Beiträge von Jónas Sigurðsson

    Die Websiten sind alle sehr schön gestaltet, und auch inhaltlich sind die MNs sehr gut ausgeführt, aber z.T. gehen mir einige Sachen in den Foren zu weit. (zu tief in die Fiktive Welt eingetaucht, fern jeglichem Reallife) Ich mein, so Rollenspiele in einer Taverne etc. oder so, das geht mir etwas zu weit.


    Wie stark das ausgeprägt ist, hängt von der MN ab, in die du gehst. Es gibt welche, die sehr stark politiklastig sind (das ist wohl das, was du suchst), andere, die sehr gesellschaftssimlastig sind, und wieder andere gestalten vor allem das Land aus ohne viele Aktionen zu simulieren. Und zwischen den Extremen gibt es alle möglichen Mischformen.


    Du solltest auch verstehen, dass das kein großes, hier zentral organisiertes Spiel ist, sondern im Mittelpunkt erst einmal die einzelne MN als Projekt für sich steht. Alles weitere sind nur mal größere, mal kleinere Plattformen, die von verschiedenen Staaten für gemeinsame Aktionen genutzt werden. Du wirst auf keiner davon alle MN-Spieler finden und selbst hier auf dem Marktplatz, der wahrscheinlich die größte davon ist, nur einen kleinen Teil.


    "In alles reinlesen" beschränkt sich also erst einmal darauf, sich in eine bestimmte MN, deren Bürger man werden will, etwas genauer einzulesen. Das ist in der Regel relativ übersichtlich und viel Kenntnis über das Ausland braucht man nicht.


    Zitat

    Ich wäre dennoch durchaus bereit, eine Mikronation aufzumachen, jedoch nur, wenn auch Mitglieder dabei sind, die auf Rollenspiele wie Taverne, Hotel, Schulen etc. verzichten können. Dafür darf dann gern mehr das Hauptmerkmal auf innerpolitische und Diplomatische beziehungen der NM gelegt werden.
    Ich würde nun gerne wissen, ob sowas überhaupt hier gewünscht ist, und ob jemand bei meinem Vorhaben mitmachen und mich unterstützen möchte.


    Gewünscht grundsätzlich ja, aber die meisten Spieler sind schon bei mindestens einer MN dabei, die sich nicht völlig anders anhört. Die Chancen, dass du hier Mitspieler findest, sind jedenfalls bei einer so vagen Beschreibung eher gering.


    Ich würde dir empfehlen, dir aus der Liste der MNs diejenige rauszusuchen, die deinen Vorstellungen am nächsten kommt, und dann dort anzufangen. Wenn dann hier und da doch mal eine Taverne vorkommt, zwingt dich auch niemand, daran teilzunehmen und dich nicht voll auf die Politik zu konzentrieren.

    Der "niveauvolle" Mensch will eben nicht, daß die Spieler aus SimOff-Aversionen und RL-ideologischem Gezanke aufeinander einhacken, sondern kultiviert und wissenschaftlich fundiert einen blutigen Putsch simulieren. ;)


    Dann bin ich eben niveaulos. Und weiter? ;)



    Das jedoch wohl größere Problem ist aber wohl, dass manche User SimOn und SimOff nicht gut trennen können. Wenn ich SimOn geen eine Regierung mit dem User A putsche, heißt das ja noch lange nicht, dass ich ihn SimOff ablehne. Das sollten sich vielleicht manche User deutlich machen.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Erst wenn ein simoff-Konflikt dahintersteht, sind die Leute mit vollem Einsatz dabei. Solange sich simoff alle lieb haben müssen und sich immer alle einig sind, kriegst du keine Aktivität. (Ein simoff-Konflikt heißt übrigens auch nicht unbedingt, dass ich den anderen ablehne, aber dass ich in einem bestimmten Punkt entschieden anderer Meinung bin und auch bereit bin, den Streit auszutragen.)


