Ideen für neue Simulationskonzepte. Eine Sammlung.

  • Ich habe mich da etwas zu schwammig ausgedrückt. Einer muß es sich ausdenken und beschreiben. Im RL braucht man dagegen bloß gen Himmel zu schauen. Die MNs inspirieren kaum, was man (einer der Spieler) sich nicht ausdenkt, gibt es in der Regel einfach nicht. Auf einem gewissen Niveau macht das die Sache aber recht anstrengend (natürlich jetzt eher allgemein verstanden, nicht in Bezug auf das Wetter).


    Nehmen wir doch nur mal die Figur Schmitz, die den Kabinettssaal betritt, man kann freilich schreiben "Ist auch da!", das erfüllt seinen Zweck, aber spätestens, wenn das der Fünfte getan hat, ist es ein einziges Grauen, das jedes Mal wieder zu lesen. Man kann allerdings auch etwas ein wenig ausschmücken:


    Schmitz hatte die Einberufung der Kabinettsitzung am Sonntagmorgen unerwartet getroffen als er gerade im Morgenmantel bei seiner Frau Mathilde saß. Im Scherz hatte er noch zu seiner Angetrauten gesagt, daß man ihn gewiß heute ins Kabinett rufen werde. Heute, wo sich doch Schwager Bodo zu einem Besuch angekündigt hat. Plötzlich klingelte das Telephon und der Kanzler war am Apparat: "Schmitz Ihr kommen duldet keinen Aufschub!", hatte er mit einer Bestimmtheit gesagt, daß es Angst machte. Nicht einmal rasieren konnte sich Schmitz mehr, der doch sonst nur geschniegelt und gestriegelt und selbstverständlich frisch rasiert das Haus verläßt. Jetzt hastet er in den Kabinettssaal unrasiert, hungrig und noch halb schläfrig mit den Gedanken bei seiner besorgten Mathilde und dem wohl umsonst gekommenen Schwager Bodo. Was kann es nur sein, was der Kanzler will? Nichts hat er gesagt[...]


    Man könnte auch bei einer Demonstration sich genötigt sehen, den Platz genauer zu beschreiben, oder eine Landschaft, oder Eisenbahnanlagen, den Hafen usw. usf. Das alles ist aber eben nicht im Handumdrehen gemacht und muß einem erst mal einfallen. Früher, wo es absolut nur ums Rumgezanke ging, da war sowas noch nebensächlich, heute aber, wo man in vielen MNs SimOff freundschaftlich miteinander umgeht, da sind solche "Ist auch da!"-Sätze doch einfach nicht mehr ausreichend. Sowas zu lesen, ist kein Vergnügen, da sehe ich doch lieber fern oder lese ein Buch.

  • Ich teile halt mit, daß ich da bin. Ist wie bei der Armee: "Gefreiter X zur Stelle!". Seh ich ja selber(im Spiel eben nicht), aber wie oft ich dieses "zur Stelle" gehört oder gesagt hab...
    Und es ist in der sim eine sinnvolle Info, aus verschiedensten Gründen.

  • Ich sagte ja, daß es seinen Zweck erfüllt. Allerdings ist es ja doch so, daß die MNs gegen andere Formen der Unterhaltung irgendwie ankommen müssen und wenn wir jetzt mal davon ausgehen, daß in vielen MNs keine echten Kämpfe mehr ausgetragen, sondern eher Geschichten erzählt werden, weil man sich eben nur im SimOn, nicht aber im SimOff bekämpft, dann wird doch zunehmend wichtig, daß sich die Geschichten, die da erzählt werden, sich gut und spannend lesen.


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    Generell sehe ich in den MNs als Defizit, daß oft in gewisser Weise eine objektive Dritte Kraft bzw. Autorität fehlt, was doch in Richtung Generator geht. Es ist zum Beispiel einfach niemand da, der etwa die Wirtschafts- oder Innenpolitik der Regierung beurteilt. Aber genau das ist doch RL das Wichtigste überhaupt, wie sich etwa die Kriminalität, die Inflation, die Arbeitslosigkeit usf. entwickelt hat. Sowas ist doch der Stoff, woraus Wahlkämpfe und die Diskussionen an den Küchentischen erwachsen.


    In den MNs geht es dann entweder auf die Metaebene, was die Spannung herausnimmt, oder die Spieler zerfleischen sich eben entsprechend ihrer politischen Rollen. Allerdings ist dieses "Zerfleischen" wohl über die Jahre immer unbeliebter geworden, weil es eben ein bloßes gegenseitiges Unterstellen ist.


