Beiträge von Fang Kai-Schek

    Ich muss übrigens gratulieren. Entgegen meiner Erwartungen habt ihr euch selbst übertroffen und eine aktive und lebendige Diskussion geschaffen, bei der zahlreiche Teilnehme lebhaft über einen längeren Zeitraum verschiedene Themen bedient haben und deutlich zeigten, dass es einen Raum für solche Diskussionen gibt. Und ich Trottel habe doch wirklich geschrieben und angenommen, ihr würdet das im Sand verlaufen lassen. Ha, als ob ihr es nicht wenigstens versuchen würdet. Aber jetzt weiß ich es ja besser.


    8)

    Im Grunde hast Du ganz unironisch Recht. Der Thread ist eine Diskussion und demjenigen, der das ganze tatsächlich umsetzen will, kann er eine Hilfe sein. Er muß aber einen anderen Weg gehen, ein brauchbares Thema und einen Ort festlegen und dann sehen, wer mitmacht, statt es mit demokratischer Entscheidungsfindung zu probieren.

    Ich fragte mich gerade mal wieder, warum wir MNler eigentlich im Allgemeinen dem Festhalten an einer gemeinsamen Karte eigentlich (noch) Wert beimessen bzw. warum wir es überhaupt mal haben dazu kommen lassen, daß es sie gibt. (Wobei ich eine Tendenz weg von der gemeinsamen Simulation sehe hin, sich parallel eine kleine stimmige Welt im eigenen Forum aufzubauen.) Im Grunde ist das ja eigentlich - sieht man mal von Stilfragen und vermutlich einem höheren Maß an mehr oder weniger demokratischer Mitbestimmung in den MNs ab - der Kernunterschied zu den anderen RPGs, die sich in aller Regel als Welt für sich sehen.


    Man könnte jetzt böse sein und sagen: Um leichter am Spielerpool partizipieren zu können und läge damit sicher nicht ganz daneben, aber ich glaube, das ist es nicht nur. Sonst wären wohl die Streits um "Spaltertum" (Gründung neuer Kartenorganisationen) und "Bikartigkeit" nie so vehement geführt worden.


    Aber man kann eigentlich nur schwer leugnen, daß die MNs nicht wirklich zusammenpassen in ihrer Gesamtheit, es ist eher so, daß manche sich ähnlich genug sind, daß es ohne große Probleme paßt, dann gibt es noch welche, da verstehen sich die Leute, weshalb man die Differenzen ignoriert. (Ein klassisches aber durch deren weitgehendes Verschwinden nicht mehr sehr aktuelles Beispiel waren Spaßsimulationen, die mit "ernsthaften Simulationen" interagierten und dann dort sich seriös gaben, während der Partner dann umgekehrt "drüben" vielleicht etwas mehr auf Klamauk machte. Interessanterweise hatte das in manchen Fällen zum Ergebnis, daß die Spaßsimulationen plötzlich sich in Richtung "seriös" entwickelten, weil durch diese Interaktionen mehr oder weniger realistische Paralellausgestaltung entstand, die dann irgendwann in die Sim dort einfloß, etwa weil der "seriöse" Nachbar mal fragte "sagt mal, wieviele Soldaten hat denn Eure Armee eigentlich?" oder "wie hoch mag Euer BIP sein" und wenn es dann schon mal da war...


    Ist die Antwort vielleicht, daß die MNler gerne eine "Gemeinschaft" wären, ohne daß man sich aber deshalb auf mehr als einen Minimalkonsens einigen kann?


    Jedenfalls wird man nicht umhinkommen können, daß das realistische Simulieren einer gemeinsamen Welt nicht funktioniert, weil es an jeder ordnenden Hand fehlt und es auch keine Instrumente gibt, die Auswirkungen ökonomischer und militärischer Kräfteverhältnisse usw. zu simulieren. Dazu kommt, daß diverse Leute aus RL-Gründen aus dem Weg gehen oder sich aus Unlust oder Zeitgründen aus Dingen raushalten wollen oder müssen und dadurch dem Unrealismus Vorschub durch Nichtreagieren leisten.


