• @von Mauritz: Wer im eignen Saft schmoren will, soll das doch tun. Wird ja keiner zum mitdebattieren hier gezwungen. Ernsthaft, setz Dich in einen gemütlichen Sessel mit einer warmen Decke über den Beinen und erinnere die "guten alten Zeiten".

  • Graf, ich muss widersprechen. Das mag damals funktioniert haben. Man konnte eben aus sich heraus mit Bierabenden oder ewigen Parlamentssitzungen oder sonstwas existieren.
    Nur, erstens hat sich das Spiel gewandelt, ebenso wie es reale Gesellschaften tun. Vertreten Sie heute mal in der BRD das, was in den 50ern absolut nicht infrage gestellte Werte waren.
    Sie können sich die Adjektive, mit denen man Sie bedächte, vermutlich selber zusammenreimen.
    Als nächstes, die MNs sind zum Erhalt ihrer Aktivität zunehmend auf Interaktion angewiesen. Schmoren im eigenen Saft sollte nix zu lange, sonst wird es trocken.
    Und dazu braucht man eben eine Orientierung und gewisse Standards. Und da wird die Karte dann doch wichtig, denn für das gewandelte Spielverständnis und eben die nötige Interaktion ist sowas unerlässlich.
    Es ist eben leider ein Problem , daß die Kartenfrage fast schon Ideologie geworden ist.

    Ich sehe in einer einheitlichen Karte keine Alternative, da ich nicht glaube, dass so etwas klappen mag. Gegen eine gemeinsame Karte spräche ja nichts, wenn diese einfach nur abbildete, ohne ein eigenes Spiel zu werden. Einfach nur die Position von Ländern, ohne Klimazonen, ohne Veto etc. Eine OIK lite sozusagen. Ich glaube weiterhin, dass die MN-Anfangszeit ein Modell für eine Zukunft bietet.

    Eine Möglichkeit, mehr Aktivität zu generieren, wäre auch, hier mit dem Geblubber aufzuhören und stattdessen mal was auszugestalten oder 'nen Diskussionsthread in der jeweiligen MN u eröffnen. ;)

    Die MN kranken doch nicht an mangelnder Ausgestaltung, sondern an Sim-Aktivität. An der ändern auch noch weiter detailliertere Gesetze oder noch genauere und optisch ansprechendere geographische Hintergrundfakten nichts.

  • @Graf: Genau darum geht es unter anderem doch hier. Einen Modus für eine gemeinsame virtuelle Umgebung zu finden. Eben die Karte, die nur abbildet. Und die Anfangszeit ist keine Alternative, Wäre sie das, diese ganze Debatte wäre schlicht überflüssig.

  • weil man sonst alle 2-3 Tage in einer völlig veränderten Umgebung wach werden würde.


    Das geht natürlich nicht. Könnte ja sein, dass sich dann ein paar aufregen und damit aus Versehen Aktivität erzeugen!


    Eine Möglichkeit, mehr Aktivität zu generieren, wäre auch, hier mit dem Geblubber aufzuhören


    Mit Geblubber aufzuhören ist ziemlich genau das Gegenteil von Aktivität.


    Ich weiß nicht, wer zuerst auf die Idee gekommen ist, dass Diskussionen über die MNs an sich schlechte Aktivität sind, aber letztendlich hat sich doch über viele Jahre gezeigt, dass das das einzige Thema ist, das tatsächlich zieht. Wenn es um die Grundorganisation einer MN, oder (zum Beispiel in Sachen Karte) einer Gruppe von MNs geht. Das ist interessant, da sind die Leute dabei. Bei der Debatte über virtuelle Arbeitslosigkeit schlafen dagegen die meisten ein, weil das Ergebnis sowieso null Auswirkung hat.


    Und die Anfangszeit ist keine Alternative, Wäre sie das, diese ganze Debatte wäre schlicht überflüssig.


    Kannst du das näher ausführen? Die Anfangszeit ist ja gerade nicht das, was wir heute machen, also auch nicht das, was gerade gegen die Wand fährt. Sondern das, wovon man sich verabschiedet hat als es gut lief.

  • Ja, kann ich. Wenn es genügt hätte, wären die MNs heut noch da. Welche von damals würden ihr Ding von Anno Scheiße weitermachen bis der letzte wegstirbt oder besseres zu tun hat. Und niemand wäre nachgerückt. Es waren doch die Neuzugänge und suspekte MNs mit genug Energie, die die alte Scheiße weggefegt haben. Das war genauso am Ende wie es das heute wieder ist. Klar, es gab mehr Posts, aber was neues? Ideen? Nix.
    Nur, damals waren immer und rechtzeitig neue Leute da, die mit neuen Ideen den Laden in Betrieb gehalten haben.
    Aus den neuen wurden alte und ohne Nachwuchs müssen wir nun selber dafür sorgen, daß das läuft und Nachwuchs anzieht. Oder wir sehen uns schon mal nach einem neuen Hobby um.
    Angeln soll ja sehr entspannend sein...

