Stille Nacht

  • Ach, nur weil mir vorgeworfen wird einer Fantasygeschichte anzuhängen und mich damit als quasi verrückten abzustempeln. Ist schon okay. Geht so gar nicht gegen meine Person. So viel zu Logik.


    Nenne mir einen Punkt, in dem sich die Bibel hinsichtlich historischer Akkurazität und Fantasy-Gehalt positiv von der Artus-Sage oder von Pippi Langstrumpf oder von Ulysses unterscheidet. Einen einzigen. Dann entschuldige ich mich tausendmal und werde nie wieder etwas Gegenteiliges behaupten. (Besides, ich habe Dich nie als quasi Verrückten abgestempelt - es will mir nur nicht in den Kopf, wie man so etwas tatsächlich /glauben/ kann. Sieh das eher als Aufforderung, mir zu erklären, wie Du so etwas glauben kannst als als Angriff auf Dich. Ich bin lernwillig und wissbegierig. Ich diskutiere hier nicht, weil ich irgendwelche Dogmen verbreiten will, sondern weil ich danach schlauer sein will als vorher.)


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    Genau wegen dem Schwachsinn kann ich Atheisten ja auch nicht ab. (Da sind alle missionarischen Atheisten wie Du übrigens vollkommen identisch, nur am IQ und der Art erkennt man mitunter einige Unterschiede, aber keiner von EUCH ist wirklich nett) :)


    Täusche ich mich da, oder hattest Du Dich über Ad Hominem beschwert? :)


    Veux, Dein Denkfehler ist der wissenschaftliche Ansatz. Diese irrt zuweilen auch.


    Ein. Gegenbeispiel. (Pretty please?)


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    Und ich mag dieses "was ich nicht sehe glaub ich nicht" so garnicht.


    Ich auch nicht. Wenn alle Menschen einsehen würden, dass es Dinge gibt, die sie einfach mit ihrem jetzigen Wissenstand noch nicht erklären können, gäbe es keinen Bedarf an Religionen. (Religion hier definiert als Religion, nicht als Religion und/oder Weltanschauung, bevor das wieder einer durcheinanderwirft.)


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    Genauso wie die wortwörtliche Bibelauslegung. Jeder Christ erkennt heute an dass die Bibel so hicht zu verstehen ist.


    Wen dem nur so wäre. ;) Und wenn man Teile der Bibel nicht beachtet oder nicht so versteht, wie sie dastehen, nach welchem Prinzip pickt man sich dann die Rosinen raus? (Übrigens Beweis an Hank Scorpio, dass es eine instinktive Instanz gibt, die Moral entwickelt, unabhängig von religiösen Dogmen.) Kann man dann nicht gleich alles weglassen und die Bibel einfach als lustiges oder interessantes und vielleicht in einigen Lebenslagen hilfreiches Buch betrachten, ähnlich wie "Sophies Welt" oder Lichtenbergs "Aphorismen" oder auch eine Tageszeitung?


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    Zum Thema Liebe. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen dass Der Grund warum man sich in jemanden verliebt u.a. darin kiegt dass man instinktiv (und vor allem unterbewusst) erkennt welcher Wunschpartner am ehesten zur Fortpflanzung geeignet scheint. Wenn das aber stimmt gäbe es die gleichgeschlechtlliche Liebe nicht....


    Ich glaube, da hast Du zwei Dinge nicht ganz verstanden: Erstens die Evolution, zweitens die Tatsache, dass Sinnhaftigkeit lediglich ein Konstrukt des menschlichen Gehirns ist.


    Ach, und wieder versucht sich einer im Religionsbashing.


    Würde ich hier Religionsbashing betreiben wollen, würde ich wahllos absurde Bibelstellen raushauen. (Davon gibt es ja genug.)


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    Vor einigen Jahren hätte ich dir wohl Recht gegeben und mit eingestimmt in den Chor der Atheisten. Doch habe ich festgestellt, dass der Glaube an Gott ein elementarer Bestandteil meines Lebens ist.


    Lustiger Zufall: Vor einigen Jahren hätte ich Dir wohl recht gegeben und mit eingestimmt in den Chor der Christen. Doch habe ich festgestellt, dass der Glaube an Gott nichts anderes als ein memetisches Virus ist.


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    Mein ganzes Moralsystem basiert mehr oder weniger auf christlichen Werten bzw. leitet sich von diesen ab.