    Es fehlt dahingegen das Element des Ausprobierens. Die künstliche Nation wird einfach nicht simuliert, sondern nur behauptet. Mich würde es offen gesagt schon mal interessieren, was dabei herauskäme, wenn man ein Land wirklich so wie in Korland oder einer anderen beliebig einzusetzenden MN regieren würde.

  • Ich selbst bin mit Kurzpost völlig zufrieden. Dennoch kann das eine sinnvolle Stiländerung sein. Forumrollenspiele hatten ihre Hypezeit ja zusammen mit den MN. Die alten Hasen bedauerten da auch öfters mal die Lesespaßbeeinträchtigung zunehmender Kurzbeiträge. Sowas bringt nunmal die Masse mit sich. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich nicht, aber wenn in einer MN Leute zusammenkommen, die diesen Stil mögen, ist das zumindest für die betreffende MN vitalisierend. Das bedarf aber sicher konsequente Adminrichtlinien.


    Die fehlende Dritte Kraft finde ich gerade reizvoll. Aber auch hier denke ich, kann man auch anders probieren. So könnte man z.B. eine Art Weltwirtschafts-Organisation gründen, deren Staatenmitgliedschaft zwar rein freiwillig ist, aber die Vorgaben der Orga müssen bei Androhung von Rauswurf von den Staaten umgesetzt werden. Die Organisation beobachtet dann Handel, Kriminalität, Inflation, Arbeitslosigkeit etc. ihrer Mitgliedstaaten und entwirft dabei auch unter Beimischung von ein wenig Würfelglück ein Szenario. z.B. dass Billiglohnarbeiter von einem Staat in den anderen auswandern, weil jener Mindestlöhne abschafft usw. Das heißt, politische Entscheidungen des einen Staates haben dann Auswirkungen auf andere Staaten und deren Reaktion ebenfalls. Nur wenn man das wieder irgendwie mit der Kartenfrage verquickt, würde es nicht funktionieren.

  • Das ist doch alles akademisch. MNs waren schon immer eine extreme Nischenveranstaltung.
    Die "objektive kraft" soll dann ein Generator sein? Die Staaten sind doch dazu viel zu vielfältig. Nichts kann die Phantasie der Spieler ersetzen.
    Ich sehe das Problem einfach darin, daß viele Macher zu egoistisch sind und generell zu eng gedacht wird.
    Nehmt doch mal die einst stolze DUR. Die ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Und ich weiß ums verrecken nicht, wieso man sich derart an Dingen aufbaut, die absolut uninteressant sind. Klima, WISIM...
    supertoll aber scheinbar recht uninteressant, sonst liefe das nämlich. Und da sind wir bei einem weiteren Problem. Wenige Leute mit ihren Vorstellungen schränken die Kreativität ein.
    Mit Regeln und sonstwas außerhalb des unabdingbar nötigen richtet man nur Schaden an. Freies Spiel ist das einzige, was hier hilft. Wo das hinführt? Weiß keiner. Wie in der Evolution.

  • Die Simulationsmaschinen in einigen wenigen MN wären ja schon ein Beitrag zur Vielfalt, das Wichtigste bei der Evolution.


    Die DUR ist ein gutes Beispiel dafür, dass manche Sim-Konzepte nur ab einer recht hohen Mindestspielerzahl funktionieren. Die kann man nun entweder durch Vereinigungen z.B. der Wahlpolitiksimulationsstaaten herstellen oder man entwickelt Konzepte, die auch von wenigen Leuten getragen werden können.

  • Die DUR ist ledglich ein Beispiel für die Folgen von Engstirnigkeit.
    Und genau um das entwickeln von Konzepten geht es doch. Hatten wir doch gerade.
    Die Frage, was genau denn Weltherrschaft ist, steht doch nicht aus Spaß im Raum.
    Ideen gibt es da einige und die meisten davon kommen ohne das übliche aus.
    Da würden dann Karten und Diplomatie nur noch bestenfalls am Rand eine Rolle spielen.

  • Zitat

    Von der funktionierenden WiSim zu träumen ist zwar schön, aber nach den bisherigen Erfahrungen letztendlich wohl nicht realistisch.


    Stimmt wohl, aber vieleicht könnte man trotzdem eine gewisse Unterstützung etwa der Wirtschaftssimulation erreichen.