    Ein unabgesprochener Putsch läuft in der Regel immer auch mit einer simoff-Komponente, weil man sich aus der Macht des Hosters befreien und neue Infrastruktur aufbauen muss.

    Es hat auch schon unabgesprochene Putsche gegeben. Das sind die, die besonders Spaß machen, weil eben keiner weiß, was am Ende dabei herauskommt. Manche davon waren erfolgreich, manche sind in die Hose gegangen - aber die Kosten dabei sind, dass sich meistens hinterher auch simoff manche nicht mehr ganz so gut verstehen. ;)

    Alles, was in die SimCity-Richtung geht, zwängt aber zwangsläufig die MN in ein Regelwerk. Bisherige Versuche mit so etwas (z.B. im Bereich WiSim) sind allesamt in die Hose gegangen. Sie haben zwar teilweise kurzzeitig funktioniert, aber die Luft war schnell raus. Ein Reiz an den MNs ist eben auch noch, dass gerade nichts festgelegt ist, sondern man alles machen kann - andererseits ist das auch genau das, was neue Mitspieler gern mal ratlos dastehen lässt, weil sie nicht wissen, was sie überhaupt tun sollen.

    Kein Problem, ich kann es auch ohne "früher" formulieren: Zumindest die auf Politik konzentrierten MNs sollten die (simon-)Politik einer MN über ausnahmslos alle Belange der MNs entscheiden lassen, um so auch Themen aus dem Simoff ins Spiel zu holen, die tatsächiche Auswirkungen haben und die daher die politische Debatte (wieder)beleben würden.


    Besser so? ;)

    Deine Frage, was RL und VL miteinander zu tun haben, setzt schon voraus, dass es ein sauber abtrennbares VL gibt, das den Mittelpunkt darstellt. Das mag in den heutigen MNs eine halbwegs treffende Beschreibung sein, obwohl die vollkommene Trennung natürlich eine so hohe Kunst ist, dass sie praktisch keine Bedeutung hat - tatsächlich wird meistens nur den Anschein der Trennung gewahrt. Ursprünglich haben sich MNs aber nicht als virtuelle Simulationen von Staaten verstanden, sondern sie waren dem eigenen Verständnis nach virtuelle Staaten. Man war kein Spieler dieser MN, sondern ein Bürger. Und man durfte deswegen auch frei über jedes beliebige Thema reden, von der Erwähnung von Realpersonen im Staatsbürgerschaftsrecht bis hin zur Diskussion der Forenstruktur, ohne sich einen Simkorrektheitsrüffel einzufangen.


    Was genau für dich ein stichhaltiger Grund ist, weiß ich natürlich nicht. Meinen entscheidenen habe ich genannt: Die Trennung lagert Probleme und Diskussionen in einen Simoff-Teil aus, der nicht als Teil des Spiels angesehen wird, die aber Themen sind, über die mit Leiderschaft diskutiert werden kann und deren Aufnahme in die Politik der MN diese um echte Probleme bereichern würde, die gelöst werden wollen und zu deren Lösung es unterschiedliche, im Konflikt stehende Meinungen gibt. Dieser Thread ist der Beweis.


    Langer Rede kurzer Sinn: Zu viel Trennung schadet der (Simon-)Aktivität.


    Die Parallelen zum Rohrstock sehe ich nicht, aber wenn eine Änderung des Spielstils für dich einer Bestrafung mit dem Rohrstock gleichkommt, von mir aus...

    Dann will ich an dieser Stelle mal festhalten, dass ich nie Angriffe auf Foren durchgeführt oder gutgeheißen habe, und dass ich auch nie davon betroffen war. Die Fälle, die es gab, haben aber natürlich Wellen geschlagen und sind vielleicht auch deswegen noch in Erinnerung.