    Was sind denn "christliche Werte"? ;)


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    Daher sehe ich Religion keinesfalls als überflüssig, dumm oder etwas der gleichen an.
    Auch bin ich der Meinung dass die zunehmende Sekularisierung der Gesellschaft diese immer mehr fagmentiert, sinnentlehrt und desolidarisiert.


    Es gibt ja auch keinen Sinn. Beziehungsweise gibt es keine einzige schlüssige Erklärung, was der Sinn des Lebens sein sollte. Oder der Sinn von irgendwas (ausgenommen menschliche Handlungen). Wie oben geschrieben: Sinnhaftigkeit ist ein reines Konstrukt. Bei Menschen kommt dieses Konstrukt vor, vielleicht auch bei anderen höheren Tierarten. Fragmentierung und Desolidarisierung hat wohl kaum mit zunehmender Säkularisierung zu tun.


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    Übrigens ist dies auch in vielen christlichen Gemeinden zu beobachten, obwohl sich diese Menschen als Gläubig ansehen. Das liegt meiner Ansicht nach an der Scheinheilligkeit vieler Menschen. Die wenigen die immernoch die Kirche besuchen, sind auch längt von Glauben und dessen Werten abgefallen und handeln egoistisch nach Atheistischen/Agnostischen maßstäben.


    Man mag über Religionen und den Glauben an sich viel schlechtes sagen. Der Katholizismus (meine Religion) hat in der Tat eine dunkle Vergangenheit. Er hat viel Leid und elend über die Menschen in Form von Kriegen, Verfolgung etc. gebracht. Doch sind diese Zeiten vorbei (ich spreche hier nicht von irgendwelchn fundamentalistischen Gruppierungen sondern vom Vatikan und dem was er predigt).
    Die "Heilige Mutter Kirche" ist durchaus lernfähig und entwickelt sich - auch wenn nur langsam - weiter. Und wie jede von Menschen geleitet Organisation hat auch die Fehler und ist nicht Perfekt.


    Achso, Unfehlbarkeitsdogma und ein "von Gott ernannter" Papst sind nur so Faschingsspäße - wie gut, dass mir das mal jemand sagt. =)


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    Sie aber für das Übel in der Welt verantwortlich zu machen ist nicht angebracht.


    Nicht immer, aber immer öfter. Abgesehen davon habe ich Kirchen hier gar nicht angesprochen. Das wäre wieder ein ganz anderes Thema.


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    Und wenn deiner Ansicht nach der Mensch nur nach logischen Grundsätzen handeln und sich von Religionen befreien soll, in was für einer Welt würden wir heute leben?
    Wonach würde sich unser Gewissen und unser Handeln richten, welche Werte würden gelten?


    Wir würden in einer guten Welt leben und unser Gewissen und unser Handeln würde sich wie momentan auch nach Erfahrung (unserer und der unserer Vorfahren) und unserer Gabe, logisch und vernünftig zu denken, richten. Welche Werte gelten würden? Etwa die gleichen wie jetzt - universelle Werte sind ja nichts neues, sonst hätten absolut unterschiedliche Kulturen nicht eine erstaunlich große Basis an gleichen Werten. Es gibt keinen (vernünftigen) Wert, der sich nicht nach logischen Gesichtspunkten begründen lässt; ich gehe sogar noch weiter: Es gibt keinen (vernünftigen) Wert, der sich nicht durch ethischen Egoismus begründen lässt. Aber soweit wollen wir jetzt nicht gehen, die momentanen Diskussionspunkte sind wohl genug. ;)


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    Auch ist es nicht gerade die feine Art alle Religionen und deren Angehörig über einen Kamm zu scheren und sie für gewalttätig, unterdrückerisch und was sonst noch zu erklären. Vorallem wenn man den Anspruch erhebt logisch und vernünftig zu denken.


    Na dann ist ja gut, dass wir das beide nicht gemacht haben. :)


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    Meine Wenigkeit würde nie auf die Idee kommen für den Papst in irgendeinen Krieg zu ziehen oder Andergläubige zu verfolgen.
    Es mag extremisten unter den Gläubigen geben, aber diese gibt es auch unter den Atheisten und allen anderen Gruppierungen. Es ist also nicht das Problem von Religionen im allgemeinen und würde ohne sie die Welt nicht per se besser machen.


    Wie soll denn bitteschön ein extremer Atheist aussehen? Ein Atheist ist per definitionem eine Person, die an keinen Gott glaubt. Ist dann ein extremer Atheist eine Person, die an fünfmal keinen Gott glaubt? Oder eine Person, die an keinen GOTT glaubt? Atheismus ist ein boole'scher Zustand, s/w ohne Grautöne.

