Am Rande der Kartenkonferenz: Bekenntnisse und Einsichten eines ehemaligen GF-Anhängers

  • Auch wenn niemand etwas gesagt hat, manchen mag es vielleicht doch erstaunt haben, ausgerechnet mich - wohl besser bekannt als Amber Marie Ford aus der Demokratischen Union ;) - auf der Kartenkonferenz anzutreffen, und mehr noch, dass ich mich sogleich persönlich für die Wiedervereinigung der deutschsprachigen MN-Gemeinder auf einer Karte ausgesprochen habe und an der Entwicklung von Wegen und Lösungen mitarbeite, dieses Ziel zu erreichen.


    Denn einstmals gehörte ich zu den glühendsten Anhängern der Graphein Foundation, hegte die Vision, diese solle eine in sich geschlossene Gemeinschaft bilden, ohne jede Kontakte, Kooperationen oder Berührungspunkte mit den Staaten der OIK. Der Abbruch sämtlicher diplomatischer Beziehungen zwischen GF- und OIK-Staaten ging mir längst nicht weit genug, auch Veranstaltungen wie vEXPO oder Microlympiade waren mir ein Dorn im Auge, mir schwebten entsprechende Ereignisse eigens für die GF-Staaten vor. Am liebsten wäre es mir sogar noch gewesen, sämtliche Präfixe wie "Micro-" oder "Virtuell-" aus dem simulationsinternen Wortschatz dieser Gemeinde zu streichen, und um das Fehlen jedweder Verbindung zu den OIK-Staaten zu unterstreichen auch auf den Begriff "Micronationen" zu verzichten, und ihn durch einen simulationsexternen Namen für die Spielwelt der GF-Staaten zu ersetzen, der diese als völlig autarkes Spiel- und Simulationsuniversum vereint und gegen alles andere abgrenzt hätte.


    Vor den hinlänglich bekannten strukturellen Problemen der GF - vor allem der geringen Gesamtspielerzahl in den Staaten dieser Karte und der daraus resultierenden Inaktivität und somit dauerhaften Überlebensunfähigkeit des Großteils ihrer Staaten - verschloss ich konsequent die Augen, bzw. legte mir dafür eine ganz eigene Erklärung zurecht: schuld sollten die OIK-Staaten sein! Alberne Krabbelstuben voll pubertierender Jugendlicher, in denen fast nur Blödsinn vor sich ginge, der jeden potenziellen Spieler jenseits der Zwanzig sofort entsetzt in die Flucht schlüge. Kein Wunder, meinte und sagte ich, dass die GF-Staaten den Allerwertesten nicht hoch bekommen - wenn sie sich mit sowas selbst in einen Topf werden, anstatt sich konsequent abzugrenzen.


    Zur Einsicht und Umkehr kam ich, als ich auch vor mir selbst nicht mehr verleugnen konnte, wie weit die Umsetzung meines eigenen Traumes schon fortgeschritten ist, wie wenig die GF-Staaten noch mit den klassischen Micronationen ihrer Blütezeit zu tun haben - und wie unglücklich ich damit bin. Die streng realistischen GF-Staaten fühlen sich starr und kalt an, wirken trotz der in ihrer kleinen Gemeinde regelrecht geheiligten und z. T. äußerst aufwändigen kulturellen Ausgestaltung alle grau in grau. Das Leben ist aus ihnen ausgezogen. Fantasie haben ihre Mitspieler eigentlich nur noch wenn es darum geht, Eigenschaften des realen Vorbildes eines Staates in dessen Ausgestaltung zu adaptieren. Die GF-Staaten sind nur noch so etwas wie Modellbaussätze, die zusammengeklebt, bemalt und weggestellt werden um hernach Staub zu fangen. Eine Politiksimulation, früher Herzstück der Micronationen, findet fast nirgendwo mehr statt. Auch die Gesellschaftssimulation ist allerorts mausetot. Dass Micronationen ein Hobby sind, das Spaß machen soll spürt man fast nirgendwo mehr, puritanische Ernsthaftigkeit dominiert alles.


