Es hängt m.E. stark von den beteiligten Personen abhängig. Mit einigen Leuten hier würde ich ohne Weiteres eine War Sim machen, mit anderen nicht. Ist also für mich eine rein gefühlsmässige Angelegenheit.
Bevor mich allerdings ein Nachbarstaat angreifen würde, möchte ich schon von dem vorher darüber informiert und angefragt werden, ob ich da mitmache. Schliesslich schalte ich nicht den PC an und gehe in unser MN-Forum, um Tag für Tag irgendwelche simulierten Angriffe abwehren zu müssen - das würde ich dann doch reichlich dreist vom Gegner finden.
Eine Absprache über den Verlauf des Krieges finde ich witzlos. Interessant wird es, wenn Spannung erzeugt wird. Und die bekommt man, in dem man dem anderen den Ball zuspielt und dann schaut, wie er reagiert und möglichst die Initiative in den eigenen Händen halten kann, den anderen also vor sich hertreibt. Also wie beim Tennis - Schlag um Schlag des einen und dann des anderen.
Störtebeker hat uns in Barnstorvia damals auch mit einer War Sim überrascht und Sascha war zuerst skeptisch, liess mich dann aber als barnstorvischer Militärchef bei der Abwehr gewähren. Zuerst hab ich ein paar Para Regimenter mitten in das Rebellengebiet abspringen lassen, die den Zweck hatten, den Gegner anzuziehen, damit man den binden und mit der Luftwaffe zerschlagen konnte. Und tatsächlich schluckte Störtebecker (zu meinem Erstaunen) den Köder und liess sich mit seinen Guerilleros fixieren. Ich nannte den Hügel, der von den Paras gehalten wurde, sogar noch colline d'hachoir - Fleischwolfhügel, in Anlehnung an den Hamburger Hill, also nach einem sinnlosen Anrennen und Verbluten - aber Störtebeker merkte wohl den Vergleich nicht. Und dann war er unter heftigen Luftangriffen. Dabei ging es nur darum, den Gegner zu fixieren, um zu wissen wo er ist. Und als ich das wusste, konnte ich ungestört das machen, was ich eigentlich wollte - die Bodenoffensive. Und dem hatte Störtebeker nichts mehr entgegenzusetzen - er war mit seinen Truppen ja am Fleischwolfhügel beschäftigt. Kurz darauf musste er seinen Rückzug einleiten und über die Grenze zurück.
Eigentlich fand ich den Ausgang schade und freute (und fürchtete) mich immer vor seiner Revanche. Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn er mich geschlagen hätte - wenn es mit einem guten Plan und einer guten Ausführung/Simulation verbunden gewesen wäre.
Ein paar Monate später musste ich auf Befehl der Königin in Freistein einmarschieren, aber nach einer Woche den Rückzug einleiten. Da gibt es nichts mehr zu diskutieren, wenn die Demokratische Union als erwachter Riese Division um Division sammelt, um meine acht Brigaden zurückzudrängen.
Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass sich die War Sim Gegner gegenseitig sehr hoch schätzen. Wer allerdings vom Militär, Taktik und solchem Zeugs nicht viel versteht, der sollte eine War Sim bleiben lassen. Und es versteht sich ja wohl von selbst, dass man einen Staat in Ruhe lässt, der von einer War Sim nichts wissen will, wie z.B. Arcor.
Manche mögen das Folgende eine Erbsenzählerei finden, aber: Die vorhandenen Truppen auf beiden Seiten müssen allseits bekannt sein inkl. Standorte bei Beginn. Es gibt nichts Mühsameres, als wenn einer ständig Karnickel aus dem Hut zaubert. Dann hört jede vernünftige War Sim auf. Also wer schon Krieg spielen will, der soll sich gefälligst vorher die Mühe machen, und seine Streitkräfte sauber aussimulieren und ins Netz stellen.
Im übrigen habe ich zwei Kriege geführt und das ist mehr als genug. Ich bin nicht in die MNs gekommen, um Kriege zu führen.