Politische Intrigen

  • In China sperrt man als Grünliberaler sicher auch Menschen mit anderer Meinung aus. Aus der Schweiz habe ich dermaßen noch nicht gehört, aber vielleicht gab es ja eine Volksabstimmung dazu.

    Grünliberal in der VR China? Die sind da nicht an der Regierung und können niemanden sperren - weil die Grünliberalen dort ins Lager kommen.

    Das einzige was in einem lebenden Organismus beinahe unbegrenzt wachsen kann, ist die Krebszelle.

  • Okay, hier sieht man wohl anschaulich, wie verschieden hier die Sichtweisen bezüglich SimOn und SimOff sind. Das macht es natürlich zu einer Herausforderung, zu definieren, wann jemand besagte Trennung verletzte oder nicht.


    Ich würde sowieso sagen, daß es in den jeweiligen MNs und überhaupt Usancen gibt, aber keine einheitliche Auffassung. Es gibt ja keinen, der die Regeln für alle MNs aufstellt. Letztlich hat halt jeder so seine Traditionen und Vorlieben.


    Das gute für Dich als Rollenspieler ist eigentlich, daß Du kaum etwas falsch machen kannst, allerhöchstens Dich unbeliebt, wenn Du einen "höhereren" Stil für die Gesamtsim einforderst.


    Ich weiß ja nicht, was Du gerne simulierst *), aber ich denke, man muß jedem Spieler Rollenspielthreads zugestehen, bei denen er dann sagt, "wenn ihr nicht realistisch könnt oder wollt, bleibt raus". Auch jeder MNler weiß, daß das eigentlich kein guter und realistischer Stil ist, wenn man eine Dorfkneipe hunderte Kilometer tief in der Provinz simuliert und sich da die Hauptstadtpolitiker ohne Personenschutz die Klinke in die Hand geben und vollaufen lassen. Aber das ist ja nicht böse gemeint, man will einfach mitreden oder Deinen Thread nicht links liegen lassen, ohne aber gleich eine neue Figur zu schaffen.


    *) Das "Simulieren" in den MNs ist übrigens von der Intention definitiv Rollenspielen, denn Simulieren heißt ja Vortäuschen, aber nicht nur, weil es halt auch das Vortäuschen von Feuer, Wasser, Luft und Erde, von Gebäuden, Tieren und Naturereignissen usw. - halt des belebten und unbelebten Staatsgebietes -meint; die MNs der Frühzeit sahen sich mehr als realexistierende Staaten ohne Staatsgebiet, (virtuelle) Mikronationen eben, die ganz nach der Definition des Staatsrechtlers Jellinek Staatsvolk und Staatsgewalt ausübten, bloß halt als Staatsgebiet nicht eine Bohrplattform oder den eigenen Vorgarten verwalteten, sondern ein Forum; im alten BIK/OIK-Regelwerk stand da auch, daß die Staaten sich zur Virtualität bekennen, aber damit eben sich im Umkehrschluß doch als Staaten verstanden). Auf den alten Homepages konnte man mitunter auch Sachen lesen, wie daß man in die UNO aufgenommen werden will - freilich war das Humor, aber das erklärt, warum es dann mit Hacken von Foren weiterging, weil das eben die einzige Möglichkeit war Macht auszuüben. Was "Simulieren" jedenfalls fast nie meint, ist das unredliche Vortäuschen.


    In der Übergangszeit empfanden viele ihren 15-Bürger-Staat als Staat, aber den 40-Millionen-Staat den sie vortäuschten als die Simulation.


    Der MN-Terminus für (einigermaßen) hochwertiges Rollenspiel dürfte "realistische Gesellschaftssimulation" sein. Aber auch da ist die Normtoleranz halt größer als im echten Rollenspiel. Es ist etwa recht selten, daß IDs voll geplant werden. In dieser Hinsicht müßte man den vielgescholtenen Spieler Kalk mal fast loben, denn der schreibt sehr oft in das "Über mich"-Feld eine zumindest knappe Biographie. Ich persönlich entwickle allerdings fast lieber meine IDs im Spiel, muß ich ehrlich sagen, weshalb sie anfangs oft noch etwas vage sind. Aber es ist halt zuweilen die Frage, ob man nicht besser Dinge offen läßt, als sie dann später umzuwerfen.