    Nicht nur, da mir in Astor bereits vorgeworfen wird, in der dortigen Diskussion über die Kartenkonferenz die OIK zu verherrlichen, sondern weil es einfach der Wahrheit entspricht muss ich zwar sagen: ich weiß nicht, ob das in den OIK-Staaten überall pauschal und spürbar besser ist. Aber ich denke dennoch, dass die Selbstisolation, in welche sich ein Teil der Spieler der MN-Gemeinde auf der GF-Karte begeben hat, der Entwicklung in dieses Stadium nicht unerheblichen, im Ergebnis mindestens mitursächlichen Vorschub geleistet hat. Denn die unschlagbare Stärke der OIK-Staaten ist ihre Vielfalt. Das bunte Mit- und Nebeneinander von Politik-, Gesellschafts-, Kultur-, Geschichts-, Spaß- und "Allround"-.Simulationen zieht allerlei unterschiedliche Charaktere, Temperamente und Interessen an, jeder findet etwas für sich, und entdeckt beim Blick über den Tellerrand einfach und unkompliziert Neues, das ihn wiederum neugierig macht. Vielfalt schafft Flexibilität, die OIK-Staaten zusammengenommen bieten annähernd jedem, der Lesen und Schreiben kann und einen regelmnäßigen Internetzugang besitzt irgend einen Punkt, an dem er erst mal einsteigen, sich in der virtuellen Welt einleben und von innen heraus umsehen kann. Ihre letztliche Einseitigkeit ist ein massiver "Standortnachteil" der GF, ihre Staaten sprechen nur Leute an, die gezieltes Interesse an wirklichkeitsgetreuen, an reale Staaten oder Kulturkreise angelehnten Simulationen haben, und diese treffen dort oftmals auf bereits seit langem eingeschworene, und in mancherlei Hinsicht "abgestumpfte" Spielergemeinschaften, in die hineinzufinden ungleich schwieriger ist als in die stärker in Bewegung befindlichen Spielerschaften der OIK-Staaten. Darum halte ich auch das in Astor bereits thematisierte Zusammengehen allein von GF und AIC zur Schaffung einer Gesamtkarte aller "realistischen" Simulationen, unter Ausschluss eher humorvoll oder fantastisch angelegter Staaten für keinen probaten Weg, denn er löst das Problem nicht (mal ganz abgesehen von der Frage, ob in diesem Fall darauf bestanden würde, Pottyland von der GF/AIC-Gesamtkarte zu werfen - denn in den Augen der "Realitätspuristen" ist es ein ihnen unliebsamer "Spaßstaat") - ein Teil der verschiedenen, von Anhängern der streng realistischen Simulation als kompatibel eingestuften Staaten bliebe trotzdem auf der OIK-Karte, die ebenso offen und gemischt bliebe wie zuvor, also auch weiterhin möglicher Anziehungs- und Einstiegspunkt für quasi jedermann, mit zahlreichen Möglichkeiten andere Simulationskonzepte kennenzulernen und für sich zu erproben, während die GF/AIC-Karte eine "Spartenkarte" bliebe, die nur einen begrenzten Teil der grundsätzlich an Micronationen interessierten potenziellen Neumitspieler anspräche.


    Was ich also im Klartext sagen will, ist:


    Auch und gerade die realistisch orientierten Staaten brauchen insbesondere die mehr auf Humor und Fantasie akzentuierten Staaten!

  • So faszinierend die Vorstellung einer in sich geschlossenen Spielwelt ausschließlich realistischer Micronationen für deren Liebhaber auch sein mag, eine solche hätte dauerhaft mit Nachwuchs-, und somit auch Aktivitäts- und Motivationsproblemen zu kämpfen. Denn sie geriete unweigerlich in genau den Kreislauf, in welchem die GF bereits gefangen ist: weil sie nur Interessenten an einer realistischen Politiksimulation anspricht und kaum noch bis keine Berührungspunkte mehr mit anderen Simulationstypen aufweist hat sie nur ein sehr begrenztes Neumitspielerpotenzial, weniger Neumitspieler erschweren den Ersatz ausscheidender Altmitspieler, was langfrisitg die Aktivität, Fantasie und Motivation mindert und das Festfahren bestimmter Strukturen begünstigt, in welche Neumitspieler wiederum nur schwer hineinfinden, was wiederum die Zahl der Neuzugänge reduziert - und immer so weiter, bis die betreffenden Projekte schließlich einschlafen.


