Micronation = Rollenspiel ?!

  • Öhm, natürlich. MNs sind eben keine Rollenspiele/RPGs :]


    Beim normalen Rollenspiel bekomme ich auch die Handlungen anderer mit.
    Doch es gilt halt immer die goldene Regel, dass ich nur das Wissen verwenden kann, das auch meine ID hat.


    Das macht eben gerade eine Rollenspiel aus.


  • "Gedanken" sind ja nicht dazu da andere zu einer anderen Handlung zu bewegen, sondern sind eher dazu da , die eigenen zu begründen.


    Und welchem Zweck dient das? Was bringt diese Begründung meinem Gegenüber, wenn dieser nicht darauf eingehen soll? Er weiß um diese - gut. Aber wenn er sich ebenfalls auf der Rollenspielebene bewegt, darf er auf diese dennoch nicht eingehen, weil er sie nicht wissen kann. Wo ist da der Mehrwert? Ich begründe da meine Taten ebenfalls lieber anders ...


    *Denkt sich, daß das auch der vernüftigere Weg ist*

  • Nach meiner Ansicht liegt der Sinn darin sowas zu posten einer ID mehr Tiefgang zu geben.
    Solche "Gedanken" dienen daher nicht dem Einzelfall, in dem der Gedanken nun konkret gepostet wird, sondern der Gesamtausgestalltung der ID.

  • Zitat

    Rollenspiele sind doch dann erst interessant, wenn ich mich von der Rolle, die ich spiele, distanziere, also etwas nicht alltägliches, zB ein historisches Rollenspiel, oder meinetwegen auch ein Fantasy-Rollenspiel, obwohl das nicht gerade mein Geschmack ist.


    Eben, deswegen begreife ich Irkanien als Rollenspiel. Ich habe so als "ich" ein komplett anderes Denken und Ziele als Wolfram Lande.
    Ich bin als Stefan Korf eben kein Nationalist ;)


    Trotzdem: Wenn ich weiß, wie bei Neuenkirchen der Fall, dass anderes es anders machen lasse ich meine Art zu "spielen" da sein und passe mich an.


    Ich bin Rollenspieler. Punkt ;)


    Ein "Charakterbausystem" wäre noch interessant ... Wie viele Doktoren, Professoren und Alleskönner laufen hier noch so rum? ;)

  • Bezüglich der "Gedanken" sind wir mal wieder bei den berühmten weberianischen "letzten Axiomen" angekommen; also das übliche: jeder nach seiner Façon.
    Ein "Charakterbaukasten" erübrigt sich für mich, da ich keinen Charakter, sondern mich selbst darstelle - da gibt es eben einige Fähigkeiten, über die ich verfüge (was recht viele sind), und einige, an denen es mir mangelt (Bescheidenheit zum Beispiel).


  • Ich bin Rollenspieler. Punkt ;)

    Genauso wie ich. Punkt.

    Zitat

    Ein "Charakterbausystem" wäre noch interessant ... Wie viele Doktoren, Professoren und Alleskönner laufen hier noch so rum? ;)

    Bin leider kein Alleskönner, sondern schon zweimal erschossen worden. Sollte ich mir darüber Gedanken machen? 8|

  • Also generell würde ich sagen, sind doch alle Menschen jederzeit nichts anderes als Rollenspieler.


    Manche sind Väter, andere Mütter, einige liebende Kinder und ein paar auch Leitbilder, kurz, das ganze Leben ist ein Rollenspiel und erst durch unsere Rollenauslegung heben wir uns von der Masse ab.


    Was nun das Rollenspiel im Netz und dergleichen anbelangt, da sehe ich das mit den Gedankendarlegungen auch nicht schlecht. Es kommt natürlich darauf an wie man solche RPGs betreibt, miteinander oder gegeneinander.

  • Ich glaube, dass die MNs insgesamt einen gewissen Teil an Rollenspiel hat. Ich allerdings bin da kein großer Freund von. Seinerzeit hat mich z.B. genau das aus Anelka vertrieben, da ich mit diesem ständigen "Ulla und Horst treffen sich auf einen Kaffee...blablabla" nichts anfangen konnte.


