Beiträge von Wernher Graf von Perleburg

    Dieses blöde Forum hat eben meinen recht umfangreichen Beitrag kassiert - schade. Dann gehe ich nur mal auf die "Unkonventionalität" ein:


    Im RL ist es meines Erachtens so, daß alles seine Wege geht, bis einer mit der Klaue des Tigers zeigt, daß es eben auch anders geht. Die Kraft des Faktischen gibt ihm dann Recht. In den MNs gibt es aber keine Kraft des Faktischen, ob eine Aktion akzeptabel war, wird nur daran gemessen, ob sie dem getroffenen wahrscheinlich erscheint bzw. ob er sie eben anerkennen will.


    Wenn jetzt einer eine meiner Kompanien mit de Strahlenkanone auf den Mond beamt, dann bewegt sich das nicht im Rahmen des Erwartbaren und die erste Reaktion dürfte die Frage sein, ob ich das anerkennen will oder nicht. Im RL wäre es ja klar, die Kompanie ist eben nun auf dem Mond - darüber bräuchte man nicht nachzudenken. Das einzige was zählt, wäre, wie man sich dagegen wehren könnte, oder ob man besser kapituliert. In den MNs liegt die Situation aber andes. Da gab es einen unkonventionellen Angriff, den man erst einschätzen und bewerten muß.

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    Genau das meine ich.
    Und wenn irgendwo irgendwer eine Filiale von Takka Tukka Land schließt sagen die "GABS GAR NIE!" und so ein Käse.


    Und das kann man weil die Simulationsansätze grundlegend verschieden sind.
    Die einen erkennen nur an was simuliert wird. Andere reden mit "Ein-Mann-Staaten" erstmal gar nicht. Und so weiter ...


    Warum? Weil die Masse bornierte Spielverderber sind.


    In den parlamentarischen Demokratien hat man wohl eher den spielergetragenen Ansatz, während Länder, die als "Regimes" bezeichnet werden könnten eher ein Land darstellen wollen. Das stimmt wohl.


    Wer im einzelnen die Schuld trägt, daß man sich nicht immer auf etwas einigen kann, das allen nützen würde, weiß ich nicht. Nur daß es so ist, kann man nicht leugnen.


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    @Perleburg: Angriffskrieg? Sowas könnten wir. Nicht unbedingt auf klassische Weise, aber wann hätten wir mal was gemacht wie üblich ;) ?


    Die Unkonventionalität von Aquatropolis ist vielleicht auch etwas, woran man sich zuweilen erst gewöhnen muß. Es bewegt sich halt nicht immer ganz im Vorstellungsrahmen dessen, wie etwas "auszusehen hat".


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    Und Du sagst, ihr könnt die Sim international nicht beeinflussen wegen Isolation und so. RL schafft Nordkorea das doch recht gut.


    Das stimmt zwar, aber die Frage ist, ob man gleich so etwas wie Nordkorea simulieren will. Es gibt in Korland eben keine sonderliche Affinität zum Schurkenstaat. Sicher es gibt nicht nur Licht, sondern auch Schatten und Liberale und Linke werden unterdrückt, aber hungernde Kinder, ein Gulag-System und die Bedrohung des Rests der Welt mit Atomwaffen sind grundsätzlich nicht das Wesen unserer Simulation und werden auch nicht wirklich angestrebt.


    RL würde es schon reichen, McDonalds und Coca Cola aus dem Land zu werfen, um sich außenpolitischen Ärger einzuhandeln (innenpolitischen vielleicht auch). ;) Wie man etwa mit Lukaschenkos Regime oder Orbans Ungarn umgeht, zeigt deutlich, daß es auf der RL-Karte leichter fallen würde, da interessante Konflikte zu generieren.


    Korland ist "reaktionär", wir reagieren also, aber wir agieren nicht. ;) Wir hätten freilich wenig Schwierigkeiten damit, jemanden, der gegen unsere Währung spekuliert durch den Geheimdienst entführen und hinrichten zu lassen, aber wir nötigen kein Land dazu etwas bestimmtes zu tun. Gut, wenn Korland größer wäre, wäre es schon denkbar, etwa irgendwo marxistische Umstürze niederzuschlagen helfen, o.ä., aber wir sind eben nur ein kleines Land. (Vielleicht sollten wir es mal mit simulierter Wirtschaftsspionage probieren;))

    Wenn mit b) eine simulierte Filiale gemeint ist, würde ich weitgehend zustimmen, wobei ich schon Unterredungen mit Interessenten geführt habe. Wenn es um unsimulierte Filialen geht, dann würde ich sagen, daß ihr keine Kaufleute seid. Einem solchen würde nicht verborgen bleiben, daß sich auf solchen eher abgeschotteten Märkten gut Geschäfte machen lassen, wenn man den Dreh raus hat, zumal Korland zumindest 2007 liberaler regiert wurde. Nehmen wir doch nur mal Coca-Cola, die es offenbar auch nirgends unversucht lassen.


    Als Großmacht würde ich eine Nation auffasen, die glaubhaft von sich behauptet, über das Potential zu verfügen, einen größeren Krieg (Angriffskrieg) entfernt vom eigenen Staatsgebiet alleine zu führen. Naja, aber wenn unser Nachbar über die zehnfache Bevölkerung und das zehnfache militärische Potential verfügt, bin ich auch gerne bereit, dessen Fähigkeit, auf uns Druck auszuüben, anzuerkennen. Ob diese Macht es tatsächlich kann, wird dann in erster Linie von den diplomatischen Beziehungen zu und zwischen weiteren Staaten abhängen.


    Momentan liegt Korland sogar zwischen zwei Blöcken: Dreibürgen und der Nordallianz auf der einen und Andro nebst renziatischem Raum auf der anderen Seite, das Geschehen südlich von uns tangiert uns weniger. Da wir weder dem einen noch dem anderen Block angehören wollen, so lange es nicht nötig wird, pflegen wir eben zu beiden Seiten zurückhaltend positive Beziehungen und sorgen somit dafür, weder durch die eine noch die andere Seite vereinnahmt zu werden (die daran wohl allerdings auch nur beschränktes Interesse haben).


    Es heißt zuweilen, Korland würde sich völlig raushalten, aus der internationalen Politik. Das ist richtig, aber es liegt nicht daran, daß wir komplett keine Lust auf Interaktion hätten, sondern, daß unsere Politik SimOn auf Neutralität und einen gewissen Isolationismus statt Internationalismus und Freihandel ausgerichtet ist. Das ist in einem kleinen nationalkonservativ regierten Land auch nicht weiter verwunderlich - SimOn sind wir froh, wenn man uns in Ruhe läßt, SimOff wird das natürlich nicht angestrebt. Mich würde das ja keineswegs stören, wenn ein Pendants zu WTO und EU bzw. übereifrige Staaten usw. uns auf die Finger klopfen wollten, aber es klopft eben keiner. Die Möglichkeiten unsererseits die Internationale Integration in die Simulation zu forcieren, ist denkbar schwierig. Es kommen eigentlich nur Grausamkeiten gegen die eigene Bevölkerung oder eben Anschläge auf weltweite Konzerne in Betracht (Schikanen, Enteignungen etc.), man müßte quasi einen Enver Hoxha in Schwarz herauskehren. Da die meisten Spieler auch RL im weitesten Sinne konservativ und gemäßigt eingestellt sind, liegt das nicht so ganz auf der Hand. Daher läuft es halt darauf hinaus, daß man wartet, ob sich nicht (endlich) mal ein Gegner auftut.


    Ich denke, diese exemplarisch an Korland dargestellten Probleme gibt es auch in anderen MNs.

    Auf der OIK wäre mir ein Konflikt mit Aquatropolis offen gesagt auch zu langweilig, auf der CartA müßte man sehen. Wobei unsere Gegner wohl eher im ager der Linken und Liberalen zu suchen sind.


    Das Problem ist aber, daß man als kleine Nation schon sehr irrational handeln muß, um etwa so einen Konflikt heraufzubeschwören - etwa ein Unternehmen aus einer Großmacht enteignen und dann besteht immer noch die "Gefahr", daß es keinen interessiert oder in der jeweiligen MN behauptet wird, daß das Unternehmen nicht existiert. Also müßte man vorher wieder jedes Detail absprechen und erst mal einen Partner suchen.

    Das Letztere denke ich auch und es gibt ja auch Alternativen dazu, gleich überall einzumarschieren. Erst versucht man mal die Regierung unter Druck zu setzen, dann operiert man vielleicht mit wirtschaftlichen Sanktionen etc., spekuliert etwa gegen die Währung usw. Das würde dann womöglich die kleineren Nationen zwingen, aufzurüsten, zusammenzuarbeiten oder sich selbst eine Schutzmacht zu suchen. Andere würden vielleicht die diplomatische Lösung im Rahmen multinationaler Organisationen suchen o.ä.


    Da könnten etwa, so lange es keine technisierte Simulation gibt, die das besorgt, dann auch unabhängige Schiedsrichter zur Hilfe gerufen werden, die bei der "Ermittlung" von Auswirkungen zur Seite stehen - auch wenn es im Grundsatz natürlich bei jeder MN bleiben sollte, ob sie sich darauf einlassen möchte.

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    Die Karte muss ein Werkzeug zur Interaktion sein, mehr eben nicht. Ich will wissen, wohin ich schießen muß, wenn es Krieg gibt. Was wer macht in seinem Staat, geht doch keinen was an. Man ignoriert ihn dann eben, wenn es einem nicht passt.


    Aus der Sicht eines global agierenden Aquatropolis mag das ja richtig sein, aber aus der Sicht eines eher lokal agierenden kleineren Staates wie Korland ist es das nicht. Entweder wir haben in unserer Nähe Staaten mit denen wir gemeinsam etwas simulieren können, oder es kommt eben nichts zu Stande. Ein Recht, daß sich die Großmächte mit Agenten und Saboteuren in unsere Innenpolitik einmischen, gibt es ja leider nicht. ;)

    Gute Idee mit den Artikeln!
    Lunas Kristallkugel, wäre ja auch eine Möglichkeit, also sozusagen eine eigene "Zeitrechnung" einzuführen.
    Auch der Eiserne Vorhang ist ja kein uninteressantes Thema während dieser Zet.


    Wobei der Schönheitsfehler dabei ist, daß man etwa das Archiv des Neuen Deutschland nur (noch) mit einem Abonnement einsehen kann. Somit wäre die DDR- bzw. Ostblock-Sicht nur schwierig zu erfassen.

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    Der einzige Haken ist nur, dass man da die ganze Welt erfassen können müsste, und das ja doch sehr aufwendig wäre. Du beziehst dich vornehmlich auf die deutschen Länder, doch was ist wenn im Ausland etwas passiert? Dann müsste es ja auch Foren oder Threads geben, die "sich im Ausland befinden"?


    Das ließe sich vielleicht noch lösen, indem man Artikel aus Zeit, Welt, Spiegel etc. verlinkt, die ja mittlerweile online sind. Naja, generell müßte man dafür wohl ein Forum "Ausland" einrichten.


    Ich muß aber auch sagen, daß ich nur bedingt über die Umsetzung nachgedacht habe. Wahrscheinlich würde das alles doch zu viel Überblicks- und Detailwissen verlangen, wie es Enigma schon angedeutet hat. Ist aber zum Teil wohl auch eine Frage des Anspruchs. Ggf. müßte man dann wohl auch mal damit leben, etwas "übersehen" zu haben. Mit einem wissenschaftlichen Anspruch kann man sicher nicht herangehen, sonst erleidet man zwangsläufig Schiffbruch.

    Ich rede ja nicht von Nachspielen, aber zumindest die Grundlagen stünden bereits. Erst das, was ab da dazutritt, muß (besser: kann) abweichend gestaltet werden, wird aber notwendigerweise auf dem bereits Vorhandenen basieren.


    Im großen und ganzen sind es ja auch nur Gedankenspiele, da bräuchte man wohl schon eine ganze Menge Mitspieler, um es umzusetzen.

    Hmmm... Interessant wäre das schon. Start 1960, Kampf DDR-BRD so nach dem Motto das sollen die deutschen Brüder und Schwestern unter sich ausmachen. Mit nur lockerer Anlehnung an das restliche Weltgeschehen aber gewissen Punkten in der Geschichte der beiden deutschen Staaten als eine Art Wende- bzw. Ansatzpunkte. Nur hab ich kaum Zeit und Nerven genug für Aqua.


    Ja, das stimmt, daß es unter Umständen zeitintensiv werden könnte, aber im Zweifel könnten wir hier ja mehr übernehmen als in "normalen" MNs. Man braucht ja keine Städte mehr zu erfinden und kann auch auf Uniformen, Fahrzeuge, Flugzeuge, Minister etc. zurückgreifen

    Hätte eigentlich jemand außer mir auf sowas Lust? Also eine MN, die in der jüngeren Vergangenheit spielt. Beispielsweise Gründung von Bundesrepublik und DDR 1949, Wirtschaftswunderzeit, Mauerbau 1961, 1968, 1970er, 1980er, Mauerfall etc. Wobei MN in Anführungszeichen steht, da ich es eben doch vorziehen würde, das RL vereinfacht zu übernehmen und Deutschland (meinetwegen etwas auf die umliegenden Länder(insbesondere natürlich Österreich und Schweiz) und jeweils aktuelle Schauplätze ausgedehnt) als Vorlage zu nehmen, damit es einerseits nicht zu kompliziert wird und andererseits ein gewisser Tiefgang vorhanden wäre, der bei einem fiktiven Projekt ja in der Regel eher fehlt. Grund für solche Überlegungen ist bei mir, daß mir die hergebrachten MNs oft ein wenig "dünn" erscheinen, was Aspekte der Ausgestaltung angeht - dahingegen wäre mit so einer historischen MN eine gewisse simulatorische Basis gegeben, man kann ja fehlende Informationen leicht und zuverlässig beschaffen. Wobei es jetzt freilich auch nicht darum ginge, die Geschichte 1:1 und wissenschaftlich exakt nachzuspielen, sondern eben einen historischen Zustand zum Ausgangspunkt einer eigenen Fortschreibung zu machen.


