Beiträge von Fang Kai-Schek

    Ich bin als jemand der 2014 dazu kam nicht alte Garde, spreche aber ebenfalls von inaktiv, was denn auch sonst?

    Für mich kann es SimOn keine "inaktiven" Staaten geben, weil Staaten selbst nicht handeln können, sondern nur ihre Organe, höchstens vielleicht "inaktive Regierungen", aber da würde ich eher "untätig" sagen, oder bei Abgeordneten "abgängig" oder "verschollen" oder auch "untätig". Ich habe nämlich noch nie in der tagesschau etwas gehört wie daß Staaten "inaktiv" geworden seien.

    Hast Du Grieds Link aufgerufen?


    Zitat

    Der Zwölferrat nimmt Kenntnis von der katastrophalen Inaktivität in der mikronationalen Welt

    Das Wort "mikronational" wäre in einem SimOn-Text bei Trennung eigentlich zu streichen, "Aktivität" ist an und für sich auch ein Begriff der Metaebene, denn im Grunde werden wohl täglich Milliarden Menschen ihrer Arbeit nachgehen, auch wenn die Regierungen vielleicht etwas träge scheinen.

    Gut man muß vielleicht noch einiges Ergänzen:


    Spionage heißt nicht Paßwörter in Erfahrung zu bringen.

    Sabotage heißt nicht Datenbanken zu löschen oder Posts umzuschreiben.

    Krieg heißt nicht Foren zu hacken.

    Revolution heißt nicht dem Betreiber seine MN wegzunehmen und woanders neu aufzumachen.

    Vergeltung heißt nicht die Anschrift des Spielers ins Netz zustellen oder sich in seinen PC zu hacken und Zeug wie Bilder von ihm von ihm ins Netz zu stellen.


    Gegen die "gute Alte Zeit" ist Lüneburg der reinste Rollenspielfanatiker. :D

    Daß es das noch irgendwo gibt, hätte ich nicht gedacht...


    Aber jede Rede InSim, daß ein "mikronationales" Land "inaktiv" geworden ist, ist eigentlich alter Nichttrennungsstil, es sei denn es wäre die Rede von einer fiktiven MN-Welt, auch wenn freilich manche aus der alten Garde das Wort "inaktiv" u.ä. noch so in ihrem Sprachgebrauch haben.

    Weitere Trennungswünsche, die irgendwann aufkamen:

    • Nicht Wissen der einen ID mit der anderen zu benutzen, insbesondere wenn die Figur in einer anderen MN das Wissen erlangt hat. (Es sei denn, die ID war von Anfang an als Spion angelegt.) Ein Chilavert in Wolfenstein untersagte aber noch 2006 oder so, bei ihm Bürger zu sein, wenn man eine andere Staatsbürgerschaft in einer MN hatte und es geht nicht um die ID sondern die RL-Person.
    • Nichts zu wissen, das in Wohnungen gesagt wird. Von einigen wie Grimmberg ebenfalls noch ewig lange boykottiert.

    Das ist dann quasi der Beginn des (rudimentären) Rollenspielstils.

    In dem Zusammenhang eine wichtige Frage an die Freunde des MN-Stils: Wenn man simuliert, anstatt eine Rolle zu spielen, wie kann denn in dem Fall überhaupt von einer Trennung zwischen SimOn und SimOff gesprochen werden? Schließt sich das nicht aus?

    Die Trennung heißt, daß Du nicht einfach anfängst von einer Rede von Joseph Stalin 1937 in Moskau oder den Pariser Studentenunruhen 1968 zu reden, sondern Dich nur auf die MN-Welt - zum Beispiel die CartA - beziehst.


    Im Endeffekt ist das schon modernerer Stil, in der Frühzeit der MNs wurde das nicht konsequent getrennt. Wobei es auch heute nicht gänzlich unüblich ist, sich auf RL-Wissenschaftler, Ereignisse usw. zu beziehen, aber man geht dann halt stillschweigend davon aus, daß sie irgendwo in den MNs gelebt bzw. stattgefunden haben und formuliert dann ggf. hinreichend vage.

    Ich glaube Themen, die jeden interessieren, wird es kaum geben, aber das muß ja auch nicht sein, es muß ja nicht jeder bei jedem Thema mitreden - es kommen sicher auch andere subjektiv interessantere Themen an die Reihe - und das sollte nach meinem Dafürhalten auch nicht Grund sein, die ganze Sache zu zerreden.


    Allerdings sollte vielleicht schon eine gewisse Zahl an Teilnehmern zusammenkommen, sagen wir mal doch zumindest 3 oder 4.