    Zitat

    Wenige Leute mit ihren Vorstellungen schränken die Kreativität ein.
    Mit Regeln und sonstwas außerhalb des unabdingbar nötigen richtet man nur Schaden an. Freies Spiel ist das einzige, was hier hilft. Wo das hinführt? Weiß keiner. Wie in der Evolution.


    Die Kreativität schränkt in meinen Augen eher ein, daß der MNler auf der Suche nach Interaktion ist. Da diese Interaktion erfordert, daß ein anderer Spieler darauf eingeht, muß er seine Aktionen so gestalten, daß er eine Reaktion darauf erhält. Wenn ich einfach drauflosschreiben würde, was mich gerade persönlich interessiert, wäre das mutmaßlich nur für wenige andere von großem Interesse.


    Ein anderes Problem ist dabei die "Faulheit". Ich würde manchmal gerne gewisse Situationen simulieren, auf die "Vorbereitungssimulation" habe ich jedoch keine Lust. Nehmen wir doch nur mal an, ich wollte eine bestimmte Rede als Parteivorsitzender einer bestimmten Gruppierung halten, so muß ich entweder eine entsprechende Partei gründen und die Satzung ausformulieren, oder in einer bestimmten Partei eben zum Vorsitzenden aufsteigen. Dann braucht es ja noch die Situation auf die meine Rede paßt, die auch erst mal eintreten/herbeigeführt werden muß. Die Zwischenschritte kann man in den meisten MNs allerdings kaum auslassen. Das würde ja freilich auch zu einem einzigen Chaos führen.


    Auch auf den Status Quo hat man keinen Einfluß, der ist eben, wie er ist, entweder arrangiert man sich damit oder man bleibt weg. Man kann ihn natürlich zu ändern versuchen, das setzt aber voraus, daß man genügend Mitstreiter findet.


    So wahnsinnig kreativ und individuell kann man in den MNs auch gar nicht sein, weil sonst die gemeinsame Basis fehlt und die ist numal bei der Interaktion von Menschen elementar.


    Auch Phantasie ist so eine Sache: Gesetzt den Fall, ich würde jetzt gerne den Arbeitsalltag in einem Eisenbahnstellwerk simulieren, dann bringt mir das rein gar nichts, wenn ich mir das noch so gut vorstellen kann, wenn außer mir das sonst keiner simulieren will. Wenn ich dann mit 5 NIDs das ganze nachstellen muß, kann ich mich auch gleich in Tagträumereien begeben.


    Zitat

    Ich selbst bin mit Kurzpost völlig zufrieden. Dennoch kann das eine sinnvolle Stiländerung sein. Forumrollenspiele hatten ihre Hypezeit ja zusammen mit den MN. Die alten Hasen bedauerten da auch öfters mal die Lesespaßbeeinträchtigung zunehmender Kurzbeiträge. Sowas bringt nunmal die Masse mit sich. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich nicht, aber wenn in einer MN Leute zusammenkommen, die diesen Stil mögen, ist das zumindest für die betreffende MN vitalisierend. Das bedarf aber sicher konsequente Adminrichtlinien.


    Erzwingen wird man es kaum können. Ich wolte das nur mal als Denkanstoß einbringen. Bei mir ist es nämlich so, daß ich öfter mal durch die MNs streife und das Gefühl habe, daß das, was dort passiert, mich gar nicht mehr so sonderlich interessiert.

  • Ja und? Das alles sind nunmal inhärente Eigenschaften des Spieles. So wie ich beim Fußball eben die Füße und nicht die Hände benutzen muss.
    Und wenn ich was will im Spiel, muß ich es eben aufbauen und ermöglichen. Ist doch das schöne.
    Und ja, ich muß auf meine Mitspieler reagieren wie die auf mich. Genau das macht doch das Leben vl und rl aus.
    Und was Sims aus eigenem Spaß angeht? Klappt auch wunderbar. Finde einen Dreh, das ins Gesamtkonzept einzubinden und alles ist gut.
    Dann kannst Du in Deinem Stellwerk machen, was Du willst. und wenn Du dann einpennst und es kracht oder ne Panne simulierst, setzt das eben den Katastrophenschutz oder bei vorhandensein wirtschaftliche Probleme in Gang.
    Ich hab sowas über Jahre gemacht. Derzeit tut sich da nicht viel, aber das Institut für Luft- und Raumfahrt war früher sehr aktiv. Da hab ich vor mich hingewerkelt und ab und an hat das dann Einfluß auf die gesamte Sim gehabt. Alles geht nicht, aber das was geht ist eine ganze Menge wenn man sich was einfallen lässt. Und wenn Du z.B. eine politische Zeitschrift gründest, dann kannst Du deine Reden als Artikel publizieren, zwar nicht als Parteivorsitzender nicht existenter Parteien aber das sollte sich ja fingern lassen.
    "Liebe Leser!
    Deie Lage des Landes zeigt immer deutlicher, daß eine Bewegung XY fehlt.
    Stellen wir uns einen Augenblick vor, es gäbe sie. Dann würde ich ihr zurufen...."
    Und dann kannst Du vom Leder ziehen.
    Ich weiß icht, aber die meisten Probleme existieren nur in den Köpfen der Spieler oder deshalb weil die Spieler den Kopf nicht benutzen.