  • Und nun sind wir auch noch "krank", siehe Virus.


    Interessant.


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    Jeder Christ erkennt heute an dass die Bibel so hicht zu verstehen ist.


    Äh, das stimmt so übrigens dann doch nicht.
    Auch wenn ich froh bin ein toleranter und sekulär denkender Christ zu sein, es gibt da auch viele Gegenbeispiele. Die meisten von eben diesen würden mich aber nichtmal als ihren Bruder bezeichnen.
    Wenn ich mal wieder im Biblechat war und meine Pappenheimer was blubbern kopier ich das mal.


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    Was sind denn "christliche Werte"? ;)


    Nächstenliebe zum Beispiel. Es gibt durchaus Menschen die leben das noch ...


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    Achso, Unfehlbarkeitsdogma und ein "von Gott ernannter" Papst sind nur so Faschingsspäße - wie gut, dass mir das mal jemand sagt.


    Schon mal was von Nichtkatholiken gehört? Nein? Ok.


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    Wie soll denn bitteschön ein extremer Atheist aussehen? Ein Atheist ist per definitionem eine Person, die an keinen Gott glaubt. Ist dann ein extremer Atheist eine Person, die an fünfmal keinen Gott glaubt? Oder eine Person, die an keinen GOTT glaubt? Atheismus ist ein boole'scher Zustand, s/w ohne Grautöne.


    LOL! Was ist dann Christentum? Ist Baptismus die 1, oder Katholizismus? Oder die Zeugen? Oder was?
    Ok, alle Atheisten sind gleich, von uns gibts es verschiedene. Interessantes Konzept. Nicht.


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    Dann entschuldige ich mich tausendmal und werde nie wieder etwas Gegenteiliges behaupten. (Besides, ich habe Dich nie als quasi Verrückten abgestempelt - es will mir nur nicht in den Kopf, wie man so etwas tatsächlich /glauben/ kann. Sieh das eher als Aufforderung, mir zu erklären, wie Du so etwas glauben kannst als als Angriff auf Dich.


    Dazu müsstest DU leider erstmal einsehen, dass Christ nicht gleich Christ ist. Jude nicht gleich Jude und Moslem nicht gleich Moslem.

  • Nächstenliebe ist kein christlicher Wert, sondern die elementare Regel aller Gesellschaften. Man kann sie auch als den Urgesellschaftsvertrag bezeichnen. Bekannt ist sie auch als die Goldene Regel, welche in allen Religionen vorkommt: Tue anderen nichts an, was du nicht selbst erleiden willst.


    Das Christentum hat sich großzügig in Inhalten und Bildern an älteren Religionen und der Philosophie bedient. Alle schreiben von einander ab, das ist überall gleich.

  • Wir würden in einer guten Welt leben und unser Gewissen und unser Handeln würde sich wie momentan auch nach Erfahrung (unserer und der unserer Vorfahren) und unserer Gabe, logisch und vernünftig zu denken, richten. Welche Werte gelten würden? Etwa die gleichen wie jetzt - universelle Werte sind ja nichts neues, sonst hätten absolut unterschiedliche Kulturen nicht eine erstaunlich große Basis an gleichen Werten. Es gibt keinen (vernünftigen) Wert, der sich nicht nach logischen Gesichtspunkten begründen lässt; ich gehe sogar noch weiter: Es gibt keinen (vernünftigen) Wert, der sich nicht durch ethischen Egoismus begründen lässt. Aber soweit wollen wir jetzt nicht gehen, die momentanen Diskussionspunkte sind wohl genug.


    So weit mein bescheidenes Wissen ausreicht, gibt es Religionen schon seit dem es überhaupt Menschen gibt und es gibt/gab sie in jeder Gesellschaft.
    Sie haben sich mit der Zeit immer wieder verändert. Es sind neue hinzugekommen und alte verschwunden. Doch ihre Werte sind in der einen oder anderen Form bis heute erhalten geblieben. Du schreibst ja selbst dass die unterschiedlichen Glaubensrichtungen voneinander angeschrieben/abgeguckt haben.
    Alles was wir heute sind und wie wir denken, unser ganzes Wertesystem basiert eben auf dieser Geschichte der Religionen. Auf Geboten und Verboten. Auf dem Konzept des Himmels und der Hölle. Auf dem Leitfaden was richtig und was falsch ist.
    Auch deine so genannten universellen Werte leiten sich letzten Endes von Religonen ab. (Hier in Europa ist es das Christentum)