    Wir können ja einfach mal Themen sammeln und dann sehen, wie die Resonanz ist.

    Der Marktplatz ist natürlich der neutralste Ort, aber daß das ICC keine Koordinaten auf der Karte hat, würde natürlich fakultative Rollenspielambitionen

    Wieso nicht 'ne Zwischenlösung? MdM als Forum, aber der Gesprächsort ist jeweils ein Ort in irgendeiner MN. So löst man auch das Problem dass einzelne in manchen MNs gesperrt (ich z.B wegen meiner Meinung in Dreibürgen, oder Ashcroft in Astor) oder anderweitig nicht erwünscht sind und hat die Diskussionsbeiträge alle an 'nem zentralen Ort

    Das wäre natürlich eine Lösung, bedürfte aber zumindest doppelter Registrierung, wenn man dennoch auch Rollenspiel wie Hotelaufenthalte oder den Besuch von Gastronomie reinbringen mag.

    Was ist für Dich "Vorteil" mit Blick auf eine solche Diskussion?


    Wobei ich es durchaus als Vorteil sehe, wenn man einen Überblick über das Geschehen in verschiedenen MNs erhält, schon allein, weil Themen in der Realität wie in den MNs gerne über Grenzen schwappen.


    Für Dich als großer Mitleser mag es kein Vorteil sein, aber es verfolgt ja nicht jeder das Geschehen in der Welt so intensiv.


    Ich stehe aber natürlich besseren Themenvorschlägen offen gegenüber. Eine Diskussion über Vorstellungen hinsichtlich des Völkerrechts wäre auch spannend und sinnvoll, um da wenigstens mal auf die Ideenebene und eine mögliche Zusammenschau der "Meinungsstreite" vorzustoßen, aber wohl schwer "schön" zu simulieren, weil die Vorstellungen so fragmentarisch sind.

    Vielen Dank für die Stellungnahmen.


    Das Schiff in internationale Gewässern soll natürlich darauf zielen, daß vielleicht manche Staatsbürger manche MNs nicht betreten können bzw. wollen. Ob eine Sendung von einem Kreuzfahrtschiff heute noch so surreal ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich meine, das gab es doch schon in den 80ern.


    Der Marktplatz ist natürlich der neutralste Ort, aber daß das ICC keine Koordinaten auf der Karte hat, würde natürlich fakultative Rollenspielambitionen doch etwas einschränken.


    Ansonsten mal einen ersten Themenvorschlag: Eine "vergleichende" Diskussion zu innenpolitischen Entwicklungen. Will also heißen, jeder stellt dar, was im eigenen Lande vor sich geht und man sinniert über Parallelen und Unterschiede. Das kann intellektuell anspruchsvoll werden, erfordert aber nicht zwangsläufig große Vorbereitung und bewegt sich in Bahnen, in denen MNler sich sowieso gerne bewegen, so daß es keine Bürde wäre.

    Ich finde die Ausführungen von Lanrezac ebenfalls schief bzw. zu drastisch und damit letztlich destruktiv, denn ich könnte ohne groß nachzudenken mehrere Beiträge zur Ausgestaltung durch Mitspieler nennen, wie Anfertigen von Karten, Schreiben von Lexikonartikeln, suchen von Bildern, bearbeiten von Bildern, Arbeiten am Forendessin, Mitwirken in der Spielleitung, Ereignissimulationen, Vermittlungsversuche etc. pp; einer meiner Mitspieler (allerdings in der tat kein klassischer MNler) meinte als Moderator sogar mal schlampig erstellte Beiträge ausbessern zu müssen, was Rechtschreibung und Zeichensetzung, Formatierung usw. anging (was ich mich Anno 2007 allerdings zu unterbinden genötigt sah), auch werden die Mitspieler in den meisten MNs in die Ausgestaltung mit einbezogen und geben vielfach auch von selbst eigene Anregungen.


    Daß so viele MNs Monarchien sind - ich will nicht absprechen, daß mancher Lust an Titel und Lametta hat - dürfte aber auch zu einem guten Teil daran liegen, daß das praktisch ist, wenn man inaktive Regierungen/Parlamente und andere Störungen ohne Adminkeule auflösen kann, sondern mit "legitimem Recht" des Monarchen. Ich weiß nämlich aus eigener Erfahrung als MN-Betreiber nur zu gut, wie unschön das ist, wenn plötzlich der vom Volk gewählte Präsident inaktiv wird und kein Gesetz mehr unterzeichnet oder Minister ernennt usw. und die Diskussionen losgehen, wie damit umgegangen werden soll, weil die ersten Neuen wiederweglaufen, weil sie nicht eingebunden werden können. Im "Idealfall" ist der Stellvertreter des jeweiligen Spielers und das Gremium für die Absetzung des Amtsinhabers auch inaktiv. Viele MN-Monarchen sind definitiv vor allem erste Diener ihres Staates, indem sie halt den Verwaltungskram erledigen - zumindest bis ihnen etwas absolut gegen den Strich geht.