    In Dionysos ist der Großteil reine Politik - Sim (mit den Randbereichen Kultur, Wirtschaft, Sport usw.) und wer es mag, kann seine Rollenspielfantasien auch irgendwo ausleben...aber das ist eher sekundär. ;)

  • Das Problem, was ich damit habe, Micronationen als Rollenspiele zu begreifen, ist der, daß es für ein Rollenspiel mE eine Simulationsgrundlage, sprich Spielregeln braucht. Damit meine ich auch nicht allein einen als Netiquette bezeichnenden Codex, sondern echte Simulationsregeln, die als Grundlage der Simulation dienen und diese steuern. Das betrifft einmal die Länder selbst, wobei es bedingt durch Internationale Kontakte und Verwebungen zwischen den MNs imgrunde auch sowas wie Internationale Simulationsregeln geben müßte. Als solche Simulationsgrundlage kann zB auch eine Wirtschaftssimulation dienen, je nach dem, was für ein System man da auch verwendet, die eben festlegt wie die Wirtschaft funktioniert.
    Eine solche Simulationsgrundlage scheint es aber in den meisten MNs nicht zu geben oder ist wenn dann nicht konsequent bindend. Zum Beispiel hatten oder haben zT noch) Fuchsen und Falkenland eine gemeinsame Wirtschaftssimulation. Man hatte also eine Grundlage. Gleichzetig gab es aber die Möglichkeit, bei Gründung eines Unternehmens zu wählen, ob man lieber eine WiSim-Gesellschaft oder eine Nicht-WiSim-Geselllschaft, die logischerweise nicht an der WiSim teilnimmt, gründen möchte. So untergräbt man ja die eigene Grundlage, die man geschaffen hat führt sie ad absurdum, denn eine Simulationsgrundlage ist wie der Name sagt, eine Grundlage, auf der die SImulation basiert.
    Wenn es aber keine Simulationsgrundlage gibt, dann wirken viele Aktionen und Ereignisse willkürlich und beliebig, eben ohne Grundlage. Es kann dazu führen, daß wie aus dem Nichts gigantische Unternehmen und Weltraumparks entstehen. Jeder kann simulieren wie er will und führt die SImulation dadurch zur Farce.
    Ich möchte aber auch ein praktisches Beispiel anbringen, der "Fuchsische Falschgeldskandal". Sicher schön ausgedacht von Aquatropolis und schön reagiert von fuchsischer Seite, aber letztlich blieb er ohne wirkliche Konsequenz, da es keine Simulationsgrundlage für ihn gab.
    Es bräuchte daher meiner Meinung ausgefeilte Simulationsregeln, am besten wie gesagt auf internationaler Ebene, wo alle solche Dingen (vereinfacht) festgeschrieben sind. Daß das bei der Simulation eines Landes von ein paar Millionen Einwohnern recht komplex werden dürfte, kann man sich vorstellen. Letzlich würde ich da auch ein komplexes Browsergame oder ein PC-Spiel marke SimCity vorziehen, das mir all diese Features und Simulationsmöglichkeiten bietet, ohne daß es zu komplex wird, und abschließend meine ich doch auch, daß der Hauptaspekt einer MN die politische Debatte um Macht, Gesetzesänderungen, etc... ist.

  • Bei uns werden Gedanken meist dazu verwendet, irgend eine Ironie auszudrücken oder jemanden eins reinzuwürgen. Gedanken hatten bisher aber keine sonderliche Wirkung, die hätte irgendwelche Gedanken über das Denken in MNs nach sich gezogen. Wiki spricht davon, daß es in Rollenspielen auch implizite Regeln gäbe, die nicht durch ein Regelwerk gedeckt seien. Ich denke, die MNs sind typischerweise implizit reglementiert. Wäre es nicht so, würde man nicht von MNs reden können. Gerade aber, daß man eine MN als solche erkennt, bedeutet, sie muß auf irgendwelchen Regeln basieren. Würde ein Außenstehender Fragen, wie funktioniert das denn bei euch, kämen sicher eine ganze Menge Regeln zusammen, die in typischen Fantasyrollenspielen jedoch niedergeschrieben wären. Ich höre aus deinem Statement doch eher die Klage über fehlende Komplexität heraus. Aktionen bewirken wegen des fehlenden Regelwerkes keine realistischen Reaktionen. Das ist nun ein Leid, das durchaus auch Rollenspiele zu tragen haben, wenn der Spielleiter inkompetent ist. Die MN sind für mich ein loser, selbstsstrukturierter Haufen kleinerer Rollenspiele, die sich Brücken geschaffen haben, um miteinander zu agieren (Schon jedes *Eine Diplomatenmaschine landet am Flughafen." ist ja schonmal Rollenspiel). Der Nachteil ist der, daß sich die anderen MN nicht immer nach den Vorstellungen der eigenen verhalten. Demgegenüber steht jedoch der Vorteil, daß man überhaupt gemeinsam etwas zuwegebringen kann, wenn auch mit Abstrichen in der Komplexität. Würde man alle Staatensimulationen gänzlich wie vdeutschland.de reduzieren, würden wohl ein Haufen Leute austreten und neue Staaten eröffnen, die den jetzigen ähnelten. Ob nun Gedanken gelesen werden können oder wie man mit Abmurksen von IDs umgeht, das sind alles Fragen, die nur jede MN für sich beantworten kann, nicht aber eine MN als Forderung an andere stellen darf. Es ist letztlich ja unerheblich, ob eine MN ein Rollenspiel ist oder nicht. Das ist lediglich eine Klassifikation. Die meisten sind eine indifferente Mischung. Wenn die nicht 100% in eine der beiden Sparten passen, dann stimmt was mit den Klassen nicht, dann beschreiben die die realweltliche Existenz ungenügend. Mein Tipp für deine Lage wäre dieser: Wenn du MNs nicht als Rollenspiel begreifen möchtest, dann vergiß diese Zuordnungen einfach. Überlege dir, was genau du in einer MN anders haben willst und spreche das mit deinen Mitspielern dort ab.


    EDIT: Ist eine MN auf einer Karte verzeichnet, ist auch schonmal anzunehmen, daß sie beachtliche Rollenspielelemente enthält.

  • Das kann er ja wie kein Zweiter...... eine Gesamtsituation umfassend anschaulich erklären! =)


    Die MNs haben im Laufe ihres Bestehens eine erhebliche Wandlung mitgemacht.... von der reinen Politiksim ohne Brimborium drumherum hin zu einem RPG ähnlichem Gebilde. Der für mich größte Unterschied zu einer RPG ist immer noch der, dass man in einer solchen (mutmaßlich) keine Simoff-Kommentare insim finden wird.


    Für mich persönlich gehören diese Rollenspielelemente dazu, da für mich das "Spiel der MNs" eine Darstellung einer VL-Figur innerhalb eines Staatslebens ist. Insofern gehört auch die Beschreibung von Gedanken dazu, von denen ich nicht möchte, dass man mir darauf verbal antwortet! Gedanken sind offiziell nicht hörbar und stellen für mich auch meistens nur die Vertiefung des Charaktärs der Spielfigur dar. Natürlich, wie das immer so im Leben ist, gibt es dazu auch Ausnahmen, in dem man die Gedankenbeschreibung nutzt, um dem anderen eins reinzuwürgen oder zu einer Handlung zu zwingen, was ich beides nicht leiden kann, aber auch schonmal gemacht habe. :D


    Summa sumarum finde ich die MNs, so wie sie sind, gut und wo man kein Brimborium braucht (im Parlament oder in der Regierung), da veranstalte ich auch keines. ;) Ansonsten tobe ich mich dahingehend doch liebend gerne aus. 8)