    Hätte es Religionen nie gegeben und hätten die Menschen sich nur nach logischen (vernünftigen) Gesichtspunkten orientiert, wäre die Welt sicherlich eine ganz andere, aber ich bezweifle stark ob sie besser wäre.
    Wonach willst du denn deine Logik richten? Nach dem was vernünftig ist?
    Es ist für ein Individuum durchaus logoisch sich auch mit Gewalt das zu holen was es haben will. Warum sollte Leben schützenswert sein? Schließlich ist der Mensch doch eh nur ein Tier. Wenn eines zu meinem oder dem Vorteil meiner Gruppe stribt, ist es doch nicht so schlimm.
    Warum sollte ich auf andere Acht geben? Schließlich habe ich doch die besseren Waffen und kann mir auch so holen was ich will.
    Und wenn jemand besonders ambitioniert ist, warum sollte er sich nicht zum Diktator aufschwingen und Menschen seine Ideologie und seine Lebensweise aufzwingen?


    Auch der Kommunismus hat war eine totalitäre Ideologie die die Religion nicht gebraucht hat um Menschen zu Unterdrücken, wie du es nur den Religionen vorwirfst. Atheismus ist nur das Fehlen von Gott. Es macht aber nicht automatisch bessere Menschen aus uns.
    Wenn du Logik und Vernunft predigst und es als neues Wertesystem verbreiten wollen würdest (keine Unterstellung), wirst du um es durchzusetzen nicht um Gewalt und Unterdrückung herunkommen.
    Im Endeffekt wäre dein Ansatz auch eine Religion. Eine ohne Gott.
    Der Mensch ist eben Mensch und gleicht nicht dem anderen. Wenn du ein geregeltes Miteinander haben möchtest wirst du nicht drumherum kommen sie auf Kosten anderer durchzusetzten.
    Daher ist es faktisch egal ob dieser Druck mangels einheitlicher Strukturen in der Vorzeit durch Religionen geschieht, oder durch einen selbstherrlichen Herrscher, der meint den Stein der Weisen gefunden zu haben.



    Es gibt ja auch keinen Sinn. Beziehungsweise gibt es keine einzige schlüssige Erklärung, was der Sinn des Lebens sein sollte. Oder der Sinn von irgendwas (ausgenommen menschliche Handlungen). Wie oben geschrieben: Sinnhaftigkeit ist ein reines Konstrukt. Bei Menschen kommt dieses Konstrukt vor, vielleicht auch bei anderen höheren Tierarten. Fragmentierung und Desolidarisierung hat wohl kaum mit zunehmender Säkularisierung zu tun.


    Wenn alles ein Menschliches Konstrukt ist und keinen Sinn hat, warum lebst du dann noch und hälst dich an die Regeln der Gesellschaft? Warum sollte man (Selbst-)Mord, Gewalt etc verurteilen? Warum soll ich mir von irgendwem sagen was ich zu tun oder zu lassen habe? Warum sollte es mich interessieren wie es meinen Mitmenschen geht?


    Wie soll denn bitteschön ein extremer Atheist aussehen? Ein Atheist ist per definitionem eine Person, die an keinen Gott glaubt. Ist dann ein extremer Atheist eine Person, die an fünfmal keinen Gott glaubt? Oder eine Person, die an keinen GOTT glaubt? Atheismus ist ein boole'scher Zustand, s/w ohne Grautöne.


    Ich sagte Extremisten nicht "extremistischer Atheist". Damit meinte ich nicht jemanden der seinen Atheismus mit Macht durchzusetzen versucht, sondern Menschen mit extremen Ansichten (böse Menschen).
    Diese gab es schon immer und wird es immer geben. Ganz unabhängig davon ob es Religionen gibt oder nicht.

  • Nächstenliebe ist kein christlicher Wert, sondern die elementare Regel aller Gesellschaften. Man kann sie auch als den Urgesellschaftsvertrag bezeichnen. Bekannt ist sie auch als die Goldene Regel, welche in allen Religionen vorkommt: Tue anderen nichts an, was du nicht selbst erleiden willst.


    Das Christentum hat sich großzügig in Inhalten und Bildern an älteren Religionen und der Philosophie bedient. Alle schreiben von einander ab, das ist überall gleich.


    Das würde ich gar nicht abstreiten wollen. ;)
    Wenn die Religionen alle das gleiche Predigen muß ja schon wieder fast was dran sein.

  • Das ist, wie ich sagte, nicht nur bei Religionen so, sondern allgemeiner Gesellschaftsvertrag. Es ist einfach eine vernünftige Grundlage menschlicher Gesellschaften.