    Was die Kurzposts ("Billigposts") angeht, dienen sie ja oft lediglich, um zu signalisieren, daß man zur Interaktion zur Verfügung steht oder anwesend ist.


    Aus:


    Zitat

    Setzt sich an den Tresen.

    Ein Glas Wein bitte.

    kann ja durchaus etwas tiefschürfend-Philosophisches entwickeln. Kann aber freilich auch völlig belanglos weitergehen.


    ----------------


    "Rollenspiel" bedeutet ja im Grunde, daß man eine Rolle spielt, aber noch nicht, daß man stilistische Meisterwerke liefert. Vielleicht sollte man das darüber Hinausgehende RPG-Stil nennen oder literarischen bzw. dramatisch-epischen Stil, um das zu differenzieren. (Die Kombination langer Gedanken- und Handlungsbeschreibungen mit direkter Rede ist ja eher eine Mischform; "klassische" Dramen kennen ja auch nur recht kurze Regieanweisungen.) Wo schreibt denn Goethe mal mehr als ein paar Worte Regieanweisung? Ich habe mir gerade den Faust gegriffen, da kann man lange suchen.


    Wobei ja sich die Frage stellt, was "Rolle" ausmacht. Im Grunde ist das ja eine Funktion in einem Gefüge. Die Rolle unterscheidet sich durch die Rolle im wahren Leben durch verschiedene Aspekte:


    a) Aufgaben Der Figur

    b) Herkunft, Werdegang, Qualifikationen (Ausbildung)

    c) gesellschaftliche Verhältnisse in einer MN

    c) politische und sonstige Einstellungen (ein strammer Linker wird das als Resultierende von b und c ansehen, ein Liberaler oder Konservativer nicht oder nur zum Teil)

    d)Wechselwirkungen zwischen den Punkten


    Ein absolutes Rollenspiel wäre rein von dem Streben nach Perfektion in der Darstellung geprägt. Dieses funktioniert in den MNs in der Regel nicht, weil die meisten Spieler es nicht wollen (weltanschauliche Geneigtheit, Zeitaufwand) oder nicht können - wobei es natürlich keiner kann, wenn man absolute Ansprüche stellt.


    Wenn es klappen soll, dann müssen meist Bezüge zum RL da sein, also zeitgeistige RL-Positionen in Deutschland vertretbar oder kritisierbar/aufgreifbar sein. (Mit der merkwürdigen Ausnahme: Niemals tagesaktuelle negative Ereignisse wie Corona oder eine Finanzkrise aufgreifen, jedem der das macht ist die Empörung oder zumindest das Unken garantiert!)


    In Dreibürgen clasht etwa das 19. Jahrhundert auf das 21 bzw. debattieren die Vertreter miteinander. Würde man verlangen mit den Positionen aus der Jahrhundertwendezeit auszukommen, würden sich viele sehr schwer tun oder wegbleiben. Das merkte man immer in Ländern, die näher dran blieben, auch in Korland spüre ich es immer, daß sich die Spieler sehr schwer damit zu tun in den Mustern von - sagen wir mal -1930 bis 1950 zu denken. Wobei es nicht nur fehlendes Wissen ist, sondern manchen ist das zu surreal oder zu geschmacklos.


    Beispiel gefällig? Eine Debatte über die Abschaffung des Stichentscheids über die Berufstätigkeit der Ehefrau, bei der die (gemäßigt) "liberale" Fraktion nicht mit Reden über Gleichstellung und Gleichberechtigung auftritt, sondern mit Argumenten dieser Art aufwartet (oder das von ihr explizit oder implizit erwartet wird):


    Zitat

    "zwar ist nicht zu verkennen, daß die Hausfrauenehe die natürliche und vorzuziehende Form der Ehe ist, weil sie den Veranlagungen und Neigungen des weiblichen Geschlechts am besten entspricht, insbesondere auch der durchschnittlich höheren Kraft und technischen wie sonstigen Intelligenz des Mannes Rechnung trägt, dennoch ist nicht zu verkennen, daß manche Ehefrauen dessen ungeachtet den inneren oder äußeren Wunsch verspüren, berufstätig zu sein, oder aber doch - ungeachtet der bereits erwähnten durchschnittlich höheren Intelligenz des Mannes - die größere Einsicht in unzureichende Einnahmen aus dem Gehalt des einen Ehegatten haben. Auch mit Blick auf aus der Untersagung resultierende zunehmende Ehescheidungen, sehen wir es als notwendig an, von der bisherigen Rechtslage uns zu verabschieden und - wenigstens in bestimmtem Maße - der Ehegattin auch ohne Einwilligung des Gatten - jedenfalls wenn dies ohne Vernachlässigung des Haushalts möglich ist - zu ermöglichen, in die Erwerbsarbeit zu treten."


