorhandensein im virtuellen wie realen Raum (wie auch immer sich das manifestieren mag) üben auf mich einen großen Reiz aus. Die Definition bis ins letzte Detail kann - und meiner Meinung nach DARF - hier nicht greifen. Improvisation ist notwendig und macht das Ganze über den Horizont kleinbürgerlichen Schrebergärtnertums und auch über die (unbestrittene) Notwendigkeit der Definition in der Informatik hinaus interessant.

  • Das hast Du jetzt aber schön gesagt.... :D
    Bringt in gewissen Kreisen sicher volle Punktzahl. Nicht unbedingt der Inhalt, daber die Art seiner Formulierung... ;) .