Beiträge von Graf von Düsterstein

    Jahrelang diese Fehleinschätzung, wir hätten zu viele MNs. Erst einmal müsste es heißen, wir hätten zu viele inaktive MN. Denn die Zahl aktiver MNs kann ja wohl nicht hoch genug sein. Die Bewohner inaktiver MNs dagegen sind entweder bereits parallel in einer aktiveren MN, dann brächte das Einstampfen der kleinen MNs gar nichts. Oder sie sind nicht in einer größeren MN, weil sie nämlich keinen Bock auf dort haben. Dann brächte das Einstampfen der kleinen MNs ebenfalls nichts. Es hilft nichts, die Ansprüche müssen runtergefahren werden. Eine MN mit ein bis zwei Beiträgen pro Woche wird früher oder später als ordentlich aktiv angesehen werden. Hier und da können sich ähnliche Staaten durchaus vereinigen. Das kann aber nur individuell geschehen und ist mehr eine Privatsache. Insgesamt wird das die desolate Situation nicht reißen...


    Achja, politisch bricht Mangels Wahlvolk wohl die Zeit der Monarchien und Diktaturen an.

    Früher hatte es so angefangen, dass jemand in seiner Wohnung einen Staat gründete und dazu ein Forum einrichtete. Das ginge auch über Youtube. Man macht das eigene Zimmer mit ein paar Genossen zum Staat und berichtet über die Entwicklungen per Videoblog. Wenn das andere ebenfalls machen, hat man schonmal internationale Beziehungen, ggf. in der ganzen Welt. Zeitungen gibt man als Blogprintmedien heraus. Wenn dann noch Wirtschafts- und Kriegssimulationen per Software dazukommen, hätte so eine MN-Welt schon Potenzial auf eine größere Community als die der Foren-MN derzeit. Ich sagte nicht, dass wir das hier umsetzen könnten oder wollten. Würde sowas aber entstehen, dann könnten Video- und Forenstaaten gemeinsam eine MN-Welt erschaffen. Es würde dann alles parallel laufen, der eine bevorzugt halt Text, der andere Videos, in der Diplomatie käme man irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner. Ich bin der Meinung, dass Vorgaben, wie eine MN zu sein hat, ob nun als Video, über ein Wiki oder als reiner Facebookaccount schädlich sind. Dadurch kommen keine neuen Ideen auf. Wenn jemand eine Video-MN gründen würde, wäre er ziemlich alleine damit, käme auf keine Karte. Käme er aber drauf und würde er akzeptiert, würden evtl. auch andere Video-MNs folgen und den ganzen MN-Kram insgesamt wieder beleben. Oder auch nicht, aber so wie die Foren-MN derzeit gestrickt sind, bekäme sowas nicht mal eine Chance. Ich meine, die MNs sind über Foren entstanden, weil damals halt nix anderes da war. Jetzt wo andere Sachen zur Verfügung stehen, trotzdem nur Foren-MN zu akzeptieren, ist unplausibel. Soll jeder seine MN so aufziehen, wie er möchte.

    Als die Szene anfing mit Biertrinkerstaat, Sozialistensatiren usw., war alles selbstorganisiert, existierte eine MN, gab es sie. Dann kam der Hype und die Zugangserschwernis und damit die Strukturen, die Abgrenzungen auch zu manifestieren. Nun nähern sich die MNs mitgliedermäßig wieder den alten Zahlen, haben aber immer noch diese Abwehrmechanismen in Form von OIK Mindestaktivität, Carta-Punktesystem, Ignorieren von Spaß-MNs und Feriennationenbashing. Der Grund des MN-Sterbens ist denke ich mit den aufkommenden WoW & Co klar identifiziert und die guten Zeiten werden nicht mehr zurückkehren. Wenn, dann kann es nur noch darum gehen, eine halbwegs stabile Mini-Community am Leben zu halten. Das geht nur, wenn man sicherstellt, dass sich doch hin und wieder ein Neuling hierher verirrt. Die Simkonzentration auf eine Karte halte ich für ein Übel. Die MN-Community ist nur dann stabil, wenn sie auch ohne Karte funktioniert. Die Karte als netten Zusatz, ok. Aber als Basis für die Sim, das mündet in einem Art zentralisiertem Rollenspiel und Rollenspiele gibt es weit attraktivere. Der Unterschied der MNs zu Rollenspielen ist gerade die Selbstorganisation, dass vieles ohne Vorgaben und Spielleitung geschieht (oder idealerweise geschehen müsste).