    Nun wird, wiederum in Astor, argumentiert, dass möge ja alles richtig sein, und eine micronationale Gemeinde aller Simulationstypen haben durchaus Sinn und Berechtigung - aber das müsse doch nicht auf einer Karte sein?! Ich meine, die Geschichte der MN-Gemeinde seit Gründung der GF beweist, dass eine gemeinsame Karte doch so etwas wie das Fundament einer sich als solcher empfindenden und entsprechend zusammenhaltenden Gemeinde ist.


    Keine der drei Kartenorganisationen hat sich jemals förmlich zu " der einzig Wahren" erklärt, also verkündet, die anderen zu ignorieren. Während manche Staaten diplomatische Kontakte zu Staaten auf den anderen Karten ablehnen, pflegen andere diese auch weiterhin. Auch wenn die GF sich weitgehend abgeschottet hat, es gibt durchaus noch Spieler, welche in Nationen beider Karten aktiv sind. Manche Organisationen wie z. B. die UVNO stehen Staaten aller Karten offen. Die micronationalen Großveranstaltungen wie vEXPO, Microlympiade, Fußball-WM usw. sind kartenübergreifend. Es gibt das allen Micronationen offen stehende MNwiki, und schließlich diesen Marktplatz. Was bräuchte es denn noch, um von einer Gemeinde auf mehreren Karten zu sprechen?


    Ich konstatiere als Erfahrung: eine Karte verbindet, mehrere Karten trennen, beides jeweils mehr als fast jede andere Einrichtung. Will ein Spieler einer beliebigen Nation einmal über deren Tellerrand hinausschauen, die micronationale Welt kennenlernen - was gibt es näherliegenderes und anschaulicheres als die Weltkarte? Und sehen nicht zahlreiche ausdrücklich realistisch oreintierte Staaten mit ähnlichen oder gleichen Simulationskonzepten und gemeinsamen Interessen an simulationsinternem Kontakten und Zusammenarbeit gehindert, weil sie auf verschiedenen Karten liegen, und es unrealistisch ist, Verbindungen in ein "Paralleluniversum" zu unterhalten? Werden nicht eigentlich allseits fals sinnvoll und wünschenswert empfundene Gemienschaftsveranstaltungen wie vEXPO, Microlympiade usw. nur deshalb Opfer von Zank und Streit, Ignoranz und Boykott, weil sie in einem Staat auf der "falschen" Karte stattfinden, oder Staaten von dort an ihnen teilnehmen? Welchen Grund sich zu verweigern gäbe es auf einer gemeinsamen Karte noch?


    Der Volksmund sagt: "Man trifft sich immer zweimal im Leben", und manchmal gilt das auch für die eigenen Ansichten, die man mittlerweile abgelegt hat. Mittlerweile von der Notwendigkeit einer gemeinsamen Karte aller deutschsprachigen Micronationen überzeugt, begegnen mir nun in der Diskussion darum in Astor meine ehemaligen Positione, die ich einst selbst aggressiv verfochten habe, allen voran: "Wie soll man denn bitte zusammen mit Spaßstaaten auf einer Karte sinnvoll und realistisch simulieren können?" Ich denke, das geht völlig problemlos. Aus eigener Erfahrung - ich habe es schließlich selbst lange genug getan - kann ich sagen, dass die humorvolleren oder fantastischeren Simulationen den Verfechtern des puristischen Realismus ein Bisschen so etwas sind wie die angeblich im Wald um das Dorf lauernden Monster in dem Film "The Village - Das Dorf". Künstliche Schreckgestalten, mit denen allen Angst gemacht wird, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, aus ihrer künstlichen, zum Heil erklärten Isolation ausbrechen zu wollen.