    PS: Wäre mal interessant. Gibt es noch MNs, die sagen, "wir sind eine Staat ohne Land"? Und: "Ich bin König" und nicht "ich spiele den König?"

  • Danke für den interessanten Einblick! Wer ist denn dieser ominöse Kalk?


    Sich als Rollenspieler unbeliebt zu machen, gibt es tausend Wege. Sei es, weil man eine unsympathische ID zu überzeugend verkörpert, sei es Powerplay, sei es eine andere Auslegung dessen, was noch erlaubt ist ... wie viel "Realismus" erforderlich ist in einem fiktiven Szenario ... und ja, auch hier wird fehlende Trennung zwischen SimOff und SimOn oft kritisiert. Allerdings hat das etwas von einem Totschlagargument und ist m. E. keineswegs so oft wie behauptet tatsächlich die Ursache der Probleme.

  • Sei es, weil man eine unsympathische ID zu überzeugend verkörpert

    Faantir Gried. Auch wenn ich abgesehen davon anderen auch so auf die Nerven gehen mag. Aber Menschen sind eben auch verschieden. Bestimmte Personen gehen mir ja auch auf die Nerven.

  • Danke für den interessanten Einblick! Wer ist denn dieser ominöse Kalk?


    Sich als Rollenspieler unbeliebt zu machen, gibt es tausend Wege. Sei es, weil man eine unsympathische ID zu überzeugend verkörpert, sei es Powerplay, sei es eine andere Auslegung dessen, was noch erlaubt ist ... wie viel "Realismus" erforderlich ist in einem fiktiven Szenario ... und ja, auch hier wird fehlende Trennung zwischen SimOff und SimOn oft kritisiert. Allerdings hat das etwas von einem Totschlagargument und ist m. E. keineswegs so oft wie behauptet tatsächlich die Ursache der Probleme.

    Ach jo, wie saa ich des jetz' am beschde... Ist sonst nicht meine Art, über andere Spieler herzuziehen, aber in diesem Fall erlaube ich mir ein offenes Wort:


    Ich will mal so sagen, ein Spieler, der Ansichten von der menschlichen Natur hat, die in den MNs nur sehr wenig geteilt werden, sieht man mal davon ab, daß er den meisten politisch zu weit rechts steht, ist er der Meinung, für Geld könne man alles kaufen und tun und lassen.


    Das würde vermutlich noch keinen so stören, aber wenn einer dann in der Sim immer meint, sich mit seinem erfundenen Geld und Adels-, Doktortiteln etc. alles kaufen bzw. erlauben zu können (obwohl er längst aus Schaden klug geworden sein müßte) bzw. sich andere Spieler gefügig machen, und sich bei einer Gerichtsverhandlung, weil er seine Angestellten mal wieder mit Tritten und Schlägen mißhandelt hat, dann mit allem beschäftigt außer mit dem geltenden Recht in der jeweiligen MN, sondern in irgendwelche "rechtsphilosophischen" Narrative verfällt, dann ist wohl alles gesagt. Dazu kommt ein schwülstig gespreizter Stil, bei dem manche meinen, er könne ihn intellektuell nicht immer hinreichend untersetzen, um es mal diplomatisch auszudrücken. Auch dürfte durchaus die Ansicht verbreitet sein, daß die innere Distanz zu den Rollen nicht immer so groß wäre, als man das erwarten würde, so wie er sie anlegt.