    Wenn die Browsergames den MNs den Gar ausgemacht haben, dann können die MNs nur dadurch auferstehen, dass sie den Browsergames ein ähnliches Konzept entgegenstellen. Alles müsste multimedial werden. Die Staaten müssten über Youtube und Facebook interagieren. Fernsehansprachen, gefakte Tagesschau mit diplomatischen Szenen mit Hilfe von Greenscreentechnik, internationale Konferenzen würden über Skype geschaltet. Kriege mit Hilfe von z.B. C&C, ebenfalls multimedial aufbereitet, die WiSim mittels einer Software daran gekoppelt etc. So, wie die MNs damals den florierenden Email-Rollenspielen gegenüberstanden, müssten sie sich jetzt den Browsergames gegenüberstellen. Die Rollenspiele waren zentral und hierarchisch, die MNs waren demgegenüber dezentral und relativ vorschriftenfrei. Browsergames sind ebenfalls sehr zentral, alles was man tut, geschieht nur in dem einen Game. Hier hätten die MNs die Chance, viele verschiedene multimediale Staaten miteinander interagieren zu lasse und eine dezentrales Spielalternative zu entwickeln. Leider wird das nichts werden, da der dafür nötige Menschentyp ein ganz anderer ist als der klassische MNler. Letzterer setzt auf Text und statische Grafiken. Die Zukunft haben nun aber mal Bild & Ton.

    Wikipedia sagt: "Befürworter der Hard-Science-Fiction argumentieren, das Novum müsse wissenschaftlich erklärbar und rational nachvollziehbar sein. Diese Position ist sehr umstritten, da in der Praxis die meisten Science-Fiction-Nova naturwissenschaftlich ungeklärt oder spekulativ sind"

    Links hat den MN hat mit dem im RealLife mitunter nicht viel zu tun. MN wie die SDR spielen historisch realitätsnahe, da mögen deine Einwände noch gelten. Aber in anderen blüht der Sozialismus ganz nach dem Ideal, es gibt Reisefreiheit, keine Unterdrückung, eine funktionierende Volkswirtschaft und bisweilen sogar freie Wahlen.

    Das Sterben der Mikronationen liegt nicht mehr im "Mach mit in unserem Staat", sondern im "Gründe deinen eigenen." Eine Staatsgründungsplugin für Facebook z.B. Irgendwas, wo Leute schnell was errichten können. Mit so einem Bashing hier schaufelt Ihr nur weiter am eigenen Grab. Die ganze Präsentation des neuen Staates zeigt doch jedermann, dass hier einer ohne viel Erfahrungen mit Mikronationen ist. Das Rezept ist dann immer, "lass es bleiben und mach bei unseren mit". Es ist aber nicht die Aufgabe eines Neulings im Eigenstaatengründungsfieber bei anderen MNs mitzuwirken. Der Typ ist jetzt weg und hat nichts verloren. Die Mikronationen haben aber einen Neuling verloren. Das wiegt in dieser virtuellen Zombieszene weit mehr als sogenannte Neustaatenqualität.

    Eine virtuelle Nation kann man mit allem betreiben, was virtuell ist. Die Beschränkung auf Forum und Homepage ist nur ein Gerücht einer Fraktion mit betonfesten Vorstellung, die Alternativen aus der mikronationalen Weltkarte verbannen wollen. Ein virtueller Staat sollte über Wiki ebenso funktionieren wie über Email, Chat, Facebook, SMS oder Briefpost. Leider bekämpfen die Kartenorganisationen dererlei durch Anerkennungsklausulierungen, aufgrund derer Mikronationen bald wieder fast ausgestorben sein werden.