  • Nächstenliebe ist kein christlicher Wert, sondern die elementare Regel aller Gesellschaften. Man kann sie auch als den Urgesellschaftsvertrag bezeichnen. Bekannt ist sie auch als die Goldene Regel, welche in allen Religionen vorkommt: Tue anderen nichts an, was du nicht selbst erleiden willst.


    Das Christentum hat sich großzügig in Inhalten und Bildern an älteren Religionen und der Philosophie bedient. Alle schreiben von einander ab, das ist überall gleich.


    Kudos dafür.


    Ansonsten wird es mir echt zu blöd. Ich bringe Argumente am laufenden Band, antworte auf sämtliche Argumente der Gegenseite und schreib mir die Hände wund, aber auf meine Argumente wird höchstens eingegangen, wenn man sie vielleicht so umdrehen kann, dass sie ganz vielleicht, wenn man den Kopf um 90 Grad dreht und sich vorstellt ein Krokodil zu sein, eine Beleidigung darstellt. Ehrlichgesagt, auf ein Basht-den-Atheisten-weil-er-meinen-tollen-Gott-nicht-anbetet-wie-er-es-sollte habe ich keine Lust, auch nicht auf Leute, die von sich nicht mal die Mühe machen, etwas begreifen zu wollen, wenn ich es erkläre oder zu blöd sind, einmal dafür Wikipedia zu öffnen oder das zu googlen (Stichwort Ockhams Rasiermesser, Definition Atheismus und Agnostizismus, memetisches Virus (Das hat mich echt vom Hocker gehauen, btw., wenn ich's nicht besser wüsste, wär mein Glauben in die Menschheit hin)) oder auf Leute, die sich die Rosinen meiner Argumente rauspicken und den Rest achtlos beiseite werfen. Logische Argumentation und vernünftige Diskussion heißt nicht "antworten wir, was uns mal so einfällt und versuchen, den anderen entweder zu missionieren oder, falls das fehlschlägt, ihn in Grund und Boden zu schimpfen". Logische Argumentation und vernünftige Diskussion heißt, auf alle Argumente nach PEE-Verfahren einzugehen (Point, Evidence, Example - oder für diejenigen, die es in Deutschland in der Schule mal gelernt haben, die drei 'B'; Behauptung, Beleg, Beweis), in allen Situationen einen freundlichen Ton zu gewahren ohne falschen Respekt heucheln zu müssen, Persönliches aus der Sache zu lassen und nicht daran interessiert zu sein, seine Überzeugungen zu verbreiten, sondern sein Wissen zu teilen, gegebenenfalls seine Ansichten an neu gewonnene Erkenntnisse anzupassen und, solbald man sich auf die Diskussion einlässt und sich daran beteiligt, bereit zu sein, sein gesamtes Weltbild um 180 Grad zu drehen, wenn der Diskussionspartner Argumente bringt, die man nicht widerlegen kann und deren Folgerung das verlangt. Dass man in einer Diskussion mehrere Themen haben kann und es vermag, diese voneinander sinnvoll zu trennen, sollte eigentlich auch selbstverständlich sein (ist es aber anscheinend leider nicht - Gottesfrage/Religion etwa; Agnostizismus/Theismus/Deismus rechtfertigt noch lange keine Religion).


    Sehr passendes Zitat von Christopher Hitchens: "The Religions have contrived to make it impossible to disagree with them without being rude. They play the hurt-feelings-card at every opportunity and you are faced with the choice - well, am I going to be rude, am I going to articulate this criticism or am I just going to button my lip?" Wer also tatsächlich Interesse daran haben sollte, logisch und sinnvoll mit mir zu diskutieren, kann mich anschreiben. Und wer einfach so etwas zum Thema erfahren will (Die Gegenseite zu kennen, schadet nie, im Gegenteil), dem empfehle ich wärmstens die Bücher "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins und "god is not Great" von Christopher Hitchens (Deutscher Titel ist mir leider unbekannt). Es gibt auch einige sehr gute Webseiten zum Thema und interessante Youtube-Videos; für jene, die ungern lesen.


    PS: "Alles, was Du schreibst, beleidigt mein logisch-naturwissenschaftliches Weltbild und damit mich...deswegen kann ich euch Theisten auch nicht ausstehen...mimimi" - kleiner Scherz am Rande. (Wenn es denn nur einer wäre.)