    Wobei man sich freilich in so mancher MN Selbstbeschränkungen auferlegt und durchaus die fiktiven Eingriffsmöglichkeiten der Großmächte berücksichtigt.


    Aber im Grunde ist die gemeinsame Karte doch teuer erkauft, indem man so weder globale Entwicklungen simulieren kann, noch aus einer Weltgeschichte schöpfen, weil man dazu sich entweder mit allen oder wenigstens mit einem Gutteil einigen oder einfach kontrafaktisch simulieren müßte, also ignorieren, daß die eigene Sicht von anderen nicht geteilt wird. Im allgemeinen tut man das aber nicht. (Nachtrag: Man tut es teils schon, aber nicht oder kaum so extrem, daß man beispielsweise behauptet, Astor sei 1940 Teilnehmer eines Weltkriegs gewesen, oder Dreibürgen 1970 bei einem einmarschiert, ohne das abzustimmen.)

    Sagen wir so, ja, die Themen sind etwas bildungssprachlich/"esoterisch" formuliert, aber sie sind im Grunde handfest, ich könnte jedes einzelne dieser Themen auch in meinem heimischen Dialekt formulieren, dann würde es sich freilich wenig hochtrabend klingen. ;) Solche Sprache hat Vorteile, egal ob man leeres Stroh drischt oder auch nur seine Ahnungslosigkeit zu vertuschen sucht, es hört sich doch gleich viel "gescheiter" an. :D


    Aber davon ab, gibt es ja gerade einen Moderator, daß er das Gespräch lenkt und ggf. Fakten einstreut, wie "in Astor etc. pp. wurde kürzlich ein Gesetz erlassen, das im Kongreß für hitzige Diskussionen sorgte, wäre das bei Ihnen auch vorstellbar, oder sind gar solche Geseze bereits erlassen und in Vorbereitung und wenn ja, wie gestaltete sich das seinerzeit". Oder "Herr Tschung, in Hsinhai würde man dem wohl kaum zustimmen, nehme ich an", "Herr Meier, in Dreibürgen wird man das sicher auch etwas anders sehen", "Würden Sie sich nun eher der lagowischen oder der futunischen Sicht anschließen, wenn man denn diese als Gegenpol verstehen darf", "Glauben Sie, daß es viele/wenige Menschen in ihrem Land gibt, die das genauso sehen wie Sie" usw. usf. Vom Original-Frühschoppen mit Höfer ist leider sehr wenig im Netz, aber der moderierte im Allegmeinen noch richtig. (Der Ausschnitt über Beethoven bei Youtube ist eher wenig repräsentativ, denn man sieht ja deutlich, wie allen die Gesichtszüge etwas entgleiten, als Metzger loslegt. Wobei Höfer dem durchaus mit seinem "und bei Beethoven" in die Parade fährt, als er es von den Devotionalien hat.)



    Nehmen wir das letzte meiner Beispiele, das ja schon mit einem Schmunzler versehen ist, dann würde ich doch erst mal eine knappe Abhandlung über Umweltschutz(fragen) und Wirtschaftlichkeit usw. im Verkehr geben und danach die Teilnehmer fragen, wass ie selbst denken, wie das bei ihnen so aussieht bzw. ob sie über dritte Länder etwas sagen wollen/können etc. und wenn man das durch hat, wird dann eben diskutiert, wer auf dem richtigen Weg ist und wer auf dem Holzweg und ganz zu Schluß, in welche Richtung es in der Welt zu gehen scheint. Ich glaube doch, man wird hier über lang oder kurz dem astorischen/dreibürgischen/livornischen/ andrussischen etc. pp. Weg folgen/jeder weiter sein Ding machen usw. bzw. die normative Kraft des faktischen zu spüren bekommen. Denn natürlich wird man da auch Erschöpflichkeit von Rohstoffen zu sprechen kommen und mögliche steigende Förderkosten, Belastungend er Natur und womöglich den Treibhauseffekt.


