Ich habe mich in den letzten Wochen (im dunklen und verborgenen) mit dem Thema auseinandergesetzt. Viele komische kosmische Spiele a la Clicki-Bunti, eierlegende Wollmichsau und oh, guck mal, mein Pferd braucht jetzt Heu, da muss ich mir eine Prepaid-Karte von Facebook kaufen, damit es überlebt - Nein, damit sind wir nicht vergleichbar. Grundsatz aller Micronationen ist und war immer: Ihr macht die Regeln. Ihr macht die Ausgestaltung. Wir sind 100% kostenlos und ihr lebt von euch selbst.
In der Mitte des letzten Jahrzehnts hatten wir das großartige bovigo.net-Projekt. Bank, Register, Infos, Hosting - ein zentraler Anlaufpunkt für alle, die Micronationler werden wollen, es sind, oder wieder sein wollen. Das war klasse. Das fehlt uns heute. Wir sind total zerstreut - das MdM, Microbook, Micronation-Nachrichten usw. sind auf verschiedene Hoster und verschiedenste Arten angelegt, haben keine sinnvolle Verknüpfung und auch nicht mehr zukunftsweisend.
Meine Traum-Nation vom technischen Hintergrund her war immer eine Mischung aus Dionysos, dem heutigen Medianischen und dem Bankenfeature, ich glaube, das war dotCOM. Denn wenn etwas auf einer Seite passiert - also die Verknüpfung zwischen MdM, Microbook, MNWiki, Nachrichten und einem Blog für die Vorstellung der Nationen - das ist besser als die Linkwüste ohne Description, die wir unten haben. Heutzutage schaffen wir das aber (oder ich spreche nur von mir) nicht mehr, alles zu deckeln. Mit den Jahrzehnten (ja, wir können langsam davon reden) sind die Ideengeber der Micronationen weggegangen und das muss einen Grund haben. Und das, was neben dem RL nunmal ausschlaggebend ist, ist: Wir sind eine Sammlung von Internetseiten, wo es angeblich 15 Leute gibt, aber in Wirklichkeit nur 3 dahinter stecken.
Die Aussenwerbung der Micronationen ist auch eingerostet. Wir haben (wie früher) keine Medienpräsenz, weil sich keiner mehr mit den simplen blöden Foren zeigen will. Jeder Dumm-Arsch kann ein Forum bauen und sein Heimwerkprojekt online stellen. Ich kanm mich an Zeitungsausschnitte erinnern, wo es total grotesk, aber cool war, dass XYZ nun Kaiser von ABC ist. Und heute? Wir versauern.
Es sollte ein Team, aus bereitwilligen, aber auch kompetenten Mitspielern finden, die das Gesamtprojekt Micronation wieder vereinheitlichen. Das heißt nicht, jede MN soll generalgehostet werden, aber über eine Seite ist eben alles zu finden. Personenregister, Firmenregister, Länderregister, Organisationsregister, Timeline, Nachrichten, Blogs, Internationales Bankensystem... Wir müssen, um den Zusammenhalt zu konstruieren, von nationalen Projekten wegdenken und global voran machen. So kriegen wir Neue User, so kriegen wir alte wieder zurück. Denn, ich habe noch einen sehr guten Bekannten, den ich durch die MNs kennengelernt habe, letztens erst gefragt, was er von Microbook hält. Seine Antwort: Du reitest ein totes Pferd. Und das, liebe MitstreiterInnen, will ich nicht hören.
Deswegen sehe ich es auch als meine Pflicht an, nach tausendmaligem Hin und Her meiner MN-Zeit seit 2008, hier wieder meine Kraft hineinzustecken. Es ist meine Aufgabe, durch Werbung, Artikel, Mundpropaganda und viele weitere Ideen die Micronationen wieder populär zu machen. Es gibt soviele Zaubermittel. Etliche. Von SEO über SEM, Kontakte, Facebook-Kettenbriefe... und wenn da ein Heino ist, den wir nicht mögen, der keine wirkliche Qualität mit ins Spiel bringt – ich berufe mich da auf grandiose Zeiten mit RvR – wissen wir, wie wir zu handeln haben, umzugehen, dass diese Masse entweder sich langsam wieder verkriecht oder aber durch gezieltes Schubsen die Qualität bringt, die uns nicht wieder in ein Existenzminimum bringt. Denn – jeder Post ist ein Post – und weckt Interesse. Ich habe mit Vorliebe auf VL-Basis rumgehatet, ich habe gerne diskutiert, aber heutzutage funktioniert es einfach nicht - weil die Quantität in vielen Micronationen ausgestorben ist. Und das packen wir alle an. Zusammen.
Wer "mitrudern" will, wer gestalten will, der meldet sich bei mir. Es wird etwas großes passieren und keiner wird benachteiligt. Wir fördern und fordern uns selber neu heraus mit den Mitteln des neuen Jahrzehnts.