    Ich sage nicht, dass der Stand 2003 perfekt oder auch nur nahe am Optimum war. Aber ich glaube schon, dass man hinterfragen kann und sollte, ob alle Entwicklungen seither gut waren oder ob ein Zurück in manchen Punkten nicht auch ein Schritt vorwärts sein kann. Die klare Simoff/Simon-Trennung hat so unglaublich viele Themen aus dem politischen Geschehen und aus dem Spiel herausgenommen, darunter fast alle, bei denen es ums Grundsätzliche geht und deswegen Aktivität zu erwarten ist (Warum sind wohl Threads wie dieser immer so aktiv? Genau, es interessiert jeden und jeder hat eine Meinung. Das wäre die optimale Grundlage um in den MNs Politik zu machen, wenn da nicht das Problem wäre, dass Karten- und Aktivitätsdiskussionen nicht realistisch sind.). Ich bezweifle stark, dass das eine gute Idee war. Vielleicht wäre Trennung in einer deutlich abgemilderten Form besser?


    Oder ein anderer Effekt ist, dass heute viel mehr Spieler als damals in mehreren MNs aktiv sind und man immer wieder auf die gleichen trifft. Das ist langweilig und verteilt die vorhandenen Spieler nur auf mehr Foren und am Ende bleibt überall nur sporadische Aktivität übrig. Wobei ich zugeben muss, dass sich das schon etwas gebessert hat, aber wahrscheinlich noch nicht genug.



    Zu der anderen Anmerkung: Auf die CartA zu kommen war noch nie schwer. Schau dir doch nur mal an, wer da so seit den ersten Tagen dabei ist.

    Wie gemein, mich jetzt mit so einer Frage zu stellen. ;)


    Eigentlich wäre es am Grafen, genauer zu definieren, was er unter Anfangszeit versteht, denn eigentlich habe ich ja nichts weiteres getan als nachzuhaken, warum genau sein Ansatz die Diskussion nicht wert ist. Wenn ich für mich einen Anhaltspunkt geben soll, würde ich ungefähr ins Jahr 2003 gehen. Das war als die ersten MNs vorsichtig angefangen haben, sich ein kulturelles Profil zu geben, ohne noch RL-Staaten 1:1 zu kopieren. Es war auch noch bevor der Simon/Simoff-Trennung ein hoher Stellenwert zugemessen wurde, und nicht zuletzt auch vor der GF-Gründung. Das müsste die Zeit gewesen sein, in die die letzte Phase der "alten" MNs gefallen ist, in denen beispielsweise auch mal Metadiskussionen über die Organisation der MN noch in Parlamenten statt in "minderwertigen" Simoff-Threads geführt wurden.


    Das ist natürlich nicht mehr strenggenommen Anfangszeit, die man eher gegen 1999 ansiedeln müsste, aber erstens war ich da noch nicht dabei, und zweitens glaube ich, dass der wirklich große Bruch mit den ursprünglichen Spielgrundlagen erst ab 2004 langsam kam.

    Natürlich hat sich etwas verändert. Sonst würde ja niemand auf die Idee kommen zu sagen, wir müssen es wieder wie früher machen. Aber offenbar ist das ein zu radikaler Lösungsansatz, der mit all dem liebgewonnenen Simkorrektheitsmist inkompatibel und deswegen keine Alternative ist, uns nicht weiterbringt und sowieso am besten gleich wieder vergessen werden sollte.

    Die großen MNs von damals sind größtenteils heute noch in irgendeiner Form da. Sie sind nur nicht mehr dieselben, weil sie sich davon verabschiedet haben, eine MN im ursprüngichen Sinn zu sein, und stattdessen lieber eine möglichst korrekte Simulation des RL werden wollten.

    weil man sonst alle 2-3 Tage in einer völlig veränderten Umgebung wach werden würde.


    Das geht natürlich nicht. Könnte ja sein, dass sich dann ein paar aufregen und damit aus Versehen Aktivität erzeugen!


    Eine Möglichkeit, mehr Aktivität zu generieren, wäre auch, hier mit dem Geblubber aufzuhören


    Mit Geblubber aufzuhören ist ziemlich genau das Gegenteil von Aktivität.