  • Die großen MNs von damals sind größtenteils heute noch in irgendeiner Form da. Sie sind nur nicht mehr dieselben, weil sie sich davon verabschiedet haben, eine MN im ursprüngichen Sinn zu sein, und stattdessen lieber eine möglichst korrekte Simulation des RL werden wollten.

  • Also hat sich ja was geändert. Und das mit diesem RL-nachäffen hab ich auch nie verstanden. Aber da sind wir ja unverdächtig. Immer noch... ;) .
    Aber diese Debatte über gestern hilft uns nicht ein bisschen weiter bei der Frage wie es weitergehen soll.

  • Natürlich hat sich etwas verändert. Sonst würde ja niemand auf die Idee kommen zu sagen, wir müssen es wieder wie früher machen. Aber offenbar ist das ein zu radikaler Lösungsansatz, der mit all dem liebgewonnenen Simkorrektheitsmist inkompatibel und deswegen keine Alternative ist, uns nicht weiterbringt und sowieso am besten gleich wieder vergessen werden sollte.

  • Wie gemein, mich jetzt mit so einer Frage zu stellen. ;)


    Eigentlich wäre es am Grafen, genauer zu definieren, was er unter Anfangszeit versteht, denn eigentlich habe ich ja nichts weiteres getan als nachzuhaken, warum genau sein Ansatz die Diskussion nicht wert ist. Wenn ich für mich einen Anhaltspunkt geben soll, würde ich ungefähr ins Jahr 2003 gehen. Das war als die ersten MNs vorsichtig angefangen haben, sich ein kulturelles Profil zu geben, ohne noch RL-Staaten 1:1 zu kopieren. Es war auch noch bevor der Simon/Simoff-Trennung ein hoher Stellenwert zugemessen wurde, und nicht zuletzt auch vor der GF-Gründung. Das müsste die Zeit gewesen sein, in die die letzte Phase der "alten" MNs gefallen ist, in denen beispielsweise auch mal Metadiskussionen über die Organisation der MN noch in Parlamenten statt in "minderwertigen" Simoff-Threads geführt wurden.


    Das ist natürlich nicht mehr strenggenommen Anfangszeit, die man eher gegen 1999 ansiedeln müsste, aber erstens war ich da noch nicht dabei, und zweitens glaube ich, dass der wirklich große Bruch mit den ursprünglichen Spielgrundlagen erst ab 2004 langsam kam.

  • Na dann weiß ich doch nicht, was "früher" bedeutet. Bin ja erst seit 2004 dabei. Und ja, da hab ich noch die ersten Debatten mitbekommen. Nur, ich hab simoff/Simon-Trennung von Anfang an für sinnvoll gehalten. Was ich von den Überresten der alten Spielweise noch gesehen habe, fand ich abstoßend. Forenattacken z.B. .
    Ich hab nie in Staaten mit RL-Bezug mitgemacht, von daher kann ich da nicht mitreden. Mir ist ja selbst das Reich schon zu realistisch, obwohl das zu einem guten teil meine Schuld ist.
    Aber irgendwie will ich doch zurück zu unseren Wurzeln
    Mal sehen, was wird... ;)

  • Und es ist ja gerade dieser überbordende Realismus, der mich an der CartA so abgestoßen hat. Irgendwann wurde das dann irgendwie einfacher, da rein zu kommen. In meinen Augen blanke Hurerei.

  • Dann will ich an dieser Stelle mal festhalten, dass ich nie Angriffe auf Foren durchgeführt oder gutgeheißen habe, und dass ich auch nie davon betroffen war. Die Fälle, die es gab, haben aber natürlich Wellen geschlagen und sind vielleicht auch deswegen noch in Erinnerung.


    Ich sage nicht, dass der Stand 2003 perfekt oder auch nur nahe am Optimum war. Aber ich glaube schon, dass man hinterfragen kann und sollte, ob alle Entwicklungen seither gut waren oder ob ein Zurück in manchen Punkten nicht auch ein Schritt vorwärts sein kann. Die klare Simoff/Simon-Trennung hat so unglaublich viele Themen aus dem politischen Geschehen und aus dem Spiel herausgenommen, darunter fast alle, bei denen es ums Grundsätzliche geht und deswegen Aktivität zu erwarten ist (Warum sind wohl Threads wie dieser immer so aktiv? Genau, es interessiert jeden und jeder hat eine Meinung. Das wäre die optimale Grundlage um in den MNs Politik zu machen, wenn da nicht das Problem wäre, dass Karten- und Aktivitätsdiskussionen nicht realistisch sind.). Ich bezweifle stark, dass das eine gute Idee war. Vielleicht wäre Trennung in einer deutlich abgemilderten Form besser?


    Oder ein anderer Effekt ist, dass heute viel mehr Spieler als damals in mehreren MNs aktiv sind und man immer wieder auf die gleichen trifft. Das ist langweilig und verteilt die vorhandenen Spieler nur auf mehr Foren und am Ende bleibt überall nur sporadische Aktivität übrig. Wobei ich zugeben muss, dass sich das schon etwas gebessert hat, aber wahrscheinlich noch nicht genug.



    Zu der anderen Anmerkung: Auf die CartA zu kommen war noch nie schwer. Schau dir doch nur mal an, wer da so seit den ersten Tagen dabei ist.

  • Ganz einfache Frage: Was hat das RL mit dem VL zu tun? Sicher, RL muß das Spiel besprochen werden, sonst wird es ja nicht. Ist wie schon bei Pen and Paper-Spielen. RL muß man da festlegen, welche Würfel man nimmt. aber im Spiel selber(VL) wird wohl nur von einem z.B. W20 die Rede sen, wenn im Spiel ein Spiel simuliert wird.
    Ich höre immer von den wirklichen Veteranen hier, daß die Trennung RL-VL was ganz böses ist. Nur stichhaltige Gründe hab ich noch nicht gehört.

  • Und gestern hab ich einen Bericht gesehen, da meinte eine erfahrene Domina, die "Englische Erziehung" stirbt aus, in zehn oder zwanzig Jahren wird es die nicht mehr geben. weil die Schüler-innen) eben nicht mehr mit diesen mitteln diszipliniert werden und es dann in späteren Jahren kein Kick ist. Nun ist aber die "Englische Erziehung" durchaus ein erotisches Kulturgut. Soll man deshalb an den Schulen den Rohrstock wieder einführen (Ich bin aus anderen Gründen dafür)? Du verstehst, was ich meine?

  • Deine Frage, was RL und VL miteinander zu tun haben, setzt schon voraus, dass es ein sauber abtrennbares VL gibt, das den Mittelpunkt darstellt. Das mag in den heutigen MNs eine halbwegs treffende Beschreibung sein, obwohl die vollkommene Trennung natürlich eine so hohe Kunst ist, dass sie praktisch keine Bedeutung hat - tatsächlich wird meistens nur den Anschein der Trennung gewahrt. Ursprünglich haben sich MNs aber nicht als virtuelle Simulationen von Staaten verstanden, sondern sie waren dem eigenen Verständnis nach virtuelle Staaten. Man war kein Spieler dieser MN, sondern ein Bürger. Und man durfte deswegen auch frei über jedes beliebige Thema reden, von der Erwähnung von Realpersonen im Staatsbürgerschaftsrecht bis hin zur Diskussion der Forenstruktur, ohne sich einen Simkorrektheitsrüffel einzufangen.


    Was genau für dich ein stichhaltiger Grund ist, weiß ich natürlich nicht. Meinen entscheidenen habe ich genannt: Die Trennung lagert Probleme und Diskussionen in einen Simoff-Teil aus, der nicht als Teil des Spiels angesehen wird, die aber Themen sind, über die mit Leiderschaft diskutiert werden kann und deren Aufnahme in die Politik der MN diese um echte Probleme bereichern würde, die gelöst werden wollen und zu deren Lösung es unterschiedliche, im Konflikt stehende Meinungen gibt. Dieser Thread ist der Beweis.


    Langer Rede kurzer Sinn: Zu viel Trennung schadet der (Simon-)Aktivität.


    Die Parallelen zum Rohrstock sehe ich nicht, aber wenn eine Änderung des Spielstils für dich einer Bestrafung mit dem Rohrstock gleichkommt, von mir aus...

  • @Jonas:

    Zitat

    Das geht natürlich nicht. Könnte ja sein, dass sich dann ein paar aufregen und damit aus Versehen Aktivität erzeugen!


    Bewusst falsch verstanden, wie? Es geht genau nicht darum sich auf neue Gegebenheiten einzustellen, sondern viel mehr darum, ein gewisses Maß an "Planungssicherheit" zu haben...ach...was beteilige ich mich eigentlich an dieser Diskussion? Viel Spass beim schwatzen, ich bin dann mal weg.

    Das einzige was in einem lebenden Organismus beinahe unbegrenzt wachsen kann, ist die Krebszelle.

  • Der Thread kommt einem vor wie das Gejammere am Stammtisch, dass früher alles besser war. Was daran produktiv sein soll, weiß ich nicht. Auch zu behaupten 2003 kam der Niedergang halte ich für eine unbegründete Aussage. 2005 bis 2006/07 war noch eine deutliche Hausse zu spüren. Ich erinnere an die vExpo 2005 in Zwydeck, der bisher größten vExpo nach Teilnehmerstaaten.