    Die Zahl der tatsächlich etwas augenzwinkernder angelegten Staaten auf der OIK-Karte lässt sich wohl an einer Hand abzählen, und so schrecklich anders als die stärker realismusbetonten Nationen sind sie eigentlich auch nicht. Vor Jahren war ich mal mit einer früheren Identität Botschafterin bei der "Dreieinigen Allianz" oder wie die Organisation heißt, also dem Bündnis aus Bananaworld, Pottyland und Pizzaros, das auch die außenpolitische Vertretung seiner Mitgliedstaaten übernommen hat. Was erlebte ich in diesen Ländern? Es gibt dort einen Regieurngschef und Minister, Parlamente und Gesetze - vieles also im wesentlichen ganz genau so wie in anderen Ländern auch. Inwiefern ihr etwas humorvollerer Grundton sie nun so fundamental anders macht, dass ihre Präsenz auf der gleichen Weltkarte den Sinn und die Funktionsfähigkeit der ausschließlich realistisch ausgerichteten Staaten - die mit diesen Ländern ja weder Botschafter austauschen, noch Verträge schließen oder Staatsbesuche veranstalten müssen - existenziell bedroht, verstehe ich wirklich nicht.


    Als Schmankerl zum Abschluss noch die Wahrheit über die Trolle in Tir Na nÒg, die wohl durch meine wiederholte Erwähnung zu einer populären Keule der GF-Anhänger gegen die OIK-Staaten wurden: es gibt sie dort weder als Haupt- noch Nebenidentitäten, auch sind sie kein Bestandteil der dortigen "Tierwelt" oder so. Es gibt in Tir ein Forum, in welchem Geschichten erzählt werden aus denen die volkstümliche Mythologie des Landes entwickelt wird, und dort tauchen eben u. a. Trolle auf, so wie in europäischen Märchen z. B. Hexen, Feen, Zwerge und zu Fröschen verwunschene Prinzen. Ich hatte irgendwie mal was von Trollen in Tir gehört, und das war für mich damals natürlich ein gefundenes Fressen, das ich nur zu gerne in meinem Sinne verwertet habe.


    Dieser Text soll vor allem ein Denkanstoß für und Appell an jene realistisch orientierten Nationen und ihre Spieler sein, die einer Gesamtkarte aller deutschsprachigen Micronationen skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Es ist die Chance auch und gerade für eure Nationen, in einem geschlossenen Zirkel nur unter Ihresgleichen haben diese langfristig einfach keine Zukunft...

  • Ich bin allerdings eher der Meinung, dass die GF eher daran scheitert, dass es fast eine Spielleitung gibt, die in die Simulationen der Länder eingreift. Damit sei die versuchte Abspaltung von Freistein und Imperia genannt. Der Absturz in ein Rollenspiel, in denen die Welt(karte) mehr zählte als die einzelnen Staaten hat der GF mehr geschadet als jegliche Abgrenzung. Genau so eine Sackgasse gab es ja dann auch für Futuna, die zugegeben auch teils selbst verschuldet war. Soetwas kann jedoch auf der OIK weniger passieren, bei der AIC kann ich es auf Grund der Jugend der Organisation nicht beurteilen.

  • Ich bin allerdings eher der Meinung, dass die GF eher daran scheitert, dass es fast eine Spielleitung gibt, die in die Simulationen der Länder eingreift. Damit sei die versuchte Abspaltung von Freistein und Imperia genannt. Der Absturz in ein Rollenspiel, in denen die Welt(karte) mehr zählte als die einzelnen Staaten hat der GF mehr geschadet als jegliche Abgrenzung. Genau so eine Sackgasse gab es ja dann auch für Futuna, die zugegeben auch teils selbst verschuldet war. Soetwas kann jedoch auf der OIK weniger passieren, bei der AIC kann ich es auf Grund der Jugend der Organisation nicht beurteilen.

    Ohne dir jetzt zunahezutreten, hast du dir schon einmal das System der GF, AIC und OIK schon einmal direkt angesehen, evtl. auch ein wenig mit diesen Organisationen gearbeitet? Vllt. sogar verglichen? Bei OIK na klar, aber wie sieht es mit den anderen aus?