  • das Institut für Luft- und Raumfahrt war früher sehr aktiv. Da hab ich vor mich hingewerkelt und ab und an hat das dann Einfluß auf die gesamte Sim gehabt. Alles geht nicht, aber das was geht ist eine ganze Menge wenn man sich was einfallen lässt.


    In der Tat hat keiner verstanden, was du da machst und was für Flugkörper das sein sollten. Man hörte immer nur etwas von AIII-Fliegern, Bienenschwärmen etc. Dennoch waren diese Flieger später kriegsentschedend. Und eine Sim hatte sich immer dadurch ergeben, dass Fortschrittsberichte der Regierung vorgestellt wurden, Berichte, die keiner verstand. Aber damit war man ja sehr nahe am Leben.

  • Äh....Graf.... Wie oft wurde das mit dem Hyperschall erklärt? Wie oft das mit den vernetzenden Waffen?
    Von dem Vortrag haben Sie ja zumindest soviel verstanden(oder auch nicht) daß es für einen Weltkrieg gereicht hat... 8)

  • Zitat

    Ja und? Das alles sind nunmal inhärente Eigenschaften des Spieles. So wie ich beim Fußball eben die Füße und nicht die Hände benutzen muss.


    Zum Problem wird das allerdings dann, wenn man lieber Handball bzw. vielleicht auch Fußball und Handball spielen möchte, aber nur Fußball "geboten" bekommt. Das ist wohl auch das Problem der MNs, sie bieten dem Interessenten einfach nicht genug bzw. nicht das, damit er kommt bzw. bleibt. Geboten heißt nicht mal hofieren, aber wenn man denn Lust auf eine Partie Wasserball oder Teebeutelweitwurf hat, will der Partner eben auch vorhanden sein, der mitspielt.


    Am Anfang fand man es vielleicht toll, überhaupt auf so eine politische Simulation gestoßen zu sein, dann suchte man nach Bestimmtem und mit der Zeit sind die Vorstellungen so konkret, daß sich kaum noch was finden läßt, das die eigenen Ansprüche befriedigt.


    Jeder hat sicher so seine Vorstellung, wie die MNs oder auch eine bestimmte MN aussehen sollten und ich vermute, daß man mit der Zeit immer weniger Kompromisse einzugehen bereit ist. Das "Spielzeug" ist eben nicht mehr neu, jetzt soll es bitteschön eben "perfekt" sein. Das kennt man ja auch aus anderen Bereichen, reichte einem anfangs die billige Knipscamera oder der kleine tragbare Kassettenrecorder, soll es jetzt eine professionelle Spiegelreflex oder die Hifi-Stereonanlage sein.


    Zitat

    Und ja, ich muß auf meine Mitspieler reagieren wie die auf mich. Genau das macht doch das Leben vl und rl aus.


    Da ist aber der Unterschied zum RL: Von müssen kann gar keine Rede sein, keiner muß. Es gibt da meines Erachtens hauptsächlich zwei Gründe, entweder interessiert eine Handlung eines Mitspielers (und sei es nur, um ihm zu "beweisen", daß er ein Depp ist), oder man reagiert, um jemanden bei der Stange zu halten - in der Regel machen das Administratoren.