    Die Teilnehmer könnten dann ja ein wenig Drama veranstalten wenn sie mögen, oder auch sich über die ungesittete Diskussionsweise empören und daß das bei Ihnen zu Hause nicht möglich wäre etc. pp. oder eben sagen, daß es bei Ihnen genauso zugeht, weil man eben eine demokratische und offene gesellschaft ist und daß das manche hier noch lernen müssen usw. usf. Wobei der Moderator jedenfalls dann, wenn es eine echte Diskussion gibt vielleicht auch eingreifen sollte, wenn Leute nur rumpöbeln.

    Nun ja, wenn ein Verkehrsthema gewünscht wäre, wie wäre es dann mit "Tendenzen einer Umweltorientierung? Das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie, Flexibilität und Rohstoffverfügbarkeit als Auswahlkriterien für die Wahl der Verkehrsträger und deren Treibstoffe im weltweiten Vergleich?" ;)

    Was den Weltpostverband angeht, paßt der meines Erachtens übrigens eher nicht in das Format, das wäre ja eine Konferenz mit der Intention handfeste Ergebnisse zu zeitigen und keine schon von der Intention her ergbnisoffene Diskussion.


    Wir sollten uns - so scheint mir - grundsätzlich vergegenwärtigen, daß geeignete Themen mehr oder weniger erfordern, daß die Teilnehmer nicht darauf angewiesen sind, daß in ihren MNs dafür erst noch etwas ausgestaltet wird, denn dann wären alle Spieler raus, die nicht berechtigt sind, Ausgestaltung zu "setzen".


    Themen die funktionieren könnten, mögen vielleicht sein, "Das Verhältnis von Mann und Frau" oder "Kolonien (besser: Kolonialismus) und Dekolonialisierung, Fragen der moralischen Rechtfertigung des Festhaltens an Kolonien. Sind Kolonien noch zeitgemäß?", oder "Das Informationszeitalter und seine sozioökonomischen Auswirkungen auf die Gesellschaften", "Tendenzen hin zur Globalisierung?", "Gibt es ethische Grundsätze in der Kriegsführung?","Wohin steuert die Welt, Tendenzen politischer Entwicklungen". (Zugegeben, für das letzte Thema müßte sich jemand wirklich reinknien und die Wahlergebnisse und Parlamentsdebatten usw. sichten. )

    Aber ich glaube mein Vorschlag "Gestörte Kommunikation" als Diskussionsthema ist noch der Praktikabelste, darin sind wir MNler ja ganz große Experten, wenn auch leider nicht in ihrer Vermeidung, und da hat sicher jeder einzelne, jede Nation, jeder Kulturkreis und jede Epoche etwas beizutragen. ;)

    Nein, war 2009.


    Erstteilnehmer


    Korische Post (Freistaat Korland)
    Delegierter:Herr Staatssekretär Gustav Eisenstein

    Imperianische Post (Attekarisches Reich)
    Delegierter:Herr Reichspostpräsident Richard Strauss

    Pixelpost (Baronie Pixonien)
    Delegierter:Herr Phillip Loewe

    Schwyzerische Post (Schwyzerische Demokratische Republik)
    Delegierter:Herr Staatsminister Max Feuerstein

    Dreibürgische Reichspost (Kaiserreich Dreibürgen)
    Delegierter:Herr Staatssekretär Hermann von Greifental

    Androische Staatspost (Föderale Republik Andro)
    Delegierter:Herr Janislaw Pietarow



    2010 und 2012 gab es Versuche der Wiederbelebung - dann wohl auf CartA-Grundlage oder bikartig. Beide male dürfte es von Greifenfels ausgegangen sein. Ich erinnere mich noch, daß mir dann ein Fuxpas unterlief, ich sollte die Nordmark kontaktieren, kontaktierte aber Eldeya, die dann theoretisch auch dabei gewesen wären, wenn es dann passiert wäre. ;)

    Was den Weltpostverband angeht, wurden die Vorvorplanungen im OIK-Forum betrieben und dann mit der Fiktion, daß er schon seit dem 19. Jahrhundert in Korland gesessen hätte, dort die Unterredungen fortgesetzt. Das ganze wurde auch mehr oder weniger von den Interessierten frei nach der Frage "Ist einer dagegen?" bestätigt. Eine Homepage wurde von Friderieke Fresse erstellt.


    In Korland wurde dann beschlossen, daß der Verband in Korland bleiben soll, ein auf dem Stück-für-Stück Vorschlagsweg begonnenes Regelwerk kam aber nicht zustande. Aber das kennt man ja, wenn in den MNs irgendwas mit gemeinsamer Federführung demokratisch gebacken werden soll, kommt es nicht zustande, weil es zu endlosen Diskussionen kommt.


    Wer genau den Anstoß gab, kann ich gar nicht sagen, die Idee war in mehreren Köpfen vorhanden. Es kann sein, daß ich es aussprach, wofür ja die Abhandlung in Korland spricht. Es könnte aber auch Fresse gewesen sein. Nur nach Atekarien ging ja nicht, weil da dann sounsoviel Leute nicht mitgemacht hätten, wie die älteren wissen werden.


    Dieser Weltpostverband war eine reine OIK-Angelegenheit, wobei "bikartige" Staaten geduldet waren. Daß der Gastgeber - und das war Korland damals noch - reiner OIK-Staat war, war Fresse sehr wichtig - so viele Gastgeber blieben dann auch nicht mehr.


    Es gab noch Versuche, sich erneut zu treffen und als Korland der CartA beitrat, tauchte Fresse empört auf und verlangte Löschung der Beiträge. Ich kopierte die Beiträge sicherheitshalber, gab ihr Moderatorenrechte, damit sie es selbst besorge, aber das tat sie dann auch nicht.


    Wann das genau war, müßte ich mal nachsehen, irgendwie tippe ich so 2008.

    Ich tendiere inzwischen ohnehin irgendwie zu nicht MN-spezifischen Themen, sondern etwas "philosophischem" und ich meine das nicht im akademischen Sinn, sondern schlicht "Meinungsthemen", die dann natürlich entsprechend dem Kolorit der jeweiligen Herkunfts-MN behandelt werden.


    PS:


    Daß - mit Blick auf das Besipiel in meinem letzten Post - Sport nicht zur Völkerverständigung beiträgt, scheint mir allerdings festzustehen, seit ich mal in einem Browsergame miterleben durfte, wie sich das Verhältnis zwischen Brasilianern und Argentiniern gestaltet und die ständig versuchten zu erreichen, daß man die jeweils andere Seite aus der Mannschaft wirft, weil - und das meinten die ernst - es sich bei den jeweils anderen um die Schlimmste Sorte Mensch auf der Welt handele und es ihnen unzumutbar sei mit diesen falschen Schlangen in einer Allianz zu spielen. Das war denen ja nicht mal peinlich, die Schau in einer Allianz abzuziehen in der der halbe zweite Weltkrieg - bündnisübergreifend - vertreten war.

    Sport wäre doch an sich ein gutes Thema?

    Wie stellst Du Dir das vor, eher so, daß man ein (altes) Fußballspiel bespricht, oder so etwas wie "Internationale Sportwettbewerbe als Beitrag zur Völkerverständigung?"


    Weil man muß ja sagen, daß der Erfolg bei den Wettkämpfen eine Kombination aus Zufall und - wenn man denn will - Wahrscheinlichkeitsrechnung darstellt, weil eben manche Setzmöglichkeiten rechnerisch mehr, manche weniger erfolgversprechend sind. Insofern haben die Erfolge bei den Wettbewerben nichts mit Realismus zu tun, ein Zwergstaat hat die gleichen Chancen wie ein Miliardenvolk.

