Schwerpunkt Gesellschaftssim?

  • Hallo,


    jaja, so ganz weg komm ich aus den MNs nicht. Ich wunder mich sogar ein wenig darüber, dass diesen Sommer anscheinend keine neue MN in den Ferien gegründet wurde. Ein Zeichen des Untergangs? Naja, eine andere Diskussion. ;)


    Ich will vielmehr fragen, ob es hier MNs gibt, die auch Wert auf Gesellschaftssim legen bzw. an dieser interessiert sind. Andere Zeitgenossen bezeichnen das auch gerne als Seifenoper-Sim. Ich hätte gern mal wieder einen Ort zum Austoben.

  • Thor Hellbørg ist auch wieder zurück, wie wärs mit ihm was zu machen?

    "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des OIK-Bashings, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen" Walter Albrecht

  • In Drachenstein haben wir irgendwie ständig nur Gesellschaftssim. Bzw. halt Bankette, Hofhaltung und so’n Zeug. Ich lade Thor und Dich gerne auf die Sommerresidenz Vek Kaetyris im Süden Drachensteins ein, wenn ihr Lust drauf habt. ^^ (Oder auch nur einen von euch.)

  • Bei uns gibt es zwar zugegebenermassen sehr viel Politik, aber die Gesellschaftssim wird auch gelebt. Vor allem im wirtschaftlichen, gastronomischen und militärischen Bereich. Und für mehr in diese Richtung sind wir sehr offen. Seifenoper ist bislang eher weniger bei uns, aber der Kronprinz sucht noch eine Verlobte, also wer weiss ;)

  • Danke für die Antworten/Reaktionen!


    Thor und ich kennen uns bereits aus Lillemark. ;) Ich wollte aber nicht mit einer Idee aus Lillemark weitermachen, sondern dann lieber einen neuen Bürger oder eine neue Bürgerin erstellen.

  • In Andro gibt es das auch: Derzeit z.b. eine Schüler-Sim mit einem halbstarken, der ein Mädchen unbedingt für sich will. Dann gibt es da einen anderen Jungen, der heimlich in sie verliebt ist und sie auf einer Party gerettet hat aber nicht aus dem Quark kommt. Rachegelüste des Halbstarken. Ein Austauschschüler aus einer anderen MN der da hineingeraten ist... Dann gibt es da noch eine Adoptionsgeschichte mit einem Mädchen aus einem Kriegsgebiet, dass ein neues zu Hause bei einem Offizier gefunden hat etc.

  • sondern dann lieber einen neuen Bürger oder eine neue Bürgerin erstellen.


    Das ist zwar nachvollziehbar, aber 9 Monate will wohl niemand warten. ;)

    "Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des OIK-Bashings, und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen" Walter Albrecht

  • Bei uns hat die Simulation der Gesellschaft auf Grund des historisierenden Charakters eigentlich auch immer eine gewisse Rolle gespielt, allerdings eher als Beiwerk, weniger als wirkliches Zentrum der Aktivität. Will also heißen, bei uns simuliert man wohl in aller Regel den Kolorit der Zwischenkriegszeit und Ostelbiens eben mit, aber die wenigsten dürften nur deshalb gekommen sein, um auf Gut Glumskoppen Heidelbeerkuchen zu essen und mit einem Trokehnerpferdchen auszureiten.


    In letzter Zeit trage ich mich allerdings mit dem Gedanken, eine fiktive Wanderung durch Korland zu simulieren, um auch mal den zahllosen Städtchen und Dörfern bzw. dem Alltagsleben darin etwas Gesicht zu geben. Das dürfte dann wohl schon einer Gesellschaftssimulation recht nahe kommen. Wenngleich auch da sicher hineinspielen wird, daß die Gesellschaft in gewisser Weise auch das Produkt von der Politik ist und daß sicher die ein oder andere Meinung zur Politik geäußert werden wird.


    Die Frage scheint mir aber sowieso wo Politiksimulation aufhört und wo Gesellschaftssimulation anfängt. Ist es, wenn die Ehefrau des Ministers in die Regierungssitzung reintelephoniert, daß er seinem Sohnemann mal den Marsch blasen soll noch Politiksimulation oder schon Gesellschaftssimulation? Ist es noch Gesellschaftssimulation, wenn die bierselige Männerrunde in der Kneipe (oder das Damenkränzchen) von Allerweltsthemen plötzlich auf Welt- und Innenpolitik umschwenkt?


    Was ist Gesellschaftssimulation überhaupt, ist sie die detaillierte Zeichnung der Charaktere oder bedeutet sie zwangsläufig, daß allein Themen wie Freundschaft und Liebe im Vordergrund stehen? Eine einfache und allgemeingültige Antwort läßt sich darauf wohl kaum geben.