    Hier sind die Spieler aber oft erstaunlich "folgsam" und versuchen sich zwar dran, sich an anderen Nullpunkten auszurichten, aber irgendwann wird es zäh geht es in die Inaktivität, weil es zu viel in Grübelei ausartet oder ihnen es keine Freude macht, immer nur Meinungen (einer vergangenen/fiktiven Welt) zu behandeln statt ihre Meinung einzubringen. Wobei es natürlich auch die (vielen) Leute gibt, die dann eher in Richtung Empörung gehen, weil sie nicht so rollenspielig denken oder es auch einfach nicht "abkaufen", daß das noch Rollenspiel sei.


    Eine andere potentielle "Unsitte" ist es zuweilen, sich über die gespielte weltanschaulich antagonistische Rolle übermäßig lustig zu machen, indem man eine Karikatur daraus macht, aber die Grenzen sind da bekanntlich fließend, wandelnde Stereotypen Karikaturen gibt es ja auch RL. Könnte natürlich auch sein, daß mancher alle Leute, die das Gegenteil von ihnen selbst denken, für ausgemachte Idioten hält.


    Schließlich gibt es einen Aspekt, den ich mir noch nie so recht erklären konnte: Simuliere ich eine Diktatur, was ja fast immer Rollenspiel ist, gibt es einen starken Drang ins Kabinett und andere Staatsämter, aber kaum einen in die Opposition auf der Straße. Das könnte man jetzt in Richtung Lanrezacs Kaisersache deuten. Aber das glaube ich nicht so recht. Vielleicht ist es die fehlende Detailkenntnis (*), oder das unwohle Gefühl, sich vorzustellen, wie man sich vielleicht selbst als Unterworfener in so einem Regime verhalten würde. Denn als nordkoreanischer Normalbürger wird man sich vielleicht eher denken können als in Kims Kabinett zu sitzen.


    (*) "Jawohl mein Führer" zu rufen und mirt markigen Worten beizupflichten ist halt doch eine einfachere Geschichte als die kleinen Freiräume asuzuloten, die man hat sich über das Regime lustig zu machen, oder Apparatschiks mit den eigenen "Glaubenssätzen" auszumanövrieren, oder sich auch nur als Unterworfener des Autoritären und Totalen zu denken, der gehorchen muß.


    Generell sind die MNs ja irgendwie Ort der lauten Töne und der handfesten Gegensätze. Man sieht es doch selbst hier wo noch manchem Verfechter des Rollenspiels das Debattieren als das Diskutieren näher ist. Auch die Rollenspielanhänger in den MNs haben meist recht dezidierte politische und sonstige Ansichten. Daß aber nicht auch - im Grunde überall - Platz für anderes wäre, wie Lanzrezac meint, scheint mir verfehlt. Es ist ja nicht so, daß die klassischen MNler Rollenspieler ausgrenzen oder nicht akzeptieren würden, sie haben allerdings eben oft andere Motivationen und werden dem Rollenspieler nicht immer mit den gleichen Finessen entgegentreten.


    Ich persönlich sehe mich übrigens weder als das eine noch das andere, denn ich schreibe durchaus Posts mit seitenweise Begleittext, mir sind aber auch Kurzposts nicht immer fremd, versuche aber durchaus "Qualitätsposts" auch dementsprechend zu beantworten. Aber im Eifer des Gefechts, oder anderen mißlichen Umständen, da kommt es vor. Mit manchen Themen kann man wohl auch einfach nichts anfangen, oder zumindest noch nicht oder nicht mehr.

    Nachdem ja die Idee einer internationalen Gesprächsrunde, bei der man an den "Internationalen Frühschoppen" oder ähnliche Formate denken mag, in dem Thread zu den politischen Intrigen doch eine gewisse Resonanz fand, soll dieses Thema nun hier weiterverfolgt werden.