    Als Autor dieses Artikels (dazu gibt es auch eine Schulstunde und diverse weitere InSim-Bezugnahmen - vermutlich zum Leidwesen meiner Mitspieler ;) ) kann man mir wahrlich kein Desinteresse für das Thema nachsagen, aber ich zweifle, daß das ein Thema ist, das ernsthaft funktioniert, weil das einfach zu sehr in Detaifragen reingeht, daß man erst mal massiv die Probleme/Fragen ausgestalten müßte. Und dann weiß ich nicht, aber ich glaube, so etwas wie verschiedene Steigungswinkel von Gewinden und Maße von Schrauben etc. pp. sind für die Meisten doch zu speziell.


    Generell müßten/sollten wir aber überhaupt mal erfassen, wer überhaupt das metrische oder sonstige Systeme nutzt: Ausgestaltet ist ein eigenes Maßsystem wohl für Ladinien, Glenverness und Korland, erwähnt ist es in Albernia und Astor, ohne aber irgendwas ausgestaltet zu haben bzw. ist da halt anzunehmen, daß es das englische/amerikanische System gemeint ist, wobei man in Astor simulationsfaktisch eher metrische Einheiten nutzt, Albernia will umgestellt haben auf metrisch (jedenfalls las ich das mal). Chinopien wird etwas haben, in Dreibürgen ist es andiskutiert, aber es gibt es dazu keinen Konsens.

    Ich kann gerade nicht so sicher sagen, ob es geht, ohne auszufallen, aber prinzipiell D'accord.


    Ein Notnagel-Thema könnte ja sein "Gestörte Kommunikation, oder wenn man einfach kein gemeinsames Thema findet! Eine Erörterung aus internationaler Perspektive." :D

    Auf welchen Bereich zielst Du da am ehesten, wenn man fragen darf? Die ISO beschäftigt sich - wobei wohl technische Normen den Kern bilden - ja mit unterschiedlichen Bereichen.


    Wenn Technik, dann schiene mir wohl in den MNs noch das größte Interesse im Bereich Luftfahrt/Eisenbahn vorhanden.

    Da kann man sich nicht sicher sein, in Chinopien hat er sich auch IDs angelegt. Vermutlich, weil Nationalchinopien momentan als so eine Art Halbdiktatur der "High-Society" des Landes angelegt ist.

    Danke für den interessanten Einblick! Wer ist denn dieser ominöse Kalk?


    Sich als Rollenspieler unbeliebt zu machen, gibt es tausend Wege. Sei es, weil man eine unsympathische ID zu überzeugend verkörpert, sei es Powerplay, sei es eine andere Auslegung dessen, was noch erlaubt ist ... wie viel "Realismus" erforderlich ist in einem fiktiven Szenario ... und ja, auch hier wird fehlende Trennung zwischen SimOff und SimOn oft kritisiert. Allerdings hat das etwas von einem Totschlagargument und ist m. E. keineswegs so oft wie behauptet tatsächlich die Ursache der Probleme.

    Ach jo, wie saa ich des jetz' am beschde... Ist sonst nicht meine Art, über andere Spieler herzuziehen, aber in diesem Fall erlaube ich mir ein offenes Wort:


    Ich will mal so sagen, ein Spieler, der Ansichten von der menschlichen Natur hat, die in den MNs nur sehr wenig geteilt werden, sieht man mal davon ab, daß er den meisten politisch zu weit rechts steht, ist er der Meinung, für Geld könne man alles kaufen und tun und lassen.


    Das würde vermutlich noch keinen so stören, aber wenn einer dann in der Sim immer meint, sich mit seinem erfundenen Geld und Adels-, Doktortiteln etc. alles kaufen bzw. erlauben zu können (obwohl er längst aus Schaden klug geworden sein müßte) bzw. sich andere Spieler gefügig machen, und sich bei einer Gerichtsverhandlung, weil er seine Angestellten mal wieder mit Tritten und Schlägen mißhandelt hat, dann mit allem beschäftigt außer mit dem geltenden Recht in der jeweiligen MN, sondern in irgendwelche "rechtsphilosophischen" Narrative verfällt, dann ist wohl alles gesagt. Dazu kommt ein schwülstig gespreizter Stil, bei dem manche meinen, er könne ihn intellektuell nicht immer hinreichend untersetzen, um es mal diplomatisch auszudrücken. Auch dürfte durchaus die Ansicht verbreitet sein, daß die innere Distanz zu den Rollen nicht immer so groß wäre, als man das erwarten würde, so wie er sie anlegt.