    Ich weiß nicht, wer zuerst auf die Idee gekommen ist, dass Diskussionen über die MNs an sich schlechte Aktivität sind, aber letztendlich hat sich doch über viele Jahre gezeigt, dass das das einzige Thema ist, das tatsächlich zieht. Wenn es um die Grundorganisation einer MN, oder (zum Beispiel in Sachen Karte) einer Gruppe von MNs geht. Das ist interessant, da sind die Leute dabei. Bei der Debatte über virtuelle Arbeitslosigkeit schlafen dagegen die meisten ein, weil das Ergebnis sowieso null Auswirkung hat.


    Und die Anfangszeit ist keine Alternative, Wäre sie das, diese ganze Debatte wäre schlicht überflüssig.


    Kannst du das näher ausführen? Die Anfangszeit ist ja gerade nicht das, was wir heute machen, also auch nicht das, was gerade gegen die Wand fährt. Sondern das, wovon man sich verabschiedet hat als es gut lief.

    Hat sich gewandelt, ganz von allein, und wir sind nur machtlose Zuschauer? Und weil dieses selbstständig gewordene Spiel es nicht mehr möchte, kann man nicht mehr ein neues Spiel nach alten Regeln anfangen?

    Ist man auf gar keiner Karte und sieht sich als im Nirgendwo und als eine Ansammlung von Spielern, die zusammen einen virtuellen Staat im Internet bilden, ist man viel freier und kann tun und lassen, was man will, ohne irgendwelche Auflagen durch Karten.


    Das war jetzt aber nicht politisch korrekt. Wir sind doch inzwischen alle nur noch Spieler, die eine realistisch simulierte virtuelle Personen spielen. Selbst Staatsbürger einer MN sein oder gar in einem Forum erwähnen, dass man in einer MN ist, darf man doch schon lang nicht mehr.


    Es geht ja hier auch nicht nur darum, die Worte eines Textes entziffen und einigermaßen sinnvoll zu Bedeutungseinheiten zusammenzufügen. Richtiges Lesen und auch noch schriftlich zu interagieren in so einem Spiel setzt doch mehr voraus.


    Ist es wirklich Voraussetzung? Ich habe den Eindruck, dass sehr viele in ihrer MN.-Zeit gerade auf diesem Gebiet einiges dazugelernt haben, deren Beiträge anfangs ein Graus waren. ;)

    Kann ich nicht beurteilen, ich habe nie eine eigene MN gegründet. ;)


    Und wenn es so ist, dann ändert das ja auch nichts daran, dass es wenig überraschend ist, dass es so nicht funktioniert.

    Ich glaube, dass hat auch etwas mit der Anspruchshaltung zu tun. Früher als die Foren häufig noch in Baumstrukturen vorhanden waren, hat halt nicht jeder einfach irgendwo einen Thread aufgemacht und damit gleich ein Unternehmen, eine Partei, oder was weiß ich simuliert. Da wurde sich hingesetzt - auch mit Hilfe von anderen - und Webseiten gebastelt. Über Design und Technik kann man sicherlich streiten, aber da wurde Herzblut investiert, was letztlich auch anerkannt und honoriert wurde. Heute ist vieles einfach so lieblos in irgendwelche - und da erlaube ich mir mal die Spitze gegen Dreibürgen - von tausenden von Unterforen geworfen. Die wenigsten nehmen sich noch die Zeit (vllt auch weil sie sie schlicht nicht mehr haben), um wirklich mal ein paar Webseiten zu basteln und den Dingen ein Gesicht zu geben. Ein Grund warum ich immer für eine Homepagepflicht für Staaten war und immer noch bin.


    Ich glaube, da ist was dran. Außer an der Homepagepflicht: Die führt nur dazu, dass einmal eine Homepage erstellt und sich dann jahrelang nicht mehr darum gekümmert wird. Du kannst niemandem seine Spielkultur vorschreiben.