Ich war jahrelang davon überzeugt, dass ein koexistieren auch wenn man sich nicht gegenseitig unbedingt mag möglich ist.
Was ich darüber im Jahre 2022 denke kann man sich vorstellen.
Menschen die nicht miteinander klar kommen sollten einfach nicht in der gleichen MN/VN sein. Was natürlich ein Problem ist wenn es sich um tumorige Individuen handelt die einfach irgendwie überall sind.
Mein Tipp: Sich zwei bis zweiundzwanzig Leute suchen mit denen man einigermaßen gut kann und dann machen worauf man Bock hat mit diesen Leuten. Das schein in vielen MN/VN grundsätzlich super zu funktionieren ja nachdem wie leidenserprobt man ist oder wie viel Lust man eben hat sich nach Feierabend noch mit der Personengruppe 'Strunzdumme User' herumzuärgern. Meine Geduld ist da, wie auch bekannt, nicht vorhanden.
Sagen wir mal so: Wenn die Adminschaft schon gefordert ist (oder wäre) um die Leute zum frieden zu zwingen, dann kann man das gleich vergessen. Das Problem an MN/VN ist ja eher, dass man da irgendwo mitmacht und dann später herausfindet, dass es philosophisch nicht passt und das geht von BIKartigkeit über Politik bis dahin wie man mit homo/transsexuellen umgeht oder wen man nun das N-Wort um den Kopf schießen darf.
Zu Wahlen: Das fand ich persönlich halt einfach immer affig. Ich hätte lieber so einen Onkel Gropotnik der dem Staat das diktiert wer da gerade gewonnen hat, und dann kann man versuchen da zwei bis vier Monate mit umzugehen statt zu versuchen du 'demokratisch' irgendwelche Ämter zu besetzen die dann nach 2 Wochen inaktiv sind.
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Die Ursache für die schlechtere Koexistenzfähigkeit scheint mir, daß der sich der meinungs- und selbstverwirklichungsgeprägte konkurrenzorientierte Stil der klassischen MN-Demokratien mit dem Politiktheater/Rollenspielstil der Diktaturen und Kultursimulationen gemischt hat.
Grund war wohl der Rückgang der Spielerzahlen und abnehmende Fluktuation und damit auch das Fehlen wesentlicher Strömungen, so daß - was früher mehr Randerscheinung war - die Leute anfingen nicht mehr sich selbst in einer anderen Umwelt, sondern Rollen zu spielen.
Dazu kommt, daß die zahl der IDs pro Spieler gestiegen ist und auch vielfach Schranken gefallen sind. Plötzlich spielt einer mehrere Minister gleichzeitig, ist in konkurrierenden ja antagonistischen Parteien, in Regierung und Opposition, es wird wichtiger interessante Gespräche anzufachen als an Posten zu gelangen und zu konkurrieren.
Auf der Metaebene bleibt aber, daß jeder gewisse Vorstellungen von der jeweiligen MN hat, was dann auch mal zur Durchbrechung der ID-Trenung führt, wenn man sich anders nicht durchsetzen kann. Aber generell kommt man häufiger in die Verlegenheit, auch mal mit Leuten in einem Boot zu sitzen, die man nicht mag, oder mit IDs von jemandem freundlich zu verkehren, den man nicht mag.
Das ist dann quasi als müßte man sich mit dem verhaßtesten Arbeitskollegen nach Feierabend zum fröhlichen Kartenspiel treffen, nachdem der die Kleidung gewechselt hat und sich eine Perücke und eine andere Brille aufgesetzt hat. Schließlich und endlich führt diese Verrollenspielung auch dazu, daß extremere Meinungen ergänzend hinzutreten, weil sie realistischerweise dazugehören oder zumindest möglicherweise eine Rolle spielen könnten (und niemand sich damit ausschließlich abgeben muß, sondern das so nebenher macht); bei Bedarf wird dazu nicht selten flugs eine ID angelegt, die eigentlich nur diesem Zweck dient. Naja und dann ergeben sich Grenzfälle, wo sich manche fragen mögen, ob jemand da nur eine Rolle spielt oder eben doch seine eigene Meinung herausposaunt.
Ob das klappt sich Leute zu suchen, mit denen man klarkommt? Ich habe Zweifel, denn es ist nicht selten so, daß an nichtigkeiten Konflikte ausbrechen oder manche Leute mal besser mal schlechter miteinander klarkommen. Und mehr als eine Hand voll Leute, bei denen sich alle miteinander verstehen? Ich weiß nicht.
Wahlen durch einen Zufallsgenerator zu ersetzen könnte klappen, wenn einfach mal ein Admin das mit der Klaue des Tigers durchsetzt, allerdings findet der Vorschlag in der Praxis meist keine große Zuneigung, weil die Leute eben Gestaltunsgwillen haben und nicht Sklave des Zufalls sein wollen. Man merkt ja auch oft wie unpopulär konstruierte Ereignisse sind. Die Aktivität der MNs ist doch immer noch ein gutes Stück emotionsgeneriert. Sobald einer was macht, das andere nicht wollen, geht es hoch her, nicht vorhandene Zeit und Motivation ist plötzlich im Übermaß da.