    Meines Erachtens sind dabei folgende Fragen zu klären:


    1. Abhaltung bei wechselnden Gastgebern, oder etwa hier auf dem Marktplatz.

    2. Findung geeigneter Moderatoren, Themen und Gäste.

    3. Festlegung der konkreten Gastgeber, soweit diese Runde dezentral veranstaltet wird.


    Prinzipiell möchte ich mich jedenfalls für wechselnde Gastgeber aussprechen, wobei gerne auch mal etwas auf Schiffen in internationalen Gewässern gemacht werden kann, oder dergleichen. Entsprechend sollte der Gastgeber dann vielleicht auch den Moderator stellen, aber das ist kein Muß. Ich persönlich denke eher an ein Treffen von Journalisten/Wissenschaftlern oder eine gemischte Runde als lediglich an Politiker, aber auch da kann man variieren


    Am kompliziertesten dürfte sich die Themenfindung gestalten. Prinzipiell kommen wohl konkrete "reale" (gemeint ist natürlich die fiktive MN-Realität) Ereignisse oder abstrakt-philosophische Fragestellungen in Betracht. Bei ersterem müssen die Teilnehmer sich auskennen, bei letzterem könnte man freier agieren, wobei wohl eine gewisse Durchbrechung der Trennung von SimOn und SimOff nicht vermeiden werden kann, wenn man Rückgriffe auf Philosophie, Literatur und Geistesgeschichte machen will.


    Deshalb bietet es sich vielleicht an, erst mal mögliche Themen zu sammeln, oder auch das ganze in die MNs zu tragen, von wo ja auch Anregungen kommen können. Wobei es vielleicht günstig wäre, weder zu ausgetretene noch zu spezielle Themen zu wählen. Aber das kann man ja auch herausfinden, ob ein Thema Teilnehmer findet oder nicht.

    Willkommen in den MNs.


    Die grundlegenden Hinweise, besser irgendwo mitzumachen, treffen zu; wobei gründen und gleichzeitig irgendwo mitmachen ja auch ginge; aber es ist eh nicht mehr so leicht, Mitspieler zu finden wie früher.


    Der Veuxin-Text ist eigentlich etwas veraltet, Du kannst wahrscheinlich heute noch an diesem Tag irgendwo Minister werden, wenn Du in einer kleinen MN anfängst. Würde mich nicht mal wundern, wenn es auch mit Kanzler oder Präsident sofort was wird, wenn jemand keine Mitspieler mehr hat und Du ein Landesteil bekommst, das Du selbst ausgestalten kannst oder Ähnliches.


    Aber es gibt natürlich auch noch spielerreiche MNs wo das nicht möglich ist und die sind zum Einstieg vielleicht sogar geeigneter. Wobei Du ja auch in mehreren MNs loslegen kannst.

    Was den Frühshoppen angeht: Niemand von uns kann andere Kulturen wirklich gut spielen. Das trifft aber nicht nur nicht-westliche Kulturen zu. Ich bin vor nicht ganz zwei Jahren aus Kanada zurückgekommen wo ich zuvor samt Familie 1.5 Jahre lebte. Schon da gibt es viel, dass du als 0815 Deutscher schlicht nicht kapierst und verstehen kannst. Die Realität ist weit weg von der MN Vorstellung der Staaten und Canada.


    Aber das ist okay. Es geht nicht darum die Realität abzubilden. Es geht doch um den Spaß. Du kannst wunderbar in Astor simulieren und die MN vertreten wenn du auch wenn du nie in den Staaten warst oder dich richtig gut damit auskennst.

    Durchaus richtig. Wobei ich glaube, daß es auf die Frage hinausläuft, ob man noch nahe genug bzw. einigermaßen dran ist - was aber kaum objektiv oder auch nur intersubjektiv zu bestimmen ist. Aber wenn man den Ausgestaltungskern einer MN meilenweit verfehlt und von Dingen ausgeht, die überhaupt nicht zutreffen, driftet es irgendwie in die Beliebigkeit ab und das kann auch zu Ärger und Streit führen.

    Deswegen ist es besser Kulturen selbst zu schaffen, indem man sie in Einzelteile zerbricht und historisch fortführt bis in die Gegenwart. Nur dann kann man in meinen Augen die Kultur auch leben und nicht nur spielen.

    Ich tue mir damit schwer, darin den wirklichen Ausweg zu sehen, da sich da andere Probleme ergeben (insbesondere, daß man auf den Input beschränkt ist, den die Spielleitung bereitstellt) und im Falle Chinopiens ist es ja letztlich auch nur so, daß das echte China so lange die Richtschnur ist, bis etwas Abweichendes festgelegt ist. Aber natürlich führen viele Wege zum Ziel.