  • Äh, das stimmt so übrigens dann doch nicht.
    Auch wenn ich froh bin ein toleranter und sekulär denkender Christ zu sein, es gibt da auch viele Gegenbeispiele. Die meisten von eben diesen würden mich aber nichtmal als ihren Bruder bezeichnen.
    Wenn ich mal wieder im Biblechat war und meine Pappenheimer was blubbern kopier ich das mal.



    Zitat

    Ich bringe Argumente am laufenden Band


    Wenn es denn nur so wäre. :]


  • Wenn es denn nur so wäre. :]


    Vielleicht hilft Dir das hier dabei, die Argumente zu finden. :]


    Ansonsten hier mal eine kurze Führung durch den sehr gestrafften Argumentationsstrang. Für die blumigen Beispiele und die ausführlichen Schilderungen empfehle ich Dir dann meine gesamten vorigen Diskussionsbeiträge. Ich bin gespannt auf Deine logische Erwiderung:


    Zuerst: Wir können uns darauf einigen, dass man als "Gott" ein übernatürliches und allmächtiges Wesen definiert, oder?
    Ist Dein Gott unendlich?
    Wenn ja: Dann fällt er unter Ockhams Rasiermesser.
    Wenn nein: Dann ist er per definitionem kein Gott, da nicht allmächtig.


    Das ist allerdings reines Entgegenkommen meinerseits. Da Du eine These aufstellst, nämlich eine Gottesthese, ist es an Dir, sie zu beweisen.

  • Kannst du mir mal erklären, wieso ein unendlicher Gott unter Occams Razor fallen sollte?


    Du stellst auch die These auf, dass es keinen Gott gibt und kannst es nicht beweisen. Von daher ist die Frage "Glaube" oder "Nichtglaube" genau das.. nämlich eine Glaubensfrage und nicht per se falsch oder richtig...


  • Nicht alle Götter die von Menschen erdacht wurden sind "allmächtig" oder "allwissend".
    Ockhams Skalpell ist übrigens KEIN Beweis. Auch wenn Du es Dir noch so sehr wünschen magst.


    Beide Annahmen sind daher falsch. Somit ist die Schlußfolgerung falsch. Bewiesen ist damit zwar noch immer nichts, aber das ist mir auch reichlich egal, da mir keine Missionswut innewohnt lass ich es halt, wie immer dabei. Und zwar genau dewegen wie der Hirte es auf den Punkt bringt.

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    Du stellst auch die These auf, dass es keinen Gott gibt und kannst es nicht beweisen. Von daher ist die Frage "Glaube" oder "Nichtglaube" genau das.. nämlich eine Glaubensfrage und nicht per se falsch oder richtig...

  • Kannst du mir mal erklären, wieso ein unendlicher Gott unter Occams Razor fallen sollte?


    Verzeihung, ein unendlicher Gott. "Wenn ja" ist auch ein "wenn nein", eigentlich. Ein gültiges "Wenn ja" wäre etwa die Tatsache, dass eine tatsächliche Unendlichkeit nicht existiert, da sie gegen das Lemma der Identität verstoßen würde.


    Zitat

    Du stellst auch die These auf, dass es keinen Gott gibt und kannst es nicht beweisen.


    Das ist richtig, letzten Endes kann ich es nicht beweisen. Ich kann auch nicht beweisen, dass Bielefeld existiert, um mal ein Beispiel von vorhin zu bringen. Ich kann allerdings beweisen, dass die Existenz eines Gottes so unwahrscheinlich ist, dass es sich nicht lohnt, sie anzunehmen. (BTW, Newsflash: Nichtexistenz lässt sich nie beweisen. Das impliziert allerdings eine Reihe von Göttern, genauer gesagt: Alle vorstellbaren, genauer gesagt: Unendlich viele. Nähme man sich vor, einem Gott zu huldigen und dabei konsequent zu sein, müsste man allen möglichen Göttern huldigen.)


    @Lande:


    Ockhams Rasiermesser ist kein Beweis, sondern eine Selbstverständlichkeit vernünftigen Denkens. Rest siehe oben. Und Du bist mir noch einen Beweis schuldig. Oder zumindest eine Notwendigkeit, warum man an einen Gott glauben sollte. Die muss ja offensichtlich bestehen.