  • Ohne dir jetzt zunahezutreten, hast du dir schon einmal das System der GF, AIC und OIK schon einmal direkt angesehen, evtl. auch ein wenig mit diesen Organisationen gearbeitet? Vllt. sogar verglichen? Bei OIK na klar, aber wie sieht es mit den anderen aus?

    Denkst du, ich habe 5 Jahre in den MNs mit geschlossenen Augen verbracht?

  • Ich bin allerdings eher der Meinung, dass die GF eher daran scheitert, dass es fast eine Spielleitung gibt, die in die Simulationen der Länder eingreift. Damit sei die versuchte Abspaltung von Freistein und Imperia genannt.


    Kann sein, daß ich irgendwas verpaßt habe, aber was war denn die Rolle der GF in dieser Situation? Hat sie nicht einfach nur abgewartet, was sich ergibt?


  • Kann sein, daß ich irgendwas verpaßt habe, aber was war denn die Rolle der GF in dieser Situation? Hat sie nicht einfach nur abgewartet, was sich ergibt?

    Teil der GF haben durchaus darüber spekuliert, ob man diese Abspaltungen anerkennt, namentlich die Personen, die solche Abspaltungen mit anderen IDs unterstützt und anerkannt haben. Das wäre im Normalfall nicht möglich.

  • Naja, diese Zweit-IDs haben natürlich versucht, ihre Abspaltung zu unterstützen, aber das wäre auf jeder anderen Karte genauso passiert. Letztendlich hat man ja gesehen, daß der Einfluß nicht groß genug war und die paar Staaten, die anerkannt haben, damit ziemlich bald im Abseits standen.

  • Die GF hat während dieser Krise weder irgend eine Position bezogen, geschweige denn war sie irgendwie in die Entwicklung dieser Idee oder die Durchführung des Vorhabens involviert. Solcherlei Gerüchte oder Behauptungen haben militante GF-Gegner aus der Demokratischen Union gestrickt und gestreut, da einige der Köpfe der Abspaltungsversuche mit anderen Identitäten dem Kuratorium angehörten. Neben dieser als zufällig zu qualifizierenden personellen Überschneidung gab es da aber keine weiteren Verbindungen.


    Zur GF als "Weltspielleitung": nein, das ist sie nicht, aber auch ja, ein bisschen was ist doch schon daran ;) Selbst als ich noch völlig von dieser Organisation und dem, was ich glaubte dass aus ihr werden könnte berauscht war, habe ich immer schon die Karte nach Kulturen kritisiert, anhand welcher die GF doch sehr weit vorausgeplant und festgelegt hat, Nationen welchen Charakters es auf ihr geben kann bzw. soll, und damit verschiedentlich schwerwiegende Probleme für Projekte wie etwa Futuna, Dionysos oder Irkanien vorprogrammiert.


    Auch zeichnet sich in der Diskussion um die Möglichkeit einer Gesamtkarte aller deutschsprachigen MNs etwa in Astor ab, dass mancher in der GF durchaus die Funktion einer "Weltgestaltungsstelle" sieht, die also darüber wacht, dass sämtliche Nationen und ihre Anordnung in allen Teilen der Karte den Vorstellungen der Gesamtheit der Spielerschaft gefällt und entspricht. Ich persönlich denke hingegen, auch eine realistisch gehaltene Karte ist immer noch für die auf ihr verzeichneten Nationen da, ihr Ziel muss es ein, jedes interessierte Projekt zu integrieren. Daraus folgt für mich eigentlich, dass innerhalb eines Rahmens aus Maßstabsgetreue und groben Kilmazonen jedes Land selbst über seine Nachbarn muss entscheiden können, und nicht die Kartenorganisation trotz Einigkeit unter den Staaten einer Region sagt: "Nein, das Land kann dort nicht eingezeichnet werden, das passt doch kulturell gar nicht".

  • Auch zeichnet sich in der Diskussion um die Möglichkeit einer Gesamtkarte aller deutschsprachigen MNs etwa in Astor ab, dass mancher in der GF durchaus die Funktion einer "Weltgestaltungsstelle" sieht, die also darüber wacht, dass sämtliche Nationen und ihre Anordnung in allen Teilen der Karte den Vorstellungen der Gesamtheit der Spielerschaft gefällt und entspricht. Ich persönlich denke hingegen, auch eine realistisch gehaltene Karte ist immer noch für die auf ihr verzeichneten Nationen da, ihr Ziel muss es ein, jedes interessierte Projekt zu integrieren. Daraus folgt für mich eigentlich, dass innerhalb eines Rahmens aus Maßstabsgetreue und groben Kilmazonen jedes Land selbst über seine Nachbarn muss entscheiden können, und nicht die Kartenorganisation trotz Einigkeit unter den Staaten einer Region sagt: "Nein, das Land kann dort nicht eingezeichnet werden, das passt doch kulturell gar nicht".


    Eine gute einsicht ,auf der Erde gibt es durch Geschichte zusammen gewachsene kultur zonen die muss es auf eine andere Welt doch nicht geben?
    Wenn Staaten mit ein vergleichbare kultur einander aufsuchen und es gibt platz kann man die auch zusamen setzen aber wenn ein andere staat mit ein total andere kultur sich dazu geselt sollte das kein problem sein.

  • Ich kann hier natürlich nur als einer sprechen, der sich stets beharrlich geweigert hat, in der GF irgendeine Funktion zu übernehmen und damit keine Ahnung von den internen Abläufen hat. Aber von außen betrachtet hatte ich auch nicht den Eindruck, daß die GF oft zu streng gewesen sei. Ich denke, wenn man jetzt die Organisation GF zum Sündenbock macht, macht man es sich deutlich zu leicht. Die Abkapselung haben die einzelnen Staaten betrieben, nicht die in deinem Rückblick böse GF. Und sie wurden dazu nicht von außen gezwungen.

  • Ich kenne nicht einen einzigen Menschen in den MNs, der soooooo viel schreiben kann wie Shana...... :D ... und oft rolle ich mit den Augen.... "die schon wieder" ... aber ich liebe es ihre Texte zu lesen! ;) Okay, bis auf damals, als sie sich so "glühend" für die GF, gegen die OIK eingesetzt hat. :P


    Nun begegne ich ja immer wieder mal auch Leuten die die Meinung vertreten, dass wir keine einheitliche Karte brauchen und das die ganze Kartenfrage sowieso viel zu überwertet wird. Wenn man sich die ganzen Beiträge im Konferenzraum anschaut, dann könnte man dem schon zustimmen, denn schließlich liegt das Wohl und Wehe der Nationen nicht in der Tatsache begründet, dass man auf einer Karte liegt. Das Stichwort heißt da eher "Aktivität", aber um das geht es hier ja gar nicht. ;)


    Warum also nur eine Karte? Die Antwort ist so einfach! Um der Simulation in allen Nationen eine logische Basis zu geben, keine realistische. Okay, es ginge auch völlig ohne Weltkarte. Aber da es mal Wunsch vieler Nationen war der Welt der virtuellen Staaten ein Gesicht zu geben, ist eine Karte entstanden, welche alle miteinander verband, visualisierte und auch für Neueinsteiger als Anhaltspunkt diente. Man könnte es vielleicht sinnbildlich als "Spielbrett" bezeichnen.


    Die Karte ist also völlig unabhängig von eigentlichen Simulation zu sehen, denn es ginge auch ohne sie, nicht aber ohne Simulation. Und das war der Grund, warum damals diese ganze Diskussion der GF-Gründer so aufgeregt und fast schon zur Verzweiflung gebracht hat. Ein einziger Satz war da ausschlaggebend: Wir simulieren nicht mit Staaten, die nicht auf unserer Karte zu finden sind. Das das nicht anders geht, wenn man knallhart realistisch simulieren will, ist mir klar. Aber es hätte "Brücken" geben können. Doch selbst darüber wollte niemand diskutieren. Sehr traurig fand ich das.


    Summa sumarum bin ich dafür, dass wir nach wie vor alle so weiter simulieren, wie wir das mögen. Denn jede MN ist individuell und hat ihr Recht auf ein eigenes Konzept. Niemand soll gezwungen werden mit Nationen zu simulieren, die andere Konzepte verfolgen und das werden sie durch eine gemeinsam Karte auch nicht. Aber wir kriegen durch eine gemeinsame Karte wieder eine logische Basis und das ist das, was die überwiegende Mehrzahl der Simulationskonzepte ausmacht.... Logik.


    Und wenn wir es auch nie hinkriegen sollten alle wieder auf einer Karte verzeichnet zu sein, dann sollten wir wenigstens versuchen "Brücken" von einer Karte zur anderen zu finden und zuzulassen. Das wir eine Gemeinschaft sind, das haben wir, finde ich jedenfalls, durch die hier angestoßene Diskussion doch wirklich recht eindrucksvoll bewiesen! :)

  • @Majes:


    Mir ist jedenfalls nicht daran gelegen, hier die GF als Institution zum Sündenbock zu machen. Rezipiert man jedoch einmal die veröffentlichten Protokolle der Kuratoriumsberatungen (klick), so begründet sich meines Erachtens doch der Eindruck, dass die GF bzw. deren Kuratoriumsmitglieder zumindest in der Vergangenheit recht aktiv bestrebt waren, diese Karte nach einem weit über "Maßstab, Klimazonen und schlüssige Zusammenhänge zwischen benachbarten Staaten" hinausgehenen globalen Konzept zu gestalten.


    Und das halte ich eben für einen kapitalen Fehler, denn ein Stück weit verkehrt es den Sinn jedenfalls einer an klassische MNs gerichteten Karte, da es das Verhältnis zwischen Karte und MNs umkehrt: nicht die Nationen sind das Herzstück der auf der Karte dokumentierten Gemeinde, die mittels der Karte vernetzt und veranschaulicht werden, und deren Interaktion inspiriert und gefördert wird, sondern es werden Staaten für die Karte gegründet, die Karte führt so etwas wie Eigenleben, hat einen selbstständigen Zweck, der sich nicht mehr allein aus den Bedürfnissen der beteiligten Staaten herleitet.


    Natürlich kann man auch sagen, man möchte einen Kosmos forenbasierter Politiksimulationen schaffen, der eben diese oder jene globale Gestalt hat, aber wie gesagt - damit entfernt man sich ein Stück weit von der klassischen Idee der Micronationen...

  • Warum also nur eine Karte?


    Sie ist die verbindende Klammer.


    Nicht aller MNs, aber derjenigen, die irgendwie nicht mutterseelenalleine durch die MN-Welt gehen möchten. Man sieht doch gerade in der Diskussion um die Einheitskarte, wie das Thema des "Zusammengehörens der MNs" auf breites Interesse stösst, wie man einen Konsens versucht zu finden, wie Brücken geschlagen und Hände gereicht werden.


    Natürlich wird es immer MNs geben, die aus irgendeinem Grund nicht auf dieser gemeinsamen Plattform sein möchten (was denen selbstverständlich unbenommen ist), aber - so glaube ich zumindest zu erkennen - das Bedürfnis der Masse der deutschsprachigen MNs ist die gemeinsame Plattform. Neue und alte MNs treffen sich, man tauscht Aktivitäten aus, profitiert voneinander.

  • Aber von außen betrachtet hatte ich auch nicht den Eindruck, daß die GF oft zu streng gewesen sei.


    Das Gegenteil war der Fall. Die GF war viel zu lasch in der Umsetzung der eigenen Idee und daran ist sie gescheitert, weil sie nun nichts weiteres als eine OiK2 ist. Deshalb habe ich mich im Oktober nach dem Freisteinkrieg angeekelt abgewendet. Als entschiedener Anhänger der GF-Idee. Denn das, was heute dort abgeht, hat rein gar nichts mehr mit dem ursprünglichen Gedanken der GF zu tun.


    Man kann nicht in der Theorie höchste Ansprüche auf "Realität blabla" haben und in der Praxis nicht umsetzen, weil man auf Empfindlichkeiten einiger "hoher GF-Herren" Rücksicht nimmt, die mal was zu sagen hatten und dann stinkefaul wurden. Die GF ist ein Totenacker von gescheiterten MNs, die dort im Dutzend rumliegen und begehrte Kulturplätze wegnehmen. Sie ist weiter eine Plattform für Doppelkarten-MNs (war da mal was mit Realität?), die "Grossen", von denen Aktivität ausgehen müsste, sind praktisch inaktiv - ja kann mir eigentlich irgendjemand sagen, was die GF ist? Ich sagte es bereits - eine OiK2 und sowas braucht kein Mensch.


    So tot wie die Mitgliedstaaten der GF ist (wen wundert's) auch das Kuratorium. Nicht erst seit heute, sondern seit dem vergangenen Sommer. Amai Li hatte ganz recht und sprach mir aus der Seele, als sie denen vor ein paar Tagen die Meinung sagte. Das Kuratorium ist stinkfaul und hat nicht das geringste Interesse an der GF. Und nun torpedieren dieselben faulen Leute Jefferson/Ford im Astorthread. Metternich/Shark/Gerry war ExCom der GF - warum kam von ihm nicht eine Reformidee für die GF wie hier von Wegland aus Fuchsen für die ganze MN-Gemeinde? Sowas ist nur noch widerlich. Zuerst den ganzen Laden verrecken lassen und dann das grosse Wort schwingen, wenn neue Lösungsideen kommen.


    Will man das GF-Prinzip richtig umsetzen, dann braucht es eine Weltspielleitung und sie selbst bildet eine Microworld. Für eine Art MN, wie der Begriff hier verstanden wird, ist dann dort kein Platz. An einer solchen "GF-Microworld" sind aber nur sehr enige Spieler interessiert, weshalb es sie nicht geben wird. Dafür ist überhaupt kein Bedürfnis erkennbar, also abstreichen die Idee.

  • Also, ich ziehe mal für mich ein Resümee .... das ist wahrscheinlich total falsch geschrieben und Herr von Grimmberg wird mich dafür vierteilen ...


    Erstens: Keine Kartenorga ist perfekt und keine nur böse!
    Zweitens: Vorgegebene Kulturzonen sind schlecht, das ist auch eigentlich das was mir an der GF nicht gepasst hat, mit dem Rest konnte ich eigentlich leben.
    Drittens: Wir brauchen eine Karte, ähnlich wie bei Futuna ist die Regionalpolitik (als auch die Globalpolitik) für unsere Simulation interessant, ausserdem sind wir, leider, auch nicht sehr aktiv.
    Viertens: Kartenorgas kümmern sich NUR um eine Karte, ob die GF sich nun eingemischt hat ist da völlig egal. ;)
    Fünftens: Sim ist Sache des Staates
    Sechstens: Hohes Niveau heisst nicht unbedingt, dass etwas Spaß macht. Wer im Irkanien-Forum mal nachgelesen hat wird feststellen dass wir auch ab und an ganz schöne Blödelbacken sind. ( Z.B. http://www.newterritory.de/virtuell/wbblite/thread.php?threadid=1055&sid= )
    Siebentens: Nichts zu eng sehen, der gegenüber will auch Spaß, definiert ihn nur vielleicht etwas anders. Beispiele wären die nicht Vorhandene Simon/Simoff-Trennung bei Herrn von Grimmberg, das (sorry ;) ) in meinen Augen übertriebene Dumagehampel in Andro, sprechende Müllhalden und Urmel ... Der Punkt ist: Sollen sie doch.
    Achtens: Dass jemand wirklich eine Simulation kaputtmachen will ist selten, und wenn dann gibts auch bei mir direkt eine Verwarnung und dann Sperrung, also: Aber es Probleme gibt ist erst einmal der andere Schuld. Böser Gried, Intrigant ... Erzsatan Grimmberg, die Semiprofessionelle Carmen ... ist doch Humbug. Ich komme mit Gried und Grimmberg aus.
    Neuntens: Hört mal auf zu streiten ... auch wenn ich Neuling das sage ;)