    Zu Powerplay (solche Scherze der Art "jener [ID eines anderen] ging zu Boden, er mußte erfahren, daß Dings von Dings der Stärkere war, mit dem er sich nicht anlegen durfte") zu und Crossplay neigt er auch - um es in der Dir gewohnten Diktion zu sagen. Dazu fehlende Trennung von RL-Willen und Rolle, etwa nur deshalb in linke Parteien einzutreten, um deren Diskurse nach rechts zu verschieben und dann werden das etwa Sozialdemokraten aus dem Großbürgertum, die unentwegt herumfaseln, das höhere Bürgertum müsse die entscheidende Rolle spielen.


    Nichtbeschäftigen mit Ausgestaltung - oder zumindest ignoriert er es dann dennoch - und Ersetzen durch eigene Vorstellungen ist auch so ein Problem.


    Da kommt dann so etwas raus: In Korland spielen wir eine katholische Volksschule in der Provinz: Nun konstruiert Kalk (Oldendorff), daß der Juniorchef eines Großkonzerns dort ein uneheliches Kind hat und daß er der Mutter abgepreßt wurde und beim Vater wohnt, nun aber - obwohl der Vater evangelisch ist - jeden Morgen 150 Kilometer in die Dorfschule gefahren wird (bei Straßenverhältnissen wie in der Vorkriegszeit wohlgemerkt). Im Kern ging es halt darum, daß er mit einem adligen Ultrabonzen die Dorfkinder übertrumpfen wollte, als ob es nicht eine örtliche Größe getan hätte.


    Als Oldendorff dann jüngst doch einen Ministerposten bekommen sollte, erzählt Minister Altenburg von einem Traum von einer Seuche in einer chinopischen Stadt (war natürlich eine Anspielung auf Corona). Was fällt Kalk dazu ein? Ob man nicht phrophylaktisch - weil Träume hätten aj immer etwas Wahres - die Stadt bombardieren könne. Mal davon abgesehen, daß Korland das militärisch als 5-Millionen-Einwohner-Staat am anderen Ende der Welt für jeden nachvollziehbar nicht könnte...


    Und in der Hoffnung doch mit seinen skurrilen Vorstellungen doch irgendwo durchzukommen, ist er irgendwie überall. Dabei ist er in mehreren MNs - teils mehrfach - gesperrt und ausgeschlossen worden.


    Indirekt hat das auch negative Auswirkungen auf die MNs, denn irgendwie vermeidet doch schon so mancher gewohnheitsmäßig etwas zu sagen oder zu tun, von dem er sich bestätigt fühlen könnte.


    Was ich meinte war, daß Du als Rollenspieler hier in den MNs wegen Deiner "höheren" Standards keine Probleme haben dürftest - so lange Du nicht gerade forderst, daß sich nach diesen Standards allgemein gerichtet wird.

  • Man muss sich um Kalk keine Sorgen machen, wenn man einen anderen Kulturraum als Europa oder Amerika bespielt, da er die als minderwertig betrachtet.

  • Bei Eskapaden würde ich als Projektleiter von oben regulieren. Die erstrebte Atmosphäre sollte schon gewahrt bleiben.


    Fordern tu ich gar nichts. Aber ich behalte mir vor, Spielpartner zu wählen, deren Stil mit meinem harmoniert. Bei Gried passt das scheinbar so gut, dass ich lange Zeit für ihn gehalten wurde. 😅

  • Nein, deswegen kam ich darauf. Wahrscheinlich missfällt ihm, dass die Tarawari (Kenianer) gleichwertig Blutgeborene neben den Hochfutunen(Perser) sind. Oder es ist ihm schlicht zu kompliziert.

  • Ich fragte mich gerade mal wieder, warum wir MNler eigentlich im Allgemeinen dem Festhalten an einer gemeinsamen Karte eigentlich (noch) Wert beimessen bzw. warum wir es überhaupt mal haben dazu kommen lassen, daß es sie gibt. (Wobei ich eine Tendenz weg von der gemeinsamen Simulation sehe hin, sich parallel eine kleine stimmige Welt im eigenen Forum aufzubauen.) Im Grunde ist das ja eigentlich - sieht man mal von Stilfragen und vermutlich einem höheren Maß an mehr oder weniger demokratischer Mitbestimmung in den MNs ab - der Kernunterschied zu den anderen RPGs, die sich in aller Regel als Welt für sich sehen.


    Man könnte jetzt böse sein und sagen: Um leichter am Spielerpool partizipieren zu können und läge damit sicher nicht ganz daneben, aber ich glaube, das ist es nicht nur. Sonst wären wohl die Streits um "Spaltertum" (Gründung neuer Kartenorganisationen) und "Bikartigkeit" nie so vehement geführt worden.


    Aber man kann eigentlich nur schwer leugnen, daß die MNs nicht wirklich zusammenpassen in ihrer Gesamtheit, es ist eher so, daß manche sich ähnlich genug sind, daß es ohne große Probleme paßt, dann gibt es noch welche, da verstehen sich die Leute, weshalb man die Differenzen ignoriert. (Ein klassisches aber durch deren weitgehendes Verschwinden nicht mehr sehr aktuelles Beispiel waren Spaßsimulationen, die mit "ernsthaften Simulationen" interagierten und dann dort sich seriös gaben, während der Partner dann umgekehrt "drüben" vielleicht etwas mehr auf Klamauk machte. Interessanterweise hatte das in manchen Fällen zum Ergebnis, daß die Spaßsimulationen plötzlich sich in Richtung "seriös" entwickelten, weil durch diese Interaktionen mehr oder weniger realistische Paralellausgestaltung entstand, die dann irgendwann in die Sim dort einfloß, etwa weil der "seriöse" Nachbar mal fragte "sagt mal, wieviele Soldaten hat denn Eure Armee eigentlich?" oder "wie hoch mag Euer BIP sein" und wenn es dann schon mal da war...


    Ist die Antwort vielleicht, daß die MNler gerne eine "Gemeinschaft" wären, ohne daß man sich aber deshalb auf mehr als einen Minimalkonsens einigen kann?


    Jedenfalls wird man nicht umhinkommen können, daß das realistische Simulieren einer gemeinsamen Welt nicht funktioniert, weil es an jeder ordnenden Hand fehlt und es auch keine Instrumente gibt, die Auswirkungen ökonomischer und militärischer Kräfteverhältnisse usw. zu simulieren. Dazu kommt, daß diverse Leute aus RL-Gründen aus dem Weg gehen oder sich aus Unlust oder Zeitgründen aus Dingen raushalten wollen oder müssen und dadurch dem Unrealismus Vorschub durch Nichtreagieren leisten.


    Wobei man sich freilich in so mancher MN Selbstbeschränkungen auferlegt und durchaus die fiktiven Eingriffsmöglichkeiten der Großmächte berücksichtigt.


    Aber im Grunde ist die gemeinsame Karte doch teuer erkauft, indem man so weder globale Entwicklungen simulieren kann, noch aus einer Weltgeschichte schöpfen, weil man dazu sich entweder mit allen oder wenigstens mit einem Gutteil einigen oder einfach kontrafaktisch simulieren müßte, also ignorieren, daß die eigene Sicht von anderen nicht geteilt wird. Im allgemeinen tut man das aber nicht. (Nachtrag: Man tut es teils schon, aber nicht oder kaum so extrem, daß man beispielsweise behauptet, Astor sei 1940 Teilnehmer eines Weltkriegs gewesen, oder Dreibürgen 1970 bei einem einmarschiert, ohne das abzustimmen.)

  • Das ist eine interessante Frage und ich bin auf die Antworten gespannt. Ich bin immer von folgendem ausgegangen:


    - Wunsch nach der Verankerung in einer lebenden Welt anstatt in einer NSC-Welt - allein auf einer perfekten, aber toten Welt zu sein, kann sich je nach Naturell zutiefst trostlos anfühlen

    - gegenseitige Werbung aufgrund der Vernetzung

    - Wunsch nach Austausch und Interaktion, so wie hier auf dem Marktplatz


    Mal sehen, wie richtig oder falsch ich mit meiner Schätzung liege. :)

  • Ich denke jeder der hier schreibt ist an Austausch interessiert.


    Gäbe es jemanden der in mehreren MNs Ereignisse simuliert, wären viele denke ich such nicht abgeneigt. Nimm ein Erdbeben zB.


    Woran es hapert ist das echte Zusammenspiel zwischen zwei Menschen im internationalen MN Rahmen. Aber viele MNs haben auch Probleme das selbst auf nationaler Ebene schon zu schaffen. Also irgendwie auch nicht verwunderlich. Es gibt zu wenige Spieler.

  • Ein klassisches aber durch deren weitgehendes Verschwinden nicht mehr sehr aktuelles Beispiel waren Spaßsimulationen, die mit "ernsthaften Simulationen" interagierten und dann dort sich seriös gaben, während der Partner dann umgekehrt "drüben" vielleicht etwas mehr auf Klamauk machte. Interessanterweise hatte das in manchen Fällen zum Ergebnis, daß die Spaßsimulationen plötzlich sich in Richtung "seriös" entwickelten, weil durch diese Interaktionen mehr oder weniger realistische Paralellausgestaltung entstand, die dann irgendwann in die Sim dort einfloß, etwa weil der "seriöse" Nachbar mal fragte "sagt mal, wieviele Soldaten hat denn Eure Armee eigentlich?" oder "wie hoch mag Euer BIP sein" und wenn es dann schon mal da war...

    Alleine dieses Beispiel zeigt auch, wie falsch du mit deiner "Unterscheidung" liegst. Es gibt Spaß in "seriösen" Simulationen, es gibt ernste Aspekte in "spaßigen" Simulationen - und vor allem gibt es unfassbar viele Vorstellungen davon, wie es "richtig" laufen soll. Dass ihr nach all den Jahren immer noch nicht verstanden habt, dass es nicht darum gehen darf, anderen Leuten ihre Vorstellungen einer "echten" virtuellen Nation aufdrücken zu können, ist bedauerlich.


    Das alles ist ein Hobby - ein Projekt, das in der Freizeit betrieben wird. Und eine Nation zu simulieren ist einfach nochmal "lebendiger", wenn man weiß, wo auf einer fiktiven Welt sich diese Nation befinden könnte. Es bietet einem Möglichkeiten zur näheren Ausgestaltung - egal, ob durch gemeinsame Geschichte mit den Nachbarn, das vorherrschende Klima, kulturelle Zusammenhänge... Letzten Endes ist es nicht mehr als das: Ein Angebot zur näheren Ausgestaltung.


    Man braucht es nicht, nein. Man braucht auch nicht zwingend Interaktionen mit anderen Nationen. Es gibt viele Fälle, in denen ich im Nachhinein sehr gut darauf hätte verzichten können.

    Und früher war genau das, was ich im ersten Posting zitiert habe, komplett unproblematisch. Da war die Interaktion organisch, die Nationen waren kreativ (kennt ihr noch Vulcanien, Kling, Tran-Sien, Pizzaros, Kyrolonien,...?) und die Leute waren einfach offen für den Spaß.


    Ob eine Karte jetzt noch Sinn ergibt - keine Ahnung. Ich finde immer, dass sie ein schönes Detail ist, das eine Ausgestaltung ermöglicht, wenn man es möchte. Man kann den Rechner der IOF nutzen, um die Flugdauer herauszufinden und das als Detail in seine Sim einzubringen. Muss man aber nicht. Aber genau diese Option zu haben, macht letzten Endes die Liebe zum Detail aus, die manche einfach mögen.

    "Nur der wahre Hund ist ein wahrer Hund" - altes pottyländisches Sprichwort

  • Alleine dieses Beispiel zeigt auch, wie falsch du mit deiner "Unterscheidung" liegst. Es gibt Spaß in "seriösen" Simulationen, es gibt ernste Aspekte in "spaßigen" Simulationen - und vor allem gibt es unfassbar viele Vorstellungen davon, wie es "richtig" laufen soll. Dass ihr nach all den Jahren immer noch nicht verstanden habt, dass es nicht darum gehen darf, anderen Leuten ihre Vorstellungen einer "echten" virtuellen Nation aufdrücken zu können, ist bedauerlich.

    Da hast Du aber was in den falschen Hals bekommen.


    Ich bin in Wolfenstein eingestiegen, auch wenn ich nur kurz blieb, meine Schildaische Demokratische Republik und später Korland unterhielten fruchtbare Beziehungen zur USSRAT, die USSRAT sollte ja sogar nach einer Eitragung auf der CartA um Korland herumgelegt werden, Drolkar aus Wolfenstein war mal in Xinhai zu Gast und ein hsinhaineischer Diplomat oder sogar der Führer selbst in Wolfenstein, und Du hast mich sicher noch nie als Nörgler in einer Humorsimulation gefunden. Auch einer Interaktion mit Pottyland steht nichts im Wege, solltet ihr mal das Bedürfnis haben.


    Problematischer wird es allerdings, wenn jemand "phantastische Sims" auf die ganze Welt ausdehnen will oder so etwas wie die Story mit der Weltraumbombe(?), die Graf Düsterstein 2007 durchziehen wollte oder mir einen Kulturkreis oder ein Klima direkt an die Grenze setzen will, mit dem ich nicht "realistisch" umgehen kann.


    Wobei ich kein grundsätzliches Problem habe, wenn jemand den direkten Übergang auf der Grenzlinie von Sahara zu Eiswüste simulieren mag, oder daß "China" ohne jede wechselseitige Beeinflussung seit Jahrhunderten an die "Niederlande" grenzt, aber das paßt halt nicht überall.


    Ich erinnere mich noch, wie jemand - der in Aquatropolis mitspielte - in einer anderen MN jede Interaktion mit bzw. Kenntnisnahme von dieser MN - wir reden aber nicht vom Aquatropolis von heute - ablehnte.


    Blöd wird es irgendwie auch, wenn der eine in den MN-Nachrichten postet, er sei mit einem großen Hüpfball auf den Mond gehüpft und habe grüne Männchen vom Mars mitgebracht oder auch nur, daß Außerirdische angekommen seien, das will halt nicht jeder in seiner MN als ernstgemeintes Thema haben. Da ist dann objektib Inkompatibilität vorhanden.


    Das alles ist ein Hobby - ein Projekt, das in der Freizeit betrieben wird. Und eine Nation zu simulieren ist einfach nochmal "lebendiger", wenn man weiß, wo auf einer fiktiven Welt sich diese Nation befinden könnte. Es bietet einem Möglichkeiten zur näheren Ausgestaltung - egal, ob durch gemeinsame Geschichte mit den Nachbarn, das vorherrschende Klima, kulturelle Zusammenhänge... Letzten Endes ist es nicht mehr als das: Ein Angebot zur näheren Ausgestaltung.


    Das ist halt das "Problem" (jedenfalls für den, der sich mehr internationale Ausgestaltung als Hintergrund wünscht), es ist ein Angebot, auf das nur teilweise eingegangen wird, so daß sich kein sicheres Gesamtbild ergibt. Die MNs bieten sich als ein Flickenteppich subjektiver Ideen und Vorstellungen mit konträren unvereinbaren Entwicklungen dar. Das mag vielleicht sogar funktionieren. Die Länder mit den beeindruckendsten Militärparaden und Massenaufmärschen sind ja sonst eher nicht die lebenswertesten Orte. Aber es ändert nichts daran, daß wir seit Jahrzehnten es nicht schaffen, eine Weltgeschichte o.ä. zu schreiben und bei Bedarf sich eben jeder spontan in groben Zügen zusammenbehauptet, was ihm gefällt.