  • Dass man allen Göttern huldigen sollte, nur weil man es bei einem will, ist auch eine Fehlaussage... Man kann sich problemlos auf einen beschränken;)
    Dass Nichtexistenz nur bedingt beweisbar ist hab ich oben selbst schon geschrieben. In der Hinsicht sind aber Atheisten und "Theisten" beide auf gleichem Niveau: sie glauben etwas (endweder dass es einen Gott gibt oder eben nicht), haben aber keine Beweise. Dadurch wird das eine nicht besser als das andere. Vielleicht nach jetzigen Erkenntnissen logischer, aber nach "jetzigen Erkenntnissen" führte auch schon zu Hexenverbrennung und zu einem Universum mit der Erde im Mittelpunkt;)

  • Seelenheil. Ewiges Leben. Die Sünde (Trennung von Gott) überwinden.


    Und dass Du das bekommen solltest als Christ und nicht etwa als Jude oder als Moslem, usw..., sagt Dir..?


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    Ich könnte Dich im umkehrzug fragen warum du isst, scheißt oder atmest.


    Ich esse, weil Hunger wehtut und weil es mir Spaß macht zu essen. Ich scheiße, weil es...schonmal versucht, das zurückzuhalten? Sehr unangenehm. Dass ich atme, kann ich nicht kontrollieren, bzw. nur in einem gewissen Rahmen. Ich kann es nicht einfach aufhören. Das sind aber alles wunderbar erklärbare Vorgänge.


    Dass man allen Göttern huldigen sollte, nur weil man es bei einem will, ist auch eine Fehlaussage... Man kann sich problemlos auf einen beschränken;)


    Siehe oben: Wer oder was sagt einem, welcher der richtige ist? Persönlicher Geschmack? "Eingebung", also Fehl- und Leerlauffunktionen des menschlichen Hirns?


    Zitat

    Dass Nichtexistenz nur bedingt beweisbar ist hab ich oben selbst schon geschrieben. In der Hinsicht sind aber Atheisten und "Theisten" beide auf gleichem Niveau: sie glauben etwas (endweder dass es einen Gott gibt oder eben nicht), haben aber keine Beweise. Dadurch wird das eine nicht besser als das andere. Vielleicht nach jetzigen Erkenntnissen logischer, aber nach "jetzigen Erkenntnissen" führte auch schon zu Hexenverbrennung und zu einem Universum mit der Erde im Mittelpunkt;)


    Theist ist durchaus ein richtiges Wort. :)


    Logischer und einfacher. Viele Dinge werden durch die Absenz eines Gottes um einiges besser und einfacher erklärbar, weiterhin kann man ihre Schönheit erst dann richtig schätzen, wenn man ihr Zustandekommen nicht durch die Langeweile eines überirdischen Wesens beschreibt. Hier ist der Glaube an einen Gott ein Nebelschleier, der verhindert, dass man die Sterne bewundern kann. Zu Hexenverbrennung und Universum-mit-der-Erde-im-Mittelpunkt: Mir fällt dazu ein Heine-Zitat ein, das ich sehr schätze: "In dunkeln Zeiten wurden die Völker am besten durch die Religion geleitet, wie in stockfinstrer Nacht ein Blinder unser bester Wegweiser ist; er kennt Wege und Stege besser als ein Sehender – Es ist aber töricht, sobald es Tag ist, noch immer die alten Blinden als Wegweiser zu gebrauchen." Beide Beispiele, Hexenverbrennung und geozentrisches Weltbild, wurden durch bessere, akkuratere Modelle unserer Wirklichkeit abgelöst - Hexenverbrennung durch die Erkenntnis, dass es keine Hexen gibt, das geozentrische Weltbild durch erst das heliozentrische Weltbild und dann durch das Relativitätsprinzip.
    Mir ist kein Fall bekannt, in dem eine ethisch betriebene und seriöse Wissenschaft Erkenntnisse hervorgebracht hat, die im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen eine Verschlechterung dargestellt haben - das widerspricht nämlich brutalst der Wissenschaftlichen Vorgehensweise (Übersetzung von Scientific Method?).

  • Zitat

    die Langeweile eines überirdischen Wesens

    Zitat

    Ockhams Rasiermesser ist kein Beweis, sondern eine Selbstverständlichkeit vernünftigen Denkens.

    Da war sie wieder, die Arroganz


    Hexenverbrennungen gab es in einer speziellen Phase des Religionsmissbrauches. Davor und danach gab es das nicht. Solltest Du eigentlich wissen. Und wenn ich dass dann lese wo Du Arrogant und Fakrenignorantg bist, da hörts bei mir dann auf Die logisches Denken zu unterstellen: Logik ignoriert nicht, und sie ist auch nicht arrogant. Sie ist einfach und das frei von emotional geführter Argumentation. Durch Logik kann man die Nichtexistenz einer matieriellen Sache beeweisen. Um etwas nichtmatieriellens (i.w.S) geht es hier aber nicht, also ist Logik nur begrenzt einsetzbar. Es geht um Dinge die keiner von uns die wir hier posten begreifen KÖNNEN, die folglich auch nicht mit Logik begreifbar zu machen sind.