    Und ansonsten: Wollen wir nicht alle die Menschen, die wir uns wünschen und nicht, die Menschen, wie sie tatsächlich sind? Das heißt also im konkreten Fall Menschen, die auf meine Sims in einer mir im großen und ganzen gefälligen Weise einsteigen - natürlich ncht so gefällig, daß es langweilig wird, aber doch so gefällig, daß es mir Freude bereitet. (Eine so undankbare Aufgabe, daß sie wohl höchstens jemandem gegen Bezahlung oder Computern zugemutet werden kann. ;))


    Wie gesagt, letztlich kann man natürlich auch alles für sich allein machen (wie diese exotischeren Simulationsthemen), aber dazu braucht man dann auch keine MNs. Der Reiz besteht im Wesentlichen aus dem Wechsel von Aktion und Reaktion. Letztlich schreibt man doch fast nur, um eine wie auch immer geartete Rückmeldung zu erhalten - zumindest dürfte das Festhalten zum Zwecke der Notiz einer Idee eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

  • Auch Phantasie ist so eine Sache: Gesetzt den Fall, ich würde jetzt gerne den Arbeitsalltag in einem Eisenbahnstellwerk simulieren, dann bringt mir das rein gar nichts, wenn ich mir das noch so gut vorstellen kann, wenn außer mir das sonst keiner simulieren will. Wenn ich dann mit 5 NIDs das ganze nachstellen muß, kann ich mich auch gleich in Tagträumereien begeben.


    He, vor nicht allzu langer Zeit gab es ganze Staatenverbände, von denen vermutet wurde, dass sie nur einen Spieler gehabt hätten. Noch dazu einen mit nur eingeschränkten Deutschkentnissen…
    Und der hat es trotzdem geschafft, das OIK-Forum, den Marktplatz hier und einige andere Stellen ziemlich zu beleben… :D

  • Tja Herr Perleburg, allen Leuten rechtgetan ist eine Kunst, die keiner kann.
    Das ist hier nunmal nix für die Masse. Und wie schon gesagt, wir würden uns wohl "bedanken", wenn sich hier plötzlich einige tausend Leute tummeln würden.
    Das ist hier nunmal interaktiv und man kann nicht alles haben, wenn man es nicht selber möglich macht. Keine Idee? Zu faul? Pech!
    Übrigens mit dem Wetter: da bauen sie im Reich gerade einen Generator. Zumindest das Problem sollte bei uns weg sein... :D
    Das MN-Konzept ist, wie es ist, es kann sich langsam in bestimmtem Maße ändern, aber das geht nur durch uns selber.
    Hier ist eben Fußball, wer Handball will ist hier falsch oder tut was.
    Und ich will keinen, der auf meine Sim"gefällig" einsteigt. Es ist doch gerade das schöne hier, daß ich die Reaktion der anderen nur beschränkt vorhersehen kann.
    Die Regeln eines Spieles ohne Regeln.
    Und mit der Sim und Partnern, die da mitmachen wollen, ist es doch auch wie im RL. Ich kann tausendmal was wollen, wenn es die anderen nicht interessiert.... Deswegen ist sowas wie Schachboxen auch eher eine Randsportart.
    Und genau das, was Dich stört, daß man mit sowas wie dem hypothetischen Stellwerk eben alleine ist, finde ich sehr gut. Man tut in seinem Bereich, was man für richtig hält und wenn man es dann noch in die Sim einbauen kann, ist es doch perfekt.

  • Ein etwas anderes Konzept wäre vielleicht auch, die neue MN nicht mit einem Forum gleichzusetzen. Bisher ist ja das Staatsforum der absolute Spielraum. Stattdessen könnte man dort lediglich eine Webseite mit Marktplatz präsentieren und die ganzen Institutionen, Häuser, Geschäfte. liefen über eigene Seiten, egal ob über Facebook, Foren, Wiki usw. Bürokratie, Verwaltung bekäme mehr Sinn, denn die Regierung will ja wissen, was im Staate eigentlich läuft. Wenn Leute Aufstände etc. simsen, brauchen sie die Akzeptanz anderer oder es verpufft, Admnineingriffe werden weitgehend unnötig. Alles würde mehr als Selbstorganisation funktionieren (oder auch nicht) und ist daher recht unvorhersagbar in seiner Entwicklung. Ob z.B. eine Simoff/Simontrennung besser geeignet ist etc.

  • Also mir scheint es letztlich doch mit das größte Problem der MNs von heute, daß man zu lange auf Antworten warten muß und zu selten gleichzeitig online ist. Jeder, der einmal in einer größeren MN war, weiß doch, wie herrlich es sein kann, wenn 5 Leute drei Stunden gemeinsam in einem Thread interagieren. Man steigert sich so richtig rein und es gibt einen temporeichen Schlagabtausch. Das ist fast so schön wie ein Ausflug mit guten Bekannten.