    Zu Powerplay (solche Scherze der Art "jener [ID eines anderen] ging zu Boden, er mußte erfahren, daß Dings von Dings der Stärkere war, mit dem er sich nicht anlegen durfte") zu und Crossplay neigt er auch - um es in der Dir gewohnten Diktion zu sagen. Dazu fehlende Trennung von RL-Willen und Rolle, etwa nur deshalb in linke Parteien einzutreten, um deren Diskurse nach rechts zu verschieben und dann werden das etwa Sozialdemokraten aus dem Großbürgertum, die unentwegt herumfaseln, das höhere Bürgertum müsse die entscheidende Rolle spielen.


    Nichtbeschäftigen mit Ausgestaltung - oder zumindest ignoriert er es dann dennoch - und Ersetzen durch eigene Vorstellungen ist auch so ein Problem.


    Da kommt dann so etwas raus: In Korland spielen wir eine katholische Volksschule in der Provinz: Nun konstruiert Kalk (Oldendorff), daß der Juniorchef eines Großkonzerns dort ein uneheliches Kind hat und daß er der Mutter abgepreßt wurde und beim Vater wohnt, nun aber - obwohl der Vater evangelisch ist - jeden Morgen 150 Kilometer in die Dorfschule gefahren wird (bei Straßenverhältnissen wie in der Vorkriegszeit wohlgemerkt). Im Kern ging es halt darum, daß er mit einem adligen Ultrabonzen die Dorfkinder übertrumpfen wollte, als ob es nicht eine örtliche Größe getan hätte.


    Als Oldendorff dann jüngst doch einen Ministerposten bekommen sollte, erzählt Minister Altenburg von einem Traum von einer Seuche in einer chinopischen Stadt (war natürlich eine Anspielung auf Corona). Was fällt Kalk dazu ein? Ob man nicht phrophylaktisch - weil Träume hätten aj immer etwas Wahres - die Stadt bombardieren könne. Mal davon abgesehen, daß Korland das militärisch als 5-Millionen-Einwohner-Staat am anderen Ende der Welt für jeden nachvollziehbar nicht könnte...


    Und in der Hoffnung doch mit seinen skurrilen Vorstellungen doch irgendwo durchzukommen, ist er irgendwie überall. Dabei ist er in mehreren MNs - teils mehrfach - gesperrt und ausgeschlossen worden.


    Indirekt hat das auch negative Auswirkungen auf die MNs, denn irgendwie vermeidet doch schon so mancher gewohnheitsmäßig etwas zu sagen oder zu tun, von dem er sich bestätigt fühlen könnte.


    Was ich meinte war, daß Du als Rollenspieler hier in den MNs wegen Deiner "höheren" Standards keine Probleme haben dürftest - so lange Du nicht gerade forderst, daß sich nach diesen Standards allgemein gerichtet wird.

    Okay, hier sieht man wohl anschaulich, wie verschieden hier die Sichtweisen bezüglich SimOn und SimOff sind. Das macht es natürlich zu einer Herausforderung, zu definieren, wann jemand besagte Trennung verletzte oder nicht.


    Ich würde sowieso sagen, daß es in den jeweiligen MNs und überhaupt Usancen gibt, aber keine einheitliche Auffassung. Es gibt ja keinen, der die Regeln für alle MNs aufstellt. Letztlich hat halt jeder so seine Traditionen und Vorlieben.


