Politische Intrigen

  • Es gibt überall Menschen, die durchsetzungstärker sind und Menschen mit sanfterem Naturell. Wer in unregulierten Intrigen obsiegen wird, ist nicht schwer zu erraten. Ob man das einen Selbstläufer sein lassen möchte, will gut überlegt sein. Man riskiert in dem Fall den Verlust sensiblerer Mitspieler.


    Mir fallen spontan zwei Möglichkeiten ein, ein erfüllendes politisches Intrigenspiel für alle Gemüter zu gewährleisten:

    1. Bei freien, unregulierten Intrigen ein klares Regelwerk, welches wenig Interpretationsspielraum lässt und beispielsweise den Einfluss einer Partei anhand der Beitragszahlen ihrer Mitglieder berechnet. Das wäre ein objektives Kriterium.
    2. Eine durch die Spielleitung initiierte und geleitete Intrige, bei welcher der Sieger inoffiziell längst feststeht, auch wenn er es nicht zwingend weiß - der Spieler. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl mangelt es hier trotz der Planung nicht an Spannung.

    Ich sage nicht, dass diese Möglichkeiten die einzigen oder besten sind, um einer Eskalation vorzubeugen, aber ich möchte sie als Denkanreiz in den Raum werfen.

  • Die ersten zwei Sätze sind halt schon grundfalsch. Also der erste ist noch fast richtig, aber in gewissen Situationen sind 'Menschen mit sanfterem Naturell' durchsetzungsfähiger. Der zweite Satz ist direkt Behauptung ohne Beweis. Satz drei kann man so stehen lassen.

    Das hat nichts mit 'sensibel' zu tun.


    Vermutlich meinst du das richtige und ich mag dich nur nicht weil du neu bist oder einen Sockenpuppenaccount eröffnet hast.

  • Ich hatte nicht vor, eine Doktorarbeit zu verfassen und meine Gedanken zu beweisen. Das macht hier keiner. Ob du mich magst oder nicht, sollte für den Inhalt nicht relevant sein, wenn man tatsächlich am ernsthaften Austausch interessiert wäre. Ich habe scheinbar schlichtweg andere Erfahrungen gemacht als du. ;)


    So neu bin ich im Übrigen nicht, das ist nur das Alter des Accounts. Spielt aber nicht wirklich eine Rolle.

  • Da du meine Erfahrungen zum politischen Intrigenspiel falsch findest, hätten mich ja deine interessiert. Ich finde das Thema als Diskussionsgrundlage eigentlich ganz reizvoll, weshalb ich mich hier letzten Endes auch zu Wort gemeldet habe.

  • Die Ursache für die schlechtere Koexistenzfähigkeit scheint mir, daß der sich der meinungs- und selbstverwirklichungsgeprägte konkurrenzorientierte Stil der klassischen MN-Demokratien mit dem Politiktheater/Rollenspielstil der Diktaturen und Kultursimulationen gemischt hat.


    Grund war wohl der Rückgang der Spielerzahlen und abnehmende Fluktuation und damit auch das Fehlen wesentlicher Strömungen, so daß - was früher mehr Randerscheinung war - die Leute anfingen nicht mehr sich selbst in einer anderen Umwelt, sondern Rollen zu spielen.


    Dazu kommt, daß die zahl der IDs pro Spieler gestiegen ist und auch vielfach Schranken gefallen sind. Plötzlich spielt einer mehrere Minister gleichzeitig, ist in konkurrierenden ja antagonistischen Parteien, in Regierung und Opposition, es wird wichtiger interessante Gespräche anzufachen als an Posten zu gelangen und zu konkurrieren.


    Auf der Metaebene bleibt aber, daß jeder gewisse Vorstellungen von der jeweiligen MN hat, was dann auch mal zur Durchbrechung der ID-Trenung führt, wenn man sich anders nicht durchsetzen kann. Aber generell kommt man häufiger in die Verlegenheit, auch mal mit Leuten in einem Boot zu sitzen, die man nicht mag, oder mit IDs von jemandem freundlich zu verkehren, den man nicht mag.


    Das ist dann quasi als müßte man sich mit dem verhaßtesten Arbeitskollegen nach Feierabend zum fröhlichen Kartenspiel treffen, nachdem der die Kleidung gewechselt hat und sich eine Perücke und eine andere Brille aufgesetzt hat. Schließlich und endlich führt diese Verrollenspielung auch dazu, daß extremere Meinungen ergänzend hinzutreten, weil sie realistischerweise dazugehören oder zumindest möglicherweise eine Rolle spielen könnten (und niemand sich damit ausschließlich abgeben muß, sondern das so nebenher macht); bei Bedarf wird dazu nicht selten flugs eine ID angelegt, die eigentlich nur diesem Zweck dient. Naja und dann ergeben sich Grenzfälle, wo sich manche fragen mögen, ob jemand da nur eine Rolle spielt oder eben doch seine eigene Meinung herausposaunt.


    Ob das klappt sich Leute zu suchen, mit denen man klarkommt? Ich habe Zweifel, denn es ist nicht selten so, daß an nichtigkeiten Konflikte ausbrechen oder manche Leute mal besser mal schlechter miteinander klarkommen. Und mehr als eine Hand voll Leute, bei denen sich alle miteinander verstehen? Ich weiß nicht.


    Wahlen durch einen Zufallsgenerator zu ersetzen könnte klappen, wenn einfach mal ein Admin das mit der Klaue des Tigers durchsetzt, allerdings findet der Vorschlag in der Praxis meist keine große Zuneigung, weil die Leute eben Gestaltunsgwillen haben und nicht Sklave des Zufalls sein wollen. Man merkt ja auch oft wie unpopulär konstruierte Ereignisse sind. Die Aktivität der MNs ist doch immer noch ein gutes Stück emotionsgeneriert. Sobald einer was macht, das andere nicht wollen, geht es hoch her, nicht vorhandene Zeit und Motivation ist plötzlich im Übermaß da.

  • Da kann ich dir einfach nicht zustimmen.


    Wir haben in Irkanien schon vor fast 20 Jahren mehrere IDs gehabt. Dadurch, dass man sich nicht um Stellen schlagen muss war das auch etwas friedlicher.

    "Und mehr als eine Hand voll Leute, bei denen sich alle miteinander verstehen? Ich weiß nicht."

    Der Pudels kern. Das reicht mir ja.


    Was mich eher stört ist das Verstecken hinter der achten Neben-ID die nur zum stänkern angelegt wurde. Grundsätzlich ist immer da wo Abby/Lande dran steht auch Abby/Lande drin.


    Im übrigen bin ich quasi jeder Minister in Irkanien, seit Jahren :D

  • Wir haben in Irkanien schon vor fast 20 Jahren mehrere IDs gehabt. Dadurch, dass man sich nicht um Stellen schlagen muss war das auch etwas friedlicher.

    Konkurrenz um Posten ist bei dieser Art von Ärger nicht ausschlaggebend. Es ist eher "Herr Gott, jetzt muß ich mit dem schon wieder in einem Kabinett sitzen, ich kann den nicht leiden und schlecht simulieren und nicht trennen tut er auch noch".


    Zitat

    Was mich eher stört ist das Verstecken hinter der achten Neben-ID die nur zum stänkern angelegt wurde. Grundsätzlich ist immer da wo Abby/Lande dran steht auch Abby/Lande drin.


    Es wäre eine Überlegung wert, die HID öffentlich zu machen, fand aber bisher, wo ich die Diskussion dazu eröffnet ahbe, keinen Anklang. Wobei das ja von der Intention auch kein Verstecken ist, sondern das Generieren einer Ilusion, indem eben verschiedene Standpunkte einfließen und somit sich ein vielfältigeres Bild der fiktiven Gesellschaft ergibt. Die alten MNs waren dagegen eher eine Gesellschaft aus einer Hand voll Leute mit einem fast 100%igen Mobilisierungsgrad, weil fast jeder Bürger irgendwo Politiker war.


    Das ganze beißt sich halt, wenn andere eher traditionell agieren.


    Daß jemand eine ID nur schafft, um andere aufzuziehen ist wieder eine Art Spezialfall, wie mir scheint.


    Was Irkanien angeht, hätte ich das als fiktive Kultursimulation eingeordnet und nicht als klassische Politiksimulation.


    Letzteres wäre für mich das alte Bergen, Ratelon oder Astor und da treffen zunehmend der alte und der enue Stil aufeinander.


    Traditionelle MNs sind eigentlich der Versuch, Diskussionen/Debatten zu führen und demokratisch durch die Benutzer Benutzungsregeln für ein Forum aufzustellen (wozu da dann eben auch mehr oder weniger verpackt gehört, was man simulieren darf und was nicht), wobei der Admin/die Speilleitung eben Grenzen setzt. Das mit der Idee, ein Konzept zu bespielen und daß die Spieler sich dem unterzuordnen haben, kam ja erst später.

  • Spätestens aber 2003, also lange vor Bergen.


    Und ich bin froh, dass ich in Futuna mit Leuten simuliere, die ebenso unaufgeregt wie ich sind. Die meisten produzieren zuviel Drama für nix. Ich muss mich nur dann aufregen, wenn Personen ungerecht sind.


    Zudem waren das keine Katzen-Memes. Ich habe nur einen Grund gesucht, Urlaubsbilder hier aus Schweden zu teilen.


    Also entspannt euch.


  • Nun ja, die Sache ist wohl komplizierter, die ganz alten Spaßsims aus den 90ern dürften auch weniger konfliktintensiv gewesen sein. Was ich unter traditionell verstehe ist die klassische Politiksim, wie sie in den 2000ern bestand, daneben gab es freilich auch schon anderes. Aber heute treffen halt beide Stile aufeinander.


    Die alten Mns waren hochgradig voluntativ gesteuert, und Zwang, sich an irgendwelche Ausgestaltungsprärogativen zu halten quasi inexistent, der Spielerwille war maßgebend, wenn man mit dem Admin nicht konnte, packte man wohl auch schon mal die Sachen und machte das Ding in einem anderen Forum neu auf, notfalls wurde gar gehackt.

    Daß die Fetzen fogen und der Haß nur so sprühte war kein Bug, sondern ein Feature.


    Daß der MN-Vatikan mal in Chinopien saß ist ein gutes - wenn auch eher am Thema vorbeigehendes - Beispiel für das Wesen der alten MNs, die Chinopen wollten den Vatikan offenbar haben und so kam es dann auch, während heute aus Realismusgründen kaum jemand ernsthaft auf die Idee käme, den Vatikan in einem China-Pendant anzusiedeln.

  • Ich freue mich, dass noch ein paar interessante Beiträge eingetrudelt sind.

    Es wäre eine Überlegung wert, die HID öffentlich zu machen, fand aber bisher, wo ich die Diskussion dazu eröffnet ahbe, keinen Anklang.

    Ich habe im Laufe der Jahre in verschiedenen Foren - nicht allein MNs - alle möglichen Varianten erlebt. Auch eine farbige Kennzeichnung von Neben-IDs war dabei. Innerhalb der Simulation hatte das zwar nicht zur Entspannung des Geschehens beigetragen, sehr wohl aber im Sim-Off-Bereich, wo Neben-IDs obendrein keine Schreibrechte besaßen. Das ist sicher nicht in allen Foren notwendig, in jenem aber kam es der Harmonisierung durchaus entgegen.

    Ich habe nur einen Grund gesucht, Urlaubsbilder hier aus Schweden zu teilen.

    Ein wenig Neid kommt da schon auf.

  • Ich habe im Laufe der Jahre in verschiedenen Foren - nicht allein MNs - alle möglichen Varianten erlebt. Auch eine farbige Kennzeichnung von Neben-IDs war dabei. Innerhalb der Simulation hatte das zwar nicht zur Entspannung des Geschehens beigetragen, sehr wohl aber im Sim-Off-Bereich, wo Neben-IDs obendrein keine Schreibrechte besaßen. Das ist sicher nicht in allen Foren notwendig, in jenem aber kam es der Harmonisierung durchaus entgegen.

    Danke für den Erfahrungsbericht.


    Da Politik ja ein schmutziges Geschäft ist, ist ja zumindest SimOn nichts dagegen einzuwenden, wenn es mitunter ein Hauen und Stechen ist. Auch das kann ja nur rein oder überwiegend gespielt sein.


    Wobei mir im SimOn zuweilen die anspruchsvolle überwiegend gesittete Diskussion auch zu kurz kommt (neben der Krawallsim, denn ich kann auch gut auf den Putz hauen ;) ), aber das liegt vielleicht daran, daß die MN-Welt dafür nur unzureichend und nicht stringent genug ausgestaltet ist und auch die Spieler sehr unterschiedlich über das aktuelle und historische Geschehen bzw. die (auch ungeschriebene oder nur durch Zusammenschau der Simulationsstränge zu entnehmende) Ausgestaltung der einzelnen MNs informiert sind. Da wird es schwer ein Thema auf Augenhöhe abzuhandeln. (Ein weiteres Problem ist dabei, daß es doch prinzipiell zu gewissen Abstrichen kommen dürfte, wenn man eine Meinung nur spielt. Insofern sind die Diskussionen im SimOff eigentlich schon immer anspruchsvoller gewesen als im SimOn.)

  • Parolen schreien ist leicht, für gute Intrigen aber sind die leisen Töne interessanter. Wirkliche Spannung entsteht da, wo scharfe Geister rivalisieren. Entsprechend wollen die Mitspieler orchestriert sein, Suspense ist in einem solchen Szenario das Stichwort. Die Krawallbrüder erachte ich dabei eher als Werkzeuge, sie dürfen gern dumm sein und entsprechend roh auftreten. Manchen macht es so mehr Spaß. Auf den, der sie aus dem Hintergrund lenkt, sollte das allerdings nicht zutreffen, sonst wird aus der Intrige bloßes Hack'n'Slay.

  • Sicher muß eine Intrige mit mit Blick auf die Ausführung des Plans mit Intelligenz und Raffinesse ausgeführt werden, Zustimmung insoweit, aber hohe Intelligenz und (gelegentlich) Choleriker zu sein, schließt sich nicht aus. Oder anders formuliert: Eine allgemeine Erkenntnis, daß intelligente Menschen immer in der Lage wären, Dingen mit Gelassenheit und Ruhe entgegenzutreten, die zu ändern nicht (ausreichend) in ihrer Macht steht, bzw. noch mehr zu wollen, als sie erreicht haben, gibt es wohl nicht.


    So mancher der großen Diktatoren ist ein Paradebeispiel, aber man dürfte sicher auch einen Martin Luther oder Franz-Joseph Strauß in diese Richtung einordnen können, auch wenn es dann die beiden letzteren wohl mit Herzleiden und frühem Tod bezahlt haben.


    Aber das ganze hat auch noch eine andere Seite: Agiert man oder simuliert man!? Agiert man (auf der Metaebene), muß man wohl folgendes festhalten, der Großteil der MNler ist akademisch gebildet oder hat zumindest höhere Schulbildung und selbst wenn nicht ist er politisch interessiert und meist zumindest in Teilbereichen belesen, entsprechend muß man dieses Strukturen einbeziehen und sein Handeln danach ausrichten; simuliert man aber einen ganzen Staat oder ist zumindest darauf aus, muß man bedenken, daß ein Staatsvolk auch aus weniger gebildeten und reflektierteren Teilen besteht. Da kann dann auch der "Volkszorn" ein Faktor sein. In einem Agrarstaat kann man auch mal die zornigen Bauern in die Hauptstadt karren, denen man mit seiner Wutrede aus dem Herzen gesprochen hat, damit die alles kurz und klein schlagen.


    Das ist dann wieder die Systemfrage, ob man nur die real existierenden Spieler unter besonderer Berücksichtigung der tatsächlich Ämter innehabenden Spieler als Entscheidungsträger betrachtet, oder die Millionen Unsimulierten auch einbezieht; letzteres ist für die traditionellen Demokratiesimulationen unüblich, aber gerade in der Simulation autoritärer und totalitärer Staaten schon lange üblich, weil es da eben kein freies Spiel der Kräfte gibt, auch wenn naturgemäß auch in einem Politbüro Machtkämpfe ausgetragen werden können. Mit der Verrollenspielung und dem Spielermangel ist es aber nun teils auch in die klassischen Demokratien eingedrungen/eingezogen, die Konsequenzen von Regierungshandeln zu betrachten. Auch Semidemokratien wie Dreibürgen und andere Mischsysteme aus Feudalordnung und Parlamentarismus, wo ein Gesetz legal vom Herrenhaus abhängig ist, kann das eine Rolle spielen.


    Schließlich und endlich hat so mancher auch einfach mal Spaß daran, so einen richtigen Krawallbruder zu geben, RL kann man sich das ja eher nicht leisten, den Urinstinkten und Trieben freien lauf zu lassen. Ein weiterer Aspekt könnte sein, daß jemand, den man als ungehobelten Klotz einschätzt, vielleicht auch intellektuell unterschätzt wird und genau da das Raffinierte liegen könnte.


    PS: Im übrigen driftet diese Diskussion - so scheint mir - jetzt so langsam in Bereiche, wo man auch schön eine SimOn-Gesprächsrunde draus machen könnte. So etwas wie eine international besetzte Gesprächsrunde ala "Internationaler Frühschoppen" könnte ja durchaus auch mal den Austausch zwischen den MNs verbessern und Leute zusammenführen, die nicht zusammenkommen, weil sie andere kulturelle/ausgestalterische Vorlieben haben bzw. in MNs unterwegs sind, die miteinander nichts zu tun haben. Das einzige, was man da in Kauf nehmen muß, wäre, daß die Beiträge der Vertreter fremder Kulturen in der Regel immer etwas zurückbleiben müssen, einen chinopischen Teilnehmer z.B. könnte wohl wirklich nur ein deutsch sprechender Chinese oder ein Sinologe oder jemand mit ähnlich tiefgehender Beschäftigung mit dieser Kultur und Aufenthalten im Land adäquat abbilden.

  • Ich glaube es ist viel trivialer. Die Spieler einer MN sehen sich selten als zusammengehörig.


    Es gab zu meiner Zeit in Astor nicht "die MN Astor" vielmehr identifizieren sich die Spieler klar als Astor-Demokraten vs. Astor-Republikaner. Gefühlt war die Motivation nicht eine lustige MN zu bespielen sondern den Gegner mit allem zu bekämpfen was geht. Es ging nicht darum miteinander zu spielen sondern gegeneinander.


    Kann ich nachvollziehen. Das macht den Menschen Spaß. Ich fand es hinderlich und auf Dauer frustrierend.



    Deswegen ist an dem oben aufgebrachten Punkt, dass Wut mehr Aktivität erzeugt und plötzlich auch Zeit im Übermaß da ist, schon etwas dran. Auf die DU und die Causa Bond trifft das voll zu. Auch wenn es mich traurig stimmt, denn das ist destruktiv und wird den MNs mittelfristig schaden. Aber zugegeben, es passiert wirklich endlich etwas wenn plötzlich viele Spieler zusammenkommen.



    Was den Frühshoppen angeht: Niemand von uns kann andere Kulturen wirklich gut spielen. Das trifft aber nicht nur nicht-westliche Kulturen zu. Ich bin vor nicht ganz zwei Jahren aus Kanada zurückgekommen wo ich zuvor samt Familie 1.5 Jahre lebte. Schon da gibt es viel, dass du als 0815 Deutscher schlicht nicht kapierst und verstehen kannst. Die Realität ist weit weg von der MN Vorstellung der Staaten und Canada.


    Aber das ist okay. Es geht nicht darum die Realität abzubilden. Es geht doch um den Spaß. Du kannst wunderbar in Astor simulieren und die MN vertreten wenn du auch wenn du nie in den Staaten warst oder dich richtig gut damit auskennst.

  • Deswegen ist es besser Kulturen selbst zu schaffen, indem man sie in Einzelteile zerbricht und historisch fortführt bis in die Gegenwart. Nur dann kann man in meinen Augen die Kultur auch leben und nicht nur spielen.


    Und auch wenn Konflikte interessant erscheinen ist eine kooperative Zusammenarbeit immer erfüllender als ungeregelter Grabenkampf. Deswegen lieber Spielleiter als Chaos.

  • Was den intelligenten Choleriker angeht - den gibt es, ohne Frage! Und natürlich macht es Spaß, sich im Rollenspiel barbarisch auzutoben. Mache ich gelegentlich auch ganz gern. Wovon ich sprach oder sprechen wollte, war allerdings das Gerüst der Intrige. Jenes sollte durch eine intelligente Kraft (ID, Partei, Institution ...) getragen werden, der man nicht durch rohe Gewalt allein beikommen kann, sonst sind die anvisierten Ränkeschmiede ja überflüssig.


    Die erhöhte Aktivität im Konfliktfall resultiert wohl nicht aus Motivation, sondern aus Verzweiflung. Es wird versucht, das, was man sich teilweise über Jahre erspielt hat, vor Zerstörung zu schützen. Es mag kurzfristig zur Aktivitätssteigerung beitragen, langfristig schadet es der Motivation in meinen Augen eher und kann zu den erwähnten Verlusten beitragen. Ich würde deshalb davon abraten, das bewusst zu forcieren. Ich bin ein Freund der konstruktiven Atmosphäre.


    Ich kenne inzwischen beide Varianten. Intrigen ohne Leitung, die man laufen ließ, eskalierten ausnahmslos und gingen stets mit dem Verlust von Spielern einher. Dieser Preis ist heutzutage hoch, wenn er denn jemals gerechtfertigt war. Wie Faantir Gried halte ich daher bei einem Intrigenspiel die Lenkung mittels Spielleiter für den Schlüssel des Gelingens. An Spannung mangelt es trotzdem nicht, das darf ich versichern. Es setzt natürlich voraus, dass jemand da ist, der als Spielleiter zu fungieren bereit ist. Alles andere funktioniert nur mit seit Jahren eingespielten Gruppen oder einem objektiven Punktesystem.


    Hier habe ich mir etwas rausgepickt, wo ich gern nachhaken möchte:

    Mit der Verrollenspielung und dem Spielermangel ist es aber nun teils auch in die klassischen Demokratien eingedrungen/eingezogen, die Konsequenzen von Regierungshandeln zu betrachten.


    Wer es trotz meines eindeutigen Namens noch nicht erkannt hat: Ich bin einer der ominösen Mitspieler aus Futuna, die angeblich nicht existieren. (Lande darf sich aus seinem Schützengraben wieder ausbuddeln.) Folglich bin ich primär Rollenspieler. Siehst du die Verrollenspielung als Gewinn oder Verlust für das politische Intrigenspiel, oder war es gänzlich anders gemeint?


    Für eine internationale Gesprächsrunde wäre ich im Übrigen zu haben, es müsste nichts Politisches sein, da können auch Privatpersonen plaudern. Ist vielleicht sogar interessanter, da nicht so steif.


    Weil ich "Chinopien" nicht als identisch zu "China" betrachte, sehe ich das wie Arjan und mich stören keine kulturellen Diskrepanzen zum Vorbild. Wahrscheinlich würden sie mir nicht mal auffallen.

  • Nette Diskussion. Ich habe ein paar Intrigen durchgeführt oder es versucht, manche funktionierten, andere nicht, nie gab es 'nen Spielleiter. Ich selbst bin ja auch kein Freund des Rollenspielstils, aber das ist wahrscheinlich fast jedem bekannt^^

    Man muss letztlich hinter dem Ziel was man haben will stehen, sonst wird das nie funktionieren

  • Nette Diskussion. Ich habe ein paar Intrigen durchgeführt oder es versucht, manche funktionierten, andere nicht, nie gab es 'nen Spielleiter. Ich selbst bin ja auch kein Freund des Rollenspielstils, aber das ist wahrscheinlich fast jedem bekannt^^

    Man muss letztlich hinter dem Ziel was man haben will stehen, sonst wird das nie funktionieren

    Du spielst dich ja auch erklärtermaßen selbst, trennst nicht, verachtest Studenten und propagierst Rauchen für Minderjährige. Da sind deine Intrigen mit Sicherheit immer persönlich.