  • Da war sie wieder, die Arroganz


    Ahja, wo? Das würde mich mal interessieren, was daran arrogant ist, dass man davon ausgeht, dass die Schlussfolgerung eines gesunden Hirns beim Anblick einer toten Maus in der Mausefalle bei keinen weiteren gegebenen Informationen "Die Maus ist in die Mausefalle getappt, um den Käse zu essen, dann ist die Mausefalle zugeschnappt und hat die Maus getötet" ist und nicht "Die Maus in der Falle wurde dort von den Illuminaten detailverliebt hinpräpariert, damit man emotional geschult wird, und wahrscheinlich bestehen sowohl Mausefalle als auch Maus aus Zuckerguss."


    Zitat

    Hexenverbrennungen gab es in einer speziellen Phase des Religionsmissbrauches. Davor und danach gab es das nicht. Solltest Du eigentlich wissen.


    Das weiß ich auch, aber was tut das zur Sache?


    Zitat

    Und wenn ich dass dann lese wo Du Arrogant und Fakrenignorantg bist, da hörts bei mir dann auf Die logisches Denken zu unterstellen: Logik ignoriert nicht, und sie ist auch nicht arrogant.


    ...und Logik zeigt Beweise. Beweise also, bitte.


    Zitat

    Sie ist einfach und das frei von emotional geführter Argumentation. Durch Logik kann man die Nichtexistenz einer matieriellen Sache beeweisen. Um etwas nichtmatieriellens (i.w.S) geht es hier aber nicht, also ist Logik nur begrenzt einsetzbar. Es geht um Dinge die keiner von uns die wir hier posten begreifen KÖNNEN, die folglich auch nicht mit Logik begreifbar zu machen sind.


    ...wie schön, dann sind wir ja soweit: Wenn die besprochenen Dinge nichtmateriell sind, haben sie uns als rein materielle Kreaturen ja nicht zu interessieren, da sie dann keinen Einfluss auf unsere materielle Welt haben können. Der Mensch und seine Umwelt können mittlerweile vollkommen ohne Rückgriff auf Nichtmaterielles erklärt werden. Das ist eine wunderbare Sache; mich erstaunt es immer wieder, wie diese so mit Füßen getreten wird. Entweder akzeptiert man die Naturwissenschaften und dann eben auch diese Erkenntnis, oder man akzeptiert sie nicht, dann ab in die Steinzeit.

  • Mööööp


    Verdrehst Du absichtlich? Davon dass uns die nichtmateriellen Dinge nicht zu interessieren haben hab ich nirgendwo was geschrieben


    Und zum Thema Bewsise: Als Agnostiker behaupte ich Unbeweisbarkeit sowhl der Existenz als auch der Nichtexistenz . Willst Du dass ich Dir die Unbeweisbarkeit beweise oder wie????


    Das Thema Hexenverbrennungen hast Du angebracht, ich habe Dir beweisen das das nicht herhalten kann, also muss ich eher Dich fragen was das zur Sache tut wenn Du es anführst.

  • Mööööp


    Lass das, bitte. Ich komm mir vor wie im Lamagehege. :/


    Zitat

    Verdrehst Du absichtlich? Davon dass uns die nichtmateriellen Dinge nicht zu interessieren haben hab ich nirgendwo was geschrieben


    Sehr richtig, das war nämlich auch ich. :)


    Zitat

    Und zum Thema Bewsise: Als Agnostiker behaupte ich Unbeweisbarkeit sowhl der Existenz als auch der Nichtexistenz . Willst Du dass ich Dir die Unbeweisbarkeit beweise oder wie????


    Ein Fragezeichen erfüllt in der Regel den Sinn, das Vorangegangene als Frage zu kennzeichnen. Und meine Forderung nach Beweisen bezog sich auf Deine Behauptung, ich verhielte mich arrogant und faktenignorant (falls das 'faktenignorant' heißen sollte).


    Zitat

    Das Thema Hexenverbrennungen hast Du angebracht, ich habe Dir beweisen das das nicht herhalten kann, also muss ich eher Dich fragen was das zur Sache tut wenn Du es anführst.


    Ähem...das hat der Oberste Hirte angebracht. ;) WLKIKIV.