    Für eine internationale Gesprächsrunde wäre ich im Übrigen zu haben, es müsste nichts Politisches sein, da können auch Privatpersonen plaudern. Ist vielleicht sogar interessanter, da nicht so steif.


    Weil ich "Chinopien" nicht als identisch zu "China" betrachte, sehe ich das wie Arjan und mich stören keine kulturellen Diskrepanzen zum Vorbild. Wahrscheinlich würden sie mir nicht mal auffallen.

    Die Sache mit der Gesprächsrunde sollten wir vielleicht auslagern und entsprechend erörtern. Wobei für mich die praktische Kernfrage ist, das ganze etwa hier neutral auf dem Marktplatz abzuhalten oder in den MNs, wo man dann auch noch das Drumherum simulieren könnte.

    Ich glaube es ist viel trivialer. Die Spieler einer MN sehen sich selten als zusammengehörig.


    Es gab zu meiner Zeit in Astor nicht "die MN Astor" vielmehr identifizieren sich die Spieler klar als Astor-Demokraten vs. Astor-Republikaner. Gefühlt war die Motivation nicht eine lustige MN zu bespielen sondern den Gegner mit allem zu bekämpfen was geht. Es ging nicht darum miteinander zu spielen sondern gegeneinander.

    Das Entweder-Oder-Verhältnis von Republikanern und Demokraten in Astor ist in gewisser Weise ein Sonderfall, auch wenn mir durchaus bewußt ist, daß Astor auch u.a. die SCU und diverse andere Parteien hatte. Daher ist man in anderen MNs ja auch eher auf Koalitionen angewiesen und die Parteien sind auch oft unbeständiger. (In Dreibürgen ist eigentlich nur die NLP dauerhaft stabil, weil ohne und gegen sie meist höchstens krude Querfront-Koalitionen denkbar waren)


    Aber grundsätzlich würde ich zustimmen, die Spieler betrachten sich nach traditionellem Verständnis jedenfalls nicht als eine Art Ensemble, das versucht eine gute Show abzuliefern.


    Eher kämpfen die Spieler um die Vorherrschaft. Was sich im Grunde auf folgenden Wegen erreichen läßt:


    • Neue Spieler, die der eigenen Partei bzw. dem eigenen Lager die Stimme geben von außerhalb gewinnen.
    • Bestehende Spieler in das eigenen Lager rüberziehen.
    • Spieler aus dem feindlichen Lager vergraulen oder auch vor die Tür setzen/sperren.
    • Versuchen "Wahlvieh" (das sind - für die jüngeren Semester - Spieler, die nicht eigentlich an der Sim teilnehmen, sondern im Grunde immer nur zu den Wahlen aktiv werden, um ihre Freunde oder Gesinnungsgenossen zu unterstützen)heranzukarren oder von der Teilnehme auszuschließen
    • Veränderung der Wahlmodi zum eigenen Vorteil, bzw. Ausnutzen solcher Gegebenheiten (etwa Prozenthürden oder Stimmen, die an fremde Parteien vergeben müssen) Wobei das schon eher "modernerer" Stil ist.
    • Technische "Lösungen" wie vortäuschen von weiteren natürlichen Personen , Manipulationen usw.

    Das ganze hat allerdings ein Problem, ist man zu erfolgreich und regieren seit Jahren die gleichen Leute unangefochten, auch weil es nicht mehr so klappt mit der Fluktation und dem Nachwuchs-Anwerben, wird es halt langweilig. Und Freunde überreden macht man wohl eher als 15jähriger denn mit 40, denn das könnte leicht mit Irritationen enden. Die MNs sind ja im Grunde schon immer skurril gewesen, man bekämpft sich bis auf das Messer, aber es geht eigentlich um nichts außer Bits und Bytes in Datenbanken. Wobei das Freilich im Amateurfußball ähnlich ist. ;)


    All das läutete dann meines Erachtens so allmählich die Verrollenspielung auch der demokratischen MNs ein. Wobei das unterschiedlich geschehen ist, hier kam vielleicht Gesellschaftsim dazu, dort wechselte vielleicht der eingefleischte Konservative dann doch auf einmal freiwillig zu den Linken, damit endlich mal Bewegung reinkommt, oder auch umgekehrt und mancherorts wurden Wahlverfahren geändert (Prognose statt Wahl bzw. Begrenzung des maximal auf eine Partei zu vergebenden Prozentsatzes) oder beschränkt Zufallskomponenten eingeführt. In kleinen Mns begannen mancherorts vielleicht auch neben Stagnation die gewaltigen Sprünge in Wahlergenis und Parteienlandschaft bzw. das Fehlen ganzer Lager zu nerven , da "unrealistisch".


    Ein zumindest gewisses Zugehörigkeitsgefühl zu "ihrer" (oder auch mehreren) MNs hatten die Spieler aber - würde ich sagen - großteils auch schon früher und wenn man den Feind mal ganz erfolgreich besiegt oder verbissen hatte, schwarnte doch auch früher, daß es jetzt wohl bald langweilig würde. Irgendwie gehörte es auch zum Selbstverständnis, daß man den "Feind" prinzipiell dennoch mitspielen ließ.


    Ich glaube im Grunde war die traditionelle MN - neben harten Angriffen - ein Wettkampf um das Erfolgreichste Werben von Verbündeten, auch wenn der Wettkampf nicht immer fair war. Aber es war im Prinzip "ehernes" Gesetz, daß jeder Spieler exakt eine Stimme hatte, das Prinzip war eigentlich nur durch Vortäuschen erfundener Realpersonen zu umgehen und das konnte einem weit über die Grenzen der betroffenen MN schlecht bekommen. Wobei es natürlich dennoch hintertrieben wurde, aber ein Admin, der aufflog, daß er Spieler vortäuschte, der stand schon mal schnell alleine da, oder es blieben nur die wie er dachten.


    Im alten Korland hatten wir dazu auch Diskussionen, denn (MN-fremd aus einem Reenactment-Forum über die Zwischenkriegszeit rekrutierte) Spieler schlugen schnell vor, die im Zorn gegangenen Kommunisten halt irgendwie selbst zu bespielen und konnten es nicht verstehen, darauf quasi ein "wenn wir das machen, kriegen mir keine Leute aus den anderen MNs mehr rein" zu hören zu bekommen. Und das obwohl Korland ja schon damals schon durch die Ausgangslage einer bis dato durch Abschottung in der Vorkriegszeit stehengebliebenen Gesellschaft durch eine jüngst gestürzte Diktatur so halb Rollenspiel war.

    Was Marvin ("Heinz Lüneburg") mit seiner Ablehnung des Rollenspielstils wohl meint ist eigentlich was anderes, als sich einfach nur selbst spielen zu wollen. Auch ist es graduell verschieden, ob er jetzt Gesellschaftssimulation betreibt oder Politiksimulation, wobei bei der Politiksimulation noch mal zwischen offener Demokratie und sowas wie Korland zu unterscheiden sein dürfte, denn hinsichtlich Korland hat er mir mal gesagt, daß da auch die Politik für ihn mehr Rollenspiel sei.


    Was er wohl ablehnt, ist im Grunde die Extremform, bei der er seinen RL-Willen immer dem Wesen seiner ID unterordnen müßte. Will also heißen, er spielt durchaus Rollen, durchbricht sie aber, wenn ihm die Resultate zuwider sind. Es ist so eine "Ich will nicht machen müssen, worauf ich keine Lust habe"-Haltung.


    PS: Auf die Vorbeiträge werde ich später eingehen.

    Sicher muß eine Intrige mit mit Blick auf die Ausführung des Plans mit Intelligenz und Raffinesse ausgeführt werden, Zustimmung insoweit, aber hohe Intelligenz und (gelegentlich) Choleriker zu sein, schließt sich nicht aus. Oder anders formuliert: Eine allgemeine Erkenntnis, daß intelligente Menschen immer in der Lage wären, Dingen mit Gelassenheit und Ruhe entgegenzutreten, die zu ändern nicht (ausreichend) in ihrer Macht steht, bzw. noch mehr zu wollen, als sie erreicht haben, gibt es wohl nicht.


    So mancher der großen Diktatoren ist ein Paradebeispiel, aber man dürfte sicher auch einen Martin Luther oder Franz-Joseph Strauß in diese Richtung einordnen können, auch wenn es dann die beiden letzteren wohl mit Herzleiden und frühem Tod bezahlt haben.


    Aber das ganze hat auch noch eine andere Seite: Agiert man oder simuliert man!? Agiert man (auf der Metaebene), muß man wohl folgendes festhalten, der Großteil der MNler ist akademisch gebildet oder hat zumindest höhere Schulbildung und selbst wenn nicht ist er politisch interessiert und meist zumindest in Teilbereichen belesen, entsprechend muß man dieses Strukturen einbeziehen und sein Handeln danach ausrichten; simuliert man aber einen ganzen Staat oder ist zumindest darauf aus, muß man bedenken, daß ein Staatsvolk auch aus weniger gebildeten und reflektierteren Teilen besteht. Da kann dann auch der "Volkszorn" ein Faktor sein. In einem Agrarstaat kann man auch mal die zornigen Bauern in die Hauptstadt karren, denen man mit seiner Wutrede aus dem Herzen gesprochen hat, damit die alles kurz und klein schlagen.


    Das ist dann wieder die Systemfrage, ob man nur die real existierenden Spieler unter besonderer Berücksichtigung der tatsächlich Ämter innehabenden Spieler als Entscheidungsträger betrachtet, oder die Millionen Unsimulierten auch einbezieht; letzteres ist für die traditionellen Demokratiesimulationen unüblich, aber gerade in der Simulation autoritärer und totalitärer Staaten schon lange üblich, weil es da eben kein freies Spiel der Kräfte gibt, auch wenn naturgemäß auch in einem Politbüro Machtkämpfe ausgetragen werden können. Mit der Verrollenspielung und dem Spielermangel ist es aber nun teils auch in die klassischen Demokratien eingedrungen/eingezogen, die Konsequenzen von Regierungshandeln zu betrachten. Auch Semidemokratien wie Dreibürgen und andere Mischsysteme aus Feudalordnung und Parlamentarismus, wo ein Gesetz legal vom Herrenhaus abhängig ist, kann das eine Rolle spielen.


    Schließlich und endlich hat so mancher auch einfach mal Spaß daran, so einen richtigen Krawallbruder zu geben, RL kann man sich das ja eher nicht leisten, den Urinstinkten und Trieben freien lauf zu lassen. Ein weiterer Aspekt könnte sein, daß jemand, den man als ungehobelten Klotz einschätzt, vielleicht auch intellektuell unterschätzt wird und genau da das Raffinierte liegen könnte.


    PS: Im übrigen driftet diese Diskussion - so scheint mir - jetzt so langsam in Bereiche, wo man auch schön eine SimOn-Gesprächsrunde draus machen könnte. So etwas wie eine international besetzte Gesprächsrunde ala "Internationaler Frühschoppen" könnte ja durchaus auch mal den Austausch zwischen den MNs verbessern und Leute zusammenführen, die nicht zusammenkommen, weil sie andere kulturelle/ausgestalterische Vorlieben haben bzw. in MNs unterwegs sind, die miteinander nichts zu tun haben. Das einzige, was man da in Kauf nehmen muß, wäre, daß die Beiträge der Vertreter fremder Kulturen in der Regel immer etwas zurückbleiben müssen, einen chinopischen Teilnehmer z.B. könnte wohl wirklich nur ein deutsch sprechender Chinese oder ein Sinologe oder jemand mit ähnlich tiefgehender Beschäftigung mit dieser Kultur und Aufenthalten im Land adäquat abbilden.

    Ich habe im Laufe der Jahre in verschiedenen Foren - nicht allein MNs - alle möglichen Varianten erlebt. Auch eine farbige Kennzeichnung von Neben-IDs war dabei. Innerhalb der Simulation hatte das zwar nicht zur Entspannung des Geschehens beigetragen, sehr wohl aber im Sim-Off-Bereich, wo Neben-IDs obendrein keine Schreibrechte besaßen. Das ist sicher nicht in allen Foren notwendig, in jenem aber kam es der Harmonisierung durchaus entgegen.

    Danke für den Erfahrungsbericht.


    Da Politik ja ein schmutziges Geschäft ist, ist ja zumindest SimOn nichts dagegen einzuwenden, wenn es mitunter ein Hauen und Stechen ist. Auch das kann ja nur rein oder überwiegend gespielt sein.


    Wobei mir im SimOn zuweilen die anspruchsvolle überwiegend gesittete Diskussion auch zu kurz kommt (neben der Krawallsim, denn ich kann auch gut auf den Putz hauen ;) ), aber das liegt vielleicht daran, daß die MN-Welt dafür nur unzureichend und nicht stringent genug ausgestaltet ist und auch die Spieler sehr unterschiedlich über das aktuelle und historische Geschehen bzw. die (auch ungeschriebene oder nur durch Zusammenschau der Simulationsstränge zu entnehmende) Ausgestaltung der einzelnen MNs informiert sind. Da wird es schwer ein Thema auf Augenhöhe abzuhandeln. (Ein weiteres Problem ist dabei, daß es doch prinzipiell zu gewissen Abstrichen kommen dürfte, wenn man eine Meinung nur spielt. Insofern sind die Diskussionen im SimOff eigentlich schon immer anspruchsvoller gewesen als im SimOn.)