    Wenn ich dahingegen fünf Tage auf eine Antwort warte, kommt dieses Gefühl nicht auf. Oft hat man selbst schon keine rechte Lust mehr darauf, wenn die Antwort dann endlich kommt oder auch keine Zeit. Vor allem, wenn man einen umfangreichen Beitrag geschrieben hat und die Reaktion gleich Null ist, dann ist das schon recht demotivierend. Ja und da schließt sich in gewisser Weise wieder der Kreis - nicht jeden interessiert alles und oft sind Leute beeinander, die nur sehr begrenzte Interessen teilen.


    Man kann zwar simulieren, was einen nur selber interessiert, aber erstens reagiert keiner darauf und zweitens darf man zumindest als Administrator den Kernbereich einer MN nicht vernachlässigen, wenn einem die Leute nicht weglaufen sollen.


    Ich kann jedenfalls Enigmas Standpunkt, daß alleine simulieren besonders schön sei nicht teilen. Wenn ich allein sein will, lese ich ein Buch, gehe im Wald spazieren, sehe fern, oder starre die Decke an, aber gehe nicht in ein Diskussionsforum. Ob ich tausende Leute in Korland haben wollte? Nun ja, da hätte ich schon juristisch ein wenig Angst. Aber sonst sähe ich keine Probleme, da würden eben Moderatoren eingesetzt und die Polizei und die Gerichte hätten was zu tun. Man müßte sich als Administrator nicht um die Integration jedes einzelnen Mitspielers bemühen und in den einzelnen Organen bliebe die Zahl der Leute ja auch überschaubar und man würde sich endlich mal wirklich um die Posten reißen, was dann bedeutet, daß die Amtsinhaber auch ihre Arbeit erledigen müßten, weil Entsatz stets bereitsteht. Ja, also zumindest 50 oder 100 Leute dürften es gerne bei uns sein.

  • Stimmt schon, ich kenne auch solche Phasen, wo man quasi in Echtzeit simte. Ich kenne aber auch noch im Vergleich zu Chat-Rollenspielen die Vorzüge versetzten Simulierens über Foren. MN bieten dabei eigentlich für beides die Möglichkeit. Man könnte viele Konferenzen, Gerichtsprozesse und sonstige Ereignisse im Chat verabreden und in Echtzeit spielen, den Chat dann abspeichern und als einen Forumeintrag archivieren. Hier geht es ja um neue Simkonzepte und die können nicht im Rahmen der bisherigen Strukturen laufen, sonst wären es keine neuen Konzepte, sondern nur neue Variationen althergebrachter Muster. Ein neues MN-Thema ist z.B. kein neues Konzept. Eine MN-Diktatur ist kein alternatives Konzept zu einer Demokratie. Was ist eine MN? Ein virtueller Staat im Internet. Das ist aber nicht die Wahrheit. Tatsächlich ist das MN-Konzept viel enger. Nämlich ein Forum mit einer fast überall gleichen Forenstruktur (Simoff-Simon Trennung, Regierungsunterforum usw.) und einer vorhandenen oder angestrebten Kartenmitgliedschaft; mit einer Verfassung und Bürgern, die sich über ein Einbürgerungsforum einbürgern und dabei Avatare haben, die sie optisch darstellen sollen. Vielleicht noch das eine oder andere Detail. Innerhalb dieser Dimensionen kann kein neues Konzept entstehen. Ein neues Konzept hieße, die bekannten Muster zu sprengen. Alles Herumdoktorn ohne diese Grundfesten zu verändern, ist so sinnlos wie eine Bildungsreform, bei der nur zwei zusätzliche wöchentliche Mathestunden herauskommen.

  • […] Tatsächlich ist das MN-Konzept viel enger. Nämlich ein Forum mit einer fast überall gleichen Forenstruktur (Simoff-Simon Trennung, Regierungsunterforum usw.) und einer vorhandenen oder angestrebten Kartenmitgliedschaft;


    Kartenmitgliedschaft trifft z.B. auf Lillemark nicht zu, weshalb ich dies als Merkmal nicht zählen lassen würde, zumal auch aktive Außenpolitik über Kartengrenzen hinaus möglich ist.


    Deine Idee, die MNs zu dezentralisieren ist zwar an sich nicht schlecht, hat allerdings folgende Nachteile:

    • mangelnde Übersichtlichkeit
    • Wenn irgendwo eine Unterseite offline geht, sind alle dort stattgefundenen Simulationen verloren. Dies ist mit Sicherheit störend, zumal alte Verweise nicht mehr nachzulesen sind. Die MN stirbt also zwar nicht komplett, wenn die Hauptseite offline geht, aber sie stirbt in Teilen, wenn jeweils eