Beiträge von Fang Kai-Schek

    Nun ja, die Sache ist wohl komplizierter, die ganz alten Spaßsims aus den 90ern dürften auch weniger konfliktintensiv gewesen sein. Was ich unter traditionell verstehe ist die klassische Politiksim, wie sie in den 2000ern bestand, daneben gab es freilich auch schon anderes. Aber heute treffen halt beide Stile aufeinander.


    Die alten Mns waren hochgradig voluntativ gesteuert, und Zwang, sich an irgendwelche Ausgestaltungsprärogativen zu halten quasi inexistent, der Spielerwille war maßgebend, wenn man mit dem Admin nicht konnte, packte man wohl auch schon mal die Sachen und machte das Ding in einem anderen Forum neu auf, notfalls wurde gar gehackt.

    Daß die Fetzen fogen und der Haß nur so sprühte war kein Bug, sondern ein Feature.


    Daß der MN-Vatikan mal in Chinopien saß ist ein gutes - wenn auch eher am Thema vorbeigehendes - Beispiel für das Wesen der alten MNs, die Chinopen wollten den Vatikan offenbar haben und so kam es dann auch, während heute aus Realismusgründen kaum jemand ernsthaft auf die Idee käme, den Vatikan in einem China-Pendant anzusiedeln.

    Wir haben in Irkanien schon vor fast 20 Jahren mehrere IDs gehabt. Dadurch, dass man sich nicht um Stellen schlagen muss war das auch etwas friedlicher.

    Konkurrenz um Posten ist bei dieser Art von Ärger nicht ausschlaggebend. Es ist eher "Herr Gott, jetzt muß ich mit dem schon wieder in einem Kabinett sitzen, ich kann den nicht leiden und schlecht simulieren und nicht trennen tut er auch noch".


    Zitat

    Was mich eher stört ist das Verstecken hinter der achten Neben-ID die nur zum stänkern angelegt wurde. Grundsätzlich ist immer da wo Abby/Lande dran steht auch Abby/Lande drin.


    Es wäre eine Überlegung wert, die HID öffentlich zu machen, fand aber bisher, wo ich die Diskussion dazu eröffnet ahbe, keinen Anklang. Wobei das ja von der Intention auch kein Verstecken ist, sondern das Generieren einer Ilusion, indem eben verschiedene Standpunkte einfließen und somit sich ein vielfältigeres Bild der fiktiven Gesellschaft ergibt. Die alten MNs waren dagegen eher eine Gesellschaft aus einer Hand voll Leute mit einem fast 100%igen Mobilisierungsgrad, weil fast jeder Bürger irgendwo Politiker war.


    Das ganze beißt sich halt, wenn andere eher traditionell agieren.


    Daß jemand eine ID nur schafft, um andere aufzuziehen ist wieder eine Art Spezialfall, wie mir scheint.


    Was Irkanien angeht, hätte ich das als fiktive Kultursimulation eingeordnet und nicht als klassische Politiksimulation.


    Letzteres wäre für mich das alte Bergen, Ratelon oder Astor und da treffen zunehmend der alte und der enue Stil aufeinander.


    Traditionelle MNs sind eigentlich der Versuch, Diskussionen/Debatten zu führen und demokratisch durch die Benutzer Benutzungsregeln für ein Forum aufzustellen (wozu da dann eben auch mehr oder weniger verpackt gehört, was man simulieren darf und was nicht), wobei der Admin/die Speilleitung eben Grenzen setzt. Das mit der Idee, ein Konzept zu bespielen und daß die Spieler sich dem unterzuordnen haben, kam ja erst später.

    Die Ursache für die schlechtere Koexistenzfähigkeit scheint mir, daß der sich der meinungs- und selbstverwirklichungsgeprägte konkurrenzorientierte Stil der klassischen MN-Demokratien mit dem Politiktheater/Rollenspielstil der Diktaturen und Kultursimulationen gemischt hat.


    Grund war wohl der Rückgang der Spielerzahlen und abnehmende Fluktuation und damit auch das Fehlen wesentlicher Strömungen, so daß - was früher mehr Randerscheinung war - die Leute anfingen nicht mehr sich selbst in einer anderen Umwelt, sondern Rollen zu spielen.


    Dazu kommt, daß die zahl der IDs pro Spieler gestiegen ist und auch vielfach Schranken gefallen sind. Plötzlich spielt einer mehrere Minister gleichzeitig, ist in konkurrierenden ja antagonistischen Parteien, in Regierung und Opposition, es wird wichtiger interessante Gespräche anzufachen als an Posten zu gelangen und zu konkurrieren.


    Auf der Metaebene bleibt aber, daß jeder gewisse Vorstellungen von der jeweiligen MN hat, was dann auch mal zur Durchbrechung der ID-Trenung führt, wenn man sich anders nicht durchsetzen kann. Aber generell kommt man häufiger in die Verlegenheit, auch mal mit Leuten in einem Boot zu sitzen, die man nicht mag, oder mit IDs von jemandem freundlich zu verkehren, den man nicht mag.


    Das ist dann quasi als müßte man sich mit dem verhaßtesten Arbeitskollegen nach Feierabend zum fröhlichen Kartenspiel treffen, nachdem der die Kleidung gewechselt hat und sich eine Perücke und eine andere Brille aufgesetzt hat. Schließlich und endlich führt diese Verrollenspielung auch dazu, daß extremere Meinungen ergänzend hinzutreten, weil sie realistischerweise dazugehören oder zumindest möglicherweise eine Rolle spielen könnten (und niemand sich damit ausschließlich abgeben muß, sondern das so nebenher macht); bei Bedarf wird dazu nicht selten flugs eine ID angelegt, die eigentlich nur diesem Zweck dient. Naja und dann ergeben sich Grenzfälle, wo sich manche fragen mögen, ob jemand da nur eine Rolle spielt oder eben doch seine eigene Meinung herausposaunt.


    Ob das klappt sich Leute zu suchen, mit denen man klarkommt? Ich habe Zweifel, denn es ist nicht selten so, daß an nichtigkeiten Konflikte ausbrechen oder manche Leute mal besser mal schlechter miteinander klarkommen. Und mehr als eine Hand voll Leute, bei denen sich alle miteinander verstehen? Ich weiß nicht.


    Wahlen durch einen Zufallsgenerator zu ersetzen könnte klappen, wenn einfach mal ein Admin das mit der Klaue des Tigers durchsetzt, allerdings findet der Vorschlag in der Praxis meist keine große Zuneigung, weil die Leute eben Gestaltunsgwillen haben und nicht Sklave des Zufalls sein wollen. Man merkt ja auch oft wie unpopulär konstruierte Ereignisse sind. Die Aktivität der MNs ist doch immer noch ein gutes Stück emotionsgeneriert. Sobald einer was macht, das andere nicht wollen, geht es hoch her, nicht vorhandene Zeit und Motivation ist plötzlich im Übermaß da.

    Man könnte über die Ursachen von Konflikten auf der Metaebene bzw. SimOff sicher ganze Bücher schreiben, aber ich glaube man kann es damit auf den Punkt bringen, daß verschiedene Spieler unterschiedliche Vorstellungen über den Gang der Handlung bzw. ihrer eigenen Rolle darin haben.


    Das kann in persönlichen Aversionen begründet sein bzw. abweichenden weltanschaulichen Vorstellungen, muß es aber nicht, es kann auch schlicht sein, daß zwei zwischen die politisch RL kaum ein Blatt paßt, für die MN unterschiedliche Ziele hegen, etwa daß der eine die Attraktivität und Aktivität maximieren will und daher das ganze zumindest im Rahmen des Legalen möglichst nach allen Seiten offen halten will, während der andere sich eine Wohlfühlnation basteln mag, in der schon durch Ausgestaltung und Gesetze Dingen, die ihm zuwider sind, ein Riegel vorgeschoben ist.


    Aber es ist immer im Kern - denke ich - so, daß eben verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge wollen, die sich nicht vereinbaren lassen, die man höchstens durch einen Kompromiß oder Überzeugung / Überredung/ (administratives) Aufzwingen beenden kann.


    Wobei Meinungsverschiedenheiten natürlich nicht per se das Problem sind, wenn man sich über das Verfahren, damit umzugehen, im wesentlichen einig ist. Etwa die Parlamentswahlen, wobei das aber viele dann auch irgendwann anfängt zu nerven, wenn das ganze zu statisch wird, sei es, weil sie der unterlegenen Seite anhängen, sei es, weil sie auf Abwechslung aus sind.

    Mir fällt da gerade der Fall ein, bei dem ich in Dreibürgen Führer der Kommunisten war, die sich allerdings tarnten; gegen die wurde gegen meinen Willen ein Parteiverbot lanziert.


    Da ich die Truppe eher als Beitrag zur Vielfalt der Simulation ansah (Kommunist bin ich ja nun wirklich nicht), nahm ich das den Betreffenden durchaus übel, obwohl es kaum als Angriff auf mich gedacht war, sondern von den Verantwortlichen wohl als der Simulationslogik folgend empfunden wurde. ("Damit muß man in DB wohl rechnen" wurde (sinngemäß) dazu im SimOff angeführt.)


    Das ganze wurde recht hart ausgetragen, sorgte jedenfalls auf meiner Seite für Verärgerung, auch weil ich dazu vor Gericht ziehen mußte. Den Prozeß gewann ich zwar, aber das ganze kam mir auch zeitlich gerade nicht sonderlich zu paß.

    Um was soll es eigentlich gehen, abgesprochene "inszenierte" Handlungen, oder daß etwa jemand von der politischen Konkurrenz gegen seinen Willen (auch und vielleicht sogar gerade den SimOff-Willen) durch falsche Verdächtigungen, pateiische Justiz u.ä. hinter Gitter bzw. um sein Amt gebracht wird.


    Letzteres sollte man sich wirklich gut überlegen, weil das gibt sicher böses Blut, egal wo. Ersteres braucht MNs, wo man bereit ist sich darauf einzulassen und das werden vielleicht eher rollenspielig ausgerichtete sein und nicht klassische Politiksimulationen wie Astor, wo noch relativ wenig Schauspiel drin ist.

    Es ging um über Jahre gepflegte Marken mit über die eigene MN hinaus simulierte Wirkung.

    Also mir nicht unbedingt.Wobei natürlich der Futunische Sterntentraumtee bereits real (also fiktiv-real natürlich ;) )weltbekannt ist, während dieser Wein es noch werden will/muß/kann etc.


    Wenn der Chef von Ladinien sagt, daß es bei ihm diesen Wein gibt (und als Projektchef hat sein Wort natürlich Gewicht; wäre das jetzt nur ein Produkt eines Unternehmens, das von der Aktivität eines Spielers abhängt, wäre es schon kritischer), dann kann ich den auch anderswo trinken und importieren und muß mir nicht anmaßen, irgendeinen (ladinischen oder sonstigen) Wein zu erfinden oder muß auf ein RL-Pendant zurückgreifen.


    Ich fände es durchaus interessant, etwa das Schlagwort "PKW" eintippen zu können und sämtliche mikronationalen Hersteller und deren Modelle in der Datenbank zu finden. (Wobei natürlich klar ist, daß nicht jeder eintragen wird, aber ein möglichst großer Teil ist besser als das ganze.)


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    Ansonsten wäre ich - wie schon weiter oben gesagt - wirklich dafür wieder Kongresse zu Themen die die Welt bewegen zu veranstalten. Das war eigentlich immer interessant, das Problem nur, daß man immer Einigung und Übereinkommen anstrebte. Aber eigentlich macht ja schon das Diskutieren aus unterschiedlicher Perspektive Spaß.


    Man könnte auch mal an internationale Fernsehsendungen denken, die Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen beinhalten und die in den einzelnen MNs gastieren.


    Gibt es einen menschengemachten Klimawandel in den MNs?

    Wird es zur Blockbildung kommen?

    Sollten mächtigere Staaten schwächere unterwerfen dürfen.

    Ist Krieg mit Kriegserklärung erlaubt?

    Lieber Reisbrei oder Brot und Brötchen zum Frühstück?

    Ist am anderen Ende der Welt ein Sack Mehl oder doch eher Reis umgefallen?

    Der Wert oder Unwert astorianischen Fastfoods aus ernährungspsychologischer Sicht.

    Die Blümchentapete im internationalen Vergleich - eine kultursoziologische Erörterung mit Gästen von allen Kontinenten.


    Aus SimOn-Perspektive selbstverfreilich.

    Ob (Besser: Wie gut) das MNwiki dafür taugt, müßte ich selbst mal ansehen, tendenziell scheinen mir Wikis aus Gründen der Bedienungsfreundlichkeit nach wie vor etwas schwer zugänglich oder sie stehen zumindest in dem Ruf. Auch sollte das Eingetragene natürlich leicht gefunden werden. Eine Software, die sich an Warenvertriebssystemen orientiert (keine Ahnung, ob es da Freeware oder bezahlbare kommerzielle Systeme gibt) schiene mir potentiell zweckgerechter. Aber da muß ich selbst mal sehen.


    Was die dauerhafte Verfügbarkeit angeht, würde mir persönlich schon genügen, das aktuelle Verfügbare finden zu können. Eventuell könnte so ein System ja auch dazu führen, daß man in den MNs mal nachdenkt, was man so an nationalen Spezialitäten bzw. Waren hat.

    Bei dem Irrtum bzgl. Haltberger bist Du nicht der einzige, wurde mir nämlich kürzlich auch als Champagner vorgestellt. Da wäre die Verschlagwortung ja ein Heilsbringer.


    Was ich meine, das wäre eine Art gesamtmikronationales Verzeichnis der Spezialitäten, idealerweise mit Suchfunktion. Ginge theoretisch natürlich im MNwiki, wobei es dabei vielleicht bessere Lösungen gibt wie etwa dieses Verzeichnis der Flugzeuge bei der IOF.


    Der Umgang mit dem Klima ist sicher auch ein spannendes aber vermutlich nicht oder kaum konsensfähiges Thema.

    Was mir übrigens auch fehlt ist ein Pendant-Verzeichnis, in dem man flugs nachschlagen kann, ob es in den MNs zum Beispiel ein Pendant zur Schwarzwälder Kirschtorte oder zum Cordon bleu zum Pinot noir oder der Coca-Cola gibt und wo das ganze herstammt bzw. hergestellt wird. Wobei mir jetzt Lebens- bzw. Genußmittel als erstes eingefallen sind, eine Beschränkung darauf wäre zu eng.

    Wobei das ja das schöne an den MNs ist, daß uns keiner zwingen kann, alles wissenschaftlich exakt usw. zu machen - wobei natürlich auch jeder die Möglichkeit hat sich dem zu nähern, wenn er mag. Es liegt mir jedenfalls fern irgendjemandem sagen zu wollen, wie er in seiner MN zu simulieren hat. Am ende kommt es ja doch nur darauf an, daß man Freude an seinem Land hat, oder an dem indem man mitspielt.

    Also mal grundsätzlich:


    Um Auslaugung geht es mir nicht, sondern um die Frage, wie viel menschliche Arbeitskraft je Fläche oder Produktionsausstoß eingesetzt wird.


    Ein Agrarstaat ist nach meiner Auffassung ein Staat in dem mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen (vielleicht muß man da heute aber etwas tiefer stapeln) in der Landwirtschaft arbeitet.


    Wenn man jetzt mal davon ausgeht, daß eine moderne Landwirtschaft wie in Deutschland mit ich glaube weniger als 1% der Beschäftigten quasi das ganze Volk ernähren kann und betrachtet, welche Flächen da bewirtschaftet sind, dann bekommt man eine Ahnung, welch geringe Bevölkerungsdichte ein entsprechend technisierter Agrarstaat höchstens haben dürfte.


    Würde man freilich wieder ausschließlich mit dem Pflug und Pferd und Wagen die Felder bestellen, müßte sicher wieder ein sehr großer Teil in der Landwirtschaft arbeiten - mit Wegwerfgesellschaft und Konsumrausch wäre es schnell wieder aus.



    Ich habe irgendwann mal Zahlen gesehen, nach denen fast überall das BIP pro Kopf in der Landwirtschaft etwa halb so hoch war, wie in der sonstigen Wirtschaft, aber weiter geht die Schere meist nicht auseinander, will also heißen, die Arbeitsproduktivität der Landwirtschaft ist mit der Industrie gewachsen. Denkbar wäre natürlich theoretisch, daß eine Gemeinschaft aus weltanschaulichen Gründen die Entscheidung trifft, daß Industrie/Dienstleistung zwar modern sind, aber nicht die Landwirtschaft. (Da bräuchte es dann wohl aber schon recht autoritäre bis semitotalitäre Verhältnisse. Denn entweder wären die Bauern Arm oder die Lebensmittelpreise exorbitant hoch im Vergleich zu Gesellschaften, wo der technische Fortschriit alle Bereiche erfaßt hat.)



    Dementsprechen muß also ein Agrarstaat im Normalfall entweder extrem rückständig sein in der gesamten Produktivität (und quasi nocht mit Sense, Pferd und Pflug gearbeitet werden) - wobei dann der sekundäre und tertiäre Sektor auch unterentwickelt sein werden - oder er muß sehr dünn besiedelt sein, weil in solcehn Verhältnissen die wenigen Leuts so viel Fläche unter den Füßen ahben, daß auch trotz Vollmechanisierung für einen entsprechend hohen Teil der Bevölkerung Auskommen in der Landwirtschaft ist. Das letzte gibt es in der Praxis wohl eher nicht bzw. ist in entsprechend dünn besiedelten Ländern wohl anders der Wurm drin - Bodengüte, Klima etc.

    Es sei denn, der Agrarstaat hat einen Interaktionspartner, der froh ist, seine Industrieprodukte zu verkaufen und selbst Lebensmittel braucht.

    Auch nur unrealistische Utopie, da das zu einem Gefälle anderer Art führt. Verarbeitete Produkte sind nunmal allein durch das Verfahren teurer, so dass der "Agrarstaat" in ein Handelsminus gerät. Also kann es sein Ziel nicht sein nur einen oder zwei Partner zu haben.

    Da wäre ich mir jetzt nicht so sicher, das setzt nämlich voraus, daß der Agrarstaat entweder nicht seine gesamte Produktion bei seinen Partnern absetzen kann oder über seine Verhältnisse lebt.


    Ein Agrarstaat ist wohl in der Extremform auf zwei Weisen vorstellbar:


    Entweder extrem geringe (vormoderne) Arbeitsproduktivität und dann kann er sich schlicht nicht leisten, große Importe vorzunehmen und er braucht und tut es auch gar nicht, weil die Bauern eher von Subsistenzwirtschaft leben und nur ein wenig dazukaufen.


    Oder: Der Staat ist extrem dünn besiedelt hat aber eine industrialisierte Landwirtschaft (mit entsprechend wohlhabenden Landwirten) und produziert ein Vielfaches seines Eigenbedarfs. Klar, dieser letztere Staat müßte viele Abnehmer haben (gemessen an seiner eigenen Bevölkerungszahl), um teure Landmaschinen und Konsumgüter einführen zu können, ohne sich zu verschulden.


    Die Frage ist letztlich wie viele weitere Menschen ein beschäftigter in der Landwirtschaft ernähren kann.


    PS: Wobei vermutlich nur einige oder wenige Staaten sich darauf einlassen dürften, all ihre Agrareinfuhren von einem Lieferanten besorgen zu lassen. Kommt dann wohl nicht zuletzt darauf an, wie viel der Agrarstaat loswerden will/muß. ;)

    Nun ja, man kann doch Handelsverträge auch derart abschließen, daß man 80% oder 110% des Weltmarktpreises vereinbart (man kann ja auch pro Forma mit "richtigem" Geld (gemeint sind die fiktiven Währungen) abschließen und das andere einfach in die Anmerkungen packen) und wie lange man sich bindet usw. Das ganze hätte dann zumindest eine politische Komponente, auch bei wem man kauft. Wobei ja selbst das Handeln als Solches schon politisch ist.


    Aber jetzt den Weltmarktpreis für 1 Barrel Öl für die Allgemeinheit festzulegen oder 1 Tonne Weizen, halte ich für ein schwieriges Unterfangen, das ganze müßte ja auch regelmäßig aktualisiert werden und letztlich hängt doch alles von allem ab. Nicht vergessen darf man auch, daß die MNs zu einem gewissen Grade einfach ihr Ding machen wollen bzw. die Leute unterschiedliche Meinungen haben.


    Es fehlt wohl letztlich an der "Auorität" dergleichen festzusetzen und ob es besser wird, wenn man jeder MN Bögen zukommen läßt auf denen sie ihr Votum abgeben kann, scheint mir fraglich. Wobei natürlich nichts im Wege steht, wenn manche MNs für sich so ein gemeinsames System festlegen wollen und entsprechende Überlegungen zur Grundlage ihres Handels machen wollen.

    Es sei denn, der Agrarstaat hat einen Interaktionspartner, der froh ist, seine Industrieprodukte zu verkaufen und selbst Lebensmittel braucht.

    Gut, soweit es Dir nur um konkrete Vertragspartner geht und nicht um das Große und Ganze, dann sollte das natürlich unproblematisch sein.


    Ich hatte das jetzt so verstanden, daß (möglichst) der Welthandel abgebildet werden soll.


    Wenn wir davon abkommen, dass Land A "Alles hat" und Land B "auch alles hat",

    Mir kam da gerade die fuchsische Ressourcenkarten in den Sinn :D da ist gefühlt auch alles drauf.

    Deutschland hat eigentlich auch sehr viel, bloß manches eben sehr unzureichend oder zu horrenden Förderkosten. Die 2% unseres Ölverbrauchs (oder so), die wir fördern sind halt nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Dann hast Du aber das nächste Problem:


    Wenn das, was alle zusammen haben nicht ausreicht, ist dann Krieg, weil man sich das fehlende Getreide ja besorgen muß, oder simuliert man, daß halt Millionen in einem Land ohne ausreichend Anbauflächen verhungert sind?


    Könnte aber natürlich auch umgekehrt sein, jeder hat so viel, daß die Agrarstaaten sich nicht mit benötigten Industriegütern versorgen können, weil sie ihr Getreide nicht loswerden.


    Meines Erachtens sind nicht zuletzt solche Probleme (unerwünschte Konsequenzen) der Grund, warum sich keiner so recht darauf einlassen will. Da bräuchte es einfach die ordnende Hand, die sicherstellt, daß sich alles mehr oder weniger im erwünschten Rahmen bewegt.

    Weltmarktpreise sind eine Kombination aus Gestehungskosten und Knappheit. Unter den Gestehungskosten wird grundsätzlich keiner verkaufen, wenn er nicht muß, weil das Lager voll ist, aber er laufende Kosten hat usw, aber die Knappheit kann auch eigentlich billig zu gewinnende Güter verteuern.


    Wobei die Gestehungskosten in Systemen, die nur zur Devisenerwirtschaftung (für notwendige Importe) am Weltmarkt partizipieren und ansonsten intern mit einer Binnenwährung festgesetzten Preisen operieren, kaum zu ermitteln sind, sondern bestenfalls die aufgewendete Menge Boden, Rohstoff und Arbeitszeit und Qualifikation der "Werktätigen" und wie hoch die Kosten für Vorprodukte in dieser Pseudowährung sind, um eine fremde Währungseinheit zu verdienen. Das Ob, Was und Wieviel wird dann eher wohl nur näherungsweise rational zu treffen sein.


    Ich glaube nicht, daß das seriös für die MNs zu machen ist; da müßte man ja für jedes einzelne Gut bzw. Güterklassen eruieren, wie knapp oder reichlich es ist (wobei da auch zukünftige Knappheit hineinspielt) und wie hoch der Aufwand es zu gewinnen.


    Nehmen wir nur mal ich will wissen, wie das im Vergleich mit einer Tonne Getreide in Ladinien und Chinopien aussieht, dann muß ich den Hektarertrag, Einsatz von Arbeitskräften, Düngemittel, technischem Gerät, Kraftstoffe, Transportkosten zu den Häfen usw. kennen. Aber das dumme ist jetzt, daß wenn wir uns Getreide ansehen, eben nicht wissen, was die Düngemittel und die technischen Gerätschaften kosten, was der Boden wert ist (Ersatznutzungsmäöglichkeiten), auch müßte man wissen, wer Getreide nachfragt. (Wird Getreide nur gegessen und in flüssigem Zustand getrunken, oder vielleicht auch als Bioethanol massenhaft als Kraftststoff nachgefragt usw.)


    Ich denke wirklich, daß ist ein Faß ohne Boden, wenn man es "richtig" machen will. Wenn es etwas bringen soll, wird man es "unrichtig" machen müssen, aber so, daß es für die Sim irgendwie halbwegs logisch und brauchbar ist.

    Das Problem an Handelssimulationen ist meines Erachtens, daß man dazu Import- und Exportstatistiken bräuchte (soweit vielleicht noch mit etwas Fleißarbeit zu lösen), aber dann kommt das Problem, daß dann vielleicht jeder schrauben muß, daß es unterm Strich ausgeglichen ist. Das wird aber nicht jeder wollen, dann kommt das Problem der Weltmarktpreise (was ist eine Tonne Weizen wert, was eine Tonne öl usw.) und noch schlimmer, wenn dann plötzlich eine MN neu hinzukommt oder geht, oder jemand gerne seine Ausgestaltung massiv ändern würde, dann paßt nichts mehr.


    Vom Prinzip interessant, aber nur schwer zu einem allgemeinen System auszubauen.

    Wie wäre es mit einem Kongreß über die Grundzüge des Völkerrechts?


    Wobei ich (angesichts hundsmiserabler Erfahrungen damit, sobald das ganze ein Politikum wird) fast - wenn nicht eher stark - davon abraten würde, dazu Regierungsvertreter einzuladen, sondern eher Inhaber entsprechender Lehrstühle für Staatsrecht u.ä.

    Danke für das hypothetische Angebot. Ein Kartenplatz ist ja im Grunde mit dabei. ;)

    Vielleicht böte sich auch eine Kooperation mit Tchino an. Aber solange das auf keiner Karte verzeichnet ist, wäre es keine allzu gute Option. ;)

    Danke auch Dir. Tchino ist auch gerade unter dem Aspekt, daß ein Teil des Kartenplatzes ja mal Tchino war jedenfalls für den Fall einer Einstellung in meine Planungen mit einbezogen, aber auch die Möglichkeit einer forenmäßigen Koperation habe ich schon vor dem geistigen Auge eruiert . Die erste Hürde, damit es überhaupt richtig weitergehen kann ist, daß Benedikt Zeit bzw. Muße finden muß, den Datenbankauszug zu kopieren, die er im Moment wohl nicht hat. Danach oder bis dahin muß ich mal die Zeit finden, zu erörtern, in welche Forensoftwares ein wbb5 importiert werden kann (wbb5 ist natürlich klar) und dann sehe ich weiter.


    Prinzipiell wäre es mit Blick auf Tchino wohl auch möglich von dem vorhandenen restchinopischen Kartenplatz zu expandieren und dann Gebietsteilung zu beantragen oder dergleichen.


    Wie auch immer für das Erste lebt es jetzt in dem Instantforum, die Foren dieses Anbieters sind prinzipiell eine sichere Bank und überleben auch 15 Jahre ohne nach außen sichtbare Foren und Login des Admins (eigene Erfahrung).