    Ich plane nichts Konkretes, aber es würde mich doch mal interessieren, ob es sonstige Interessenten gäbe und wenn ja, welche Epoche. Vor 1918 ist ja mit Imperial Age schon abgedeckt und die Zeit zwischen 1918-1945(49) würde ich eher weglassen, weil das teilweise zu heikel ist. Dann vermutlich auch die 90er und 2000er, da diese Zeit noch nicht sehr weit zurückliegt.

    Grundsätzlich geht es erst mal darum, wer überhaupt ein solches System betreibt. Im Sinne der Erfassung der Situation.


    In der Regel wird man wohl davon ausgehen dürfen, daß so ein System nicht direkt an Landesgrenzen geknüpft ist, sondern größere Teile der Welt oder den gesamten Erdball abdeckt.


    Speziell interessiert mich allerdings eben auch, wie die Nutzungsmöglichkeiten eines solchen Systems etwa in Korland aussehen. (Dabei gehe ich davon aus, daß die Nutzung solcher Kommunikationssysteme durch Privatleute (Dissidenten) bei uns eher unerwünscht ist.)


    Grund bzw. Auslöser dieser Frage war das neue Micro-Book und Überlegungen mienerseits über die Verfügbarkeit nicht national kontrollierbarer Kommunikationswege.


    PS: Enigmas letzten Beitrag kannte ich noch nicht als ich diesen begann.

    Dann ist der Weltherrschaftsanspruch also doch nicht aufgegeben? ;)


    Naja gut, so lange es eh niemand in die Finger bekommt, ist die Frage auch untergeordnet, ob unser Staatsgebiet abgedeckt wird. :D


    Das mit dem militärischen System hatte ich freilich verstanden, aber das schließt ja nicht aus, es zivil kozufinanzieren, um den aquatropolischen Bürger zu weniger zu belasten. Für Iridium sollen seinerzeit 5 Mrd. Dollar aufgewandt worden sein.

    So viel Geld habt ihr nicht :D . Satcom ist kein Unternehmen sondern ein Dienst des Flugfeldes bzw. des Institutes für Luft- und Raumfahrt. Eigentlich militärisch.


    Soviel Geld wie ihr damit auf unserem Staatsgebiet verdienen könntet, wenn ihr es denn kommerziell abieten würdet, wohl schon. Da bei uns Satellitentelephone keine Postzulassung haben und somit Verkauf und Verwendung verboten sind und natürlich auch bestraft werden, dürfte sich der Benutzerkreis sehr in Grenzen halten. Auf der Straße telephonieren oder Geschäftsgespräche führen kann man schließlich nicht. Dazu kommt, daß die Geräte RL wohl über 1000 EUR/Stück kosten.


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    Und was bitte sollte ein aquatropolitanischer Agent in Korland? Technologiespionage vielleicht :D ?


    Eben, wozu dann die Funktionsfähigkeit über unserem Staatsgebiet aufrechterhalten? ;)

    Naja, bis 1986 war Bayern im Länderfinanzausgleich Nehmerland. Die CSU hat freilich gute Arbeit geleistet, aber in gewisser Weise ist Bayern wohl auch der Strukturwandel zugutegekommen. Während die alte Industrie etwa in Nordrheinwestfalen niederging, baute man im vormals rückständigen Bayern auf Wachstumsbranchen.


    Wirklich konservative Wirtschaftspolitik ist selten besonders wachstumsträchtig.

    Äh... wie , bitte, wollt ihr denn das genau anstellen :D ?


    Wäre meines Erachtens relativ einfach. Korland würde (eher inoffiziell) dafür bezahlen, daß ihr unser Staatsgebiet aus dem Angebot dieses Satellitentelephon-Service herausnehmt, indem Teilnehmer mit Koordinaten, die in unser Staatsgebiet fallen, nicht bedient werden. Bestimmte Geräte könnte man ja dann vielleicht ausnehmen. Seien es die der korischen Regierung oder die im Besitz aquatropolitanischer Agenten.


    RL werden wohl zum Beispiel Verbindungen, die aus Nordkorea kommen, von dem Anbieter Iridium nicht angenommen. Wobei das vielleicht auch auf internationalen Vereinbarungen über die Fernmeldehoheit beruht.


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    Also ein Navigationssatellitensystem kann ich dir schon mal zur Nutzung anbieten. Wir nennen das Pfadfinder-Positions-System (PPS).


    In nächster Zeit wird wohl sowieso jemand von uns in Dreibürgen vorbeisehen.