    Das gute für Dich als Rollenspieler ist eigentlich, daß Du kaum etwas falsch machen kannst, allerhöchstens Dich unbeliebt, wenn Du einen "höhereren" Stil für die Gesamtsim einforderst.


    Ich weiß ja nicht, was Du gerne simulierst *), aber ich denke, man muß jedem Spieler Rollenspielthreads zugestehen, bei denen er dann sagt, "wenn ihr nicht realistisch könnt oder wollt, bleibt raus". Auch jeder MNler weiß, daß das eigentlich kein guter und realistischer Stil ist, wenn man eine Dorfkneipe hunderte Kilometer tief in der Provinz simuliert und sich da die Hauptstadtpolitiker ohne Personenschutz die Klinke in die Hand geben und vollaufen lassen. Aber das ist ja nicht böse gemeint, man will einfach mitreden oder Deinen Thread nicht links liegen lassen, ohne aber gleich eine neue Figur zu schaffen.


    *) Das "Simulieren" in den MNs ist übrigens von der Intention definitiv Rollenspielen, denn Simulieren heißt ja Vortäuschen, aber nicht nur, weil es halt auch das Vortäuschen von Feuer, Wasser, Luft und Erde, von Gebäuden, Tieren und Naturereignissen usw. - halt des belebten und unbelebten Staatsgebietes -meint; die MNs der Frühzeit sahen sich mehr als realexistierende Staaten ohne Staatsgebiet, (virtuelle) Mikronationen eben, die ganz nach der Definition des Staatsrechtlers Jellinek Staatsvolk und Staatsgewalt ausübten, bloß halt als Staatsgebiet nicht eine Bohrplattform oder den eigenen Vorgarten verwalteten, sondern ein Forum; im alten BIK/OIK-Regelwerk stand da auch, daß die Staaten sich zur Virtualität bekennen, aber damit eben sich im Umkehrschluß doch als Staaten verstanden). Auf den alten Homepages konnte man mitunter auch Sachen lesen, wie daß man in die UNO aufgenommen werden will - freilich war das Humor, aber das erklärt, warum es dann mit Hacken von Foren weiterging, weil das eben die einzige Möglichkeit war Macht auszuüben. Was "Simulieren" jedenfalls fast nie meint, ist das unredliche Vortäuschen.


    In der Übergangszeit empfanden viele ihren 15-Bürger-Staat als Staat, aber den 40-Millionen-Staat den sie vortäuschten als die Simulation.


    Der MN-Terminus für (einigermaßen) hochwertiges Rollenspiel dürfte "realistische Gesellschaftssimulation" sein. Aber auch da ist die Normtoleranz halt größer als im echten Rollenspiel. Es ist etwa recht selten, daß IDs voll geplant werden. In dieser Hinsicht müßte man den vielgescholtenen Spieler Kalk mal fast loben, denn der schreibt sehr oft in das "Über mich"-Feld eine zumindest knappe Biographie. Ich persönlich entwickle allerdings fast lieber meine IDs im Spiel, muß ich ehrlich sagen, weshalb sie anfangs oft noch etwas vage sind. Aber es ist halt zuweilen die Frage, ob man nicht besser Dinge offen läßt, als sie dann später umzuwerfen.


    PS: Wäre mal interessant. Gibt es noch MNs, die sagen, "wir sind eine Staat ohne Land"? Und: "Ich bin König" und nicht "ich spiele den König?"

    Vielen Dank.


    Das ganze ist insoweit sicher, als meines Wissens niemand eine geheime Umfrage nachträglich öffentlich machen kann. Das mußte ich nämlich mal nach dem Vergessen des Häkchens leidvoll erfahren, indem ich die Umfrage neu erstellen mußte. ;)

    Nun, wir brauchen ein Thema und einen Moderator, der für das betreffende Thema bereitsteht.


    Man könnte eine Umfrage bezüglich der Themen mit sichtbaren Teilnehmern machen, aber Umfragen mit sichtbaren Teilnehmern kann wohl nur jemand mit Adminrechten erstellen.