  • Zitat

    Die Frage scheint mir aber sowieso wo Politiksimulation aufhört und wo Gesellschaftssimulation anfängt.


    Das ist in der Tat eine gute Frage. Es gibt wohl einen nicht eindeutig zuzuordnenden Zwischenbereich, in dem sich auch bei uns viel abspielt. Zwei Brüder mit je einem politischen Amt gehen zusammen essen, ein Minister und eine Journalistin treffen sich in einer Bar oder zwei Abgeordnete unterhalten sich über ihren Gesundheitszustand...

  • Ich denke Gesellschaftssim gibt es sowieso überall. Wenn jemand seine Wohnung bezieht, einen Ausflug macht oder mal eben nichts politisches bespricht, haben wir das ja sowieso schon :)
    Mehr kann aber nicht schaden ;)

  • Es ist halt die Frage, wieviel mehr. Ich mag dabei eine gewisse Tiefe, vor allem weil sich dadurch erst Charaktäre entsprechend entwickeln. Anderen reicht es, wenn sie ab und zu in ihrem "Haus" ein Posting machen a'la "Schreibt einen Brief an seine Mutti.".

  • Ich würde mir an Deiner Stelle einfach eine MN suchen, die mir von Konzept und Ausgestaltung gefällt und dann versuchen, dort so etwas anzustoßen. In Ansätzen funktioniert das ja in vielen MNs berits recht gut. Etwa als Schul- oder Universitätssimulationen oder auch als Militärsimulation uvm. Ich denke es gibt da vielerorts mehr Potential als es vielleicht auf den ersten Blick scheint.


    Ich weiß nicht, ob das (auch) (D)ein Problem ist, aber als ich seinerzeit im Swingstyle-Forum (Forum für die Alltagskultur der 1920er-1940er) nach Spielern warb, fanden einige dort Korland zu politisch und wohl auch zu "ungemütlich" (damals hatten wir Weimarer Verhältnisse). Wenn ich selbst von Zeit zu Zeit ältere Threads in den MNs lese, dann fällt mir allerdings schon auf, daß die allermeisten MN-Charaktere relativ "harte" Typen sind, die ständig auf Machtkampf, Streit und Konfrontation aus sind. Mal detaillierter mal flüchtiger gezeichnet, je nachdem wie Zeit, Lust usw. vorhanden sind/waren. Das scheint mir aber auch nicht weiter verwunderlich, weil die Aktivität der Politiksimulation eben darauf gründet und wohl solche Leute auch die Politik dominieren.


    Aber allgemein dürfte ein gewisses Problem auch darin liegen, daß das Verhältnis der Geschlechter in den MNs relativ unausgeglichen ist. Die MNs sind im Handeln und Denken meist männlich dominiert und selbst, wenn wir Männer weibliche IDs erschaffen, bekommen wir sie oft nur recht extrem hin, entweder Kindfrau oder Vamp, die Zwischentöne beherrschen wir meist nicht (bzw. nur mit größeren Mühen), obwohl ich das nicht verabsolutieren will. Ansonsten kann man ja in bezug auf das andere Geschlecht auch nur simulieren, was man beobachtet, aber kaum die Gedanken nachvollziehen.


    Ob der Schreibstil immer literarische Ambitionen befriedigt, kann man wohl auch geteilter Meinung sein, allerdings fand ich den in Nöresund oder Lillemark auch nicht unbedingt immer durchgehend über dem anderer MNs.


    Wenn eine harmonischere "weichere" und eher unpolitische Simulation und vielleicht auch sympathischere Charaktere gewünscht werden, muß man die wirklich anstoßen, denke ich bzw. in der betreffenden MN einfach bescheidgeben, was man sich vorstellt. Das Problem ist nämlich, daß ein solcher Stil normalerweise nicht aktivitätssteigernd ist. Es ist halt gemeinhin aktivitätsfördernder, etwa Plakate von den Wänden zu reißen und Scheiben einzuschlagen als an Blumen zu riechen und sich der linden Sommernacht zu erfreuen. Aber wenn es jemand anstößt, würden sich vermutlich schon Mitsimulanten finden.


    Was die Zeichnung der Figuren angeht, haben die Mns sicher noch Potential. Ich fände manchmal da so eine verstärkte Psychologisierung durch Selbstreflektion der Figuren ganz schön, die auch innere Widersprüche und das typisch Menschliche usw. aufzeigt. Das wird aber vermutlich zumindest in demokratischen MNs nur bedingt möglich sein, da es sich ja doch in gewisser Weise um einen Wettstreit handelt, wo sich die meisten Spieler/Figuren positiv darzustellen suchen und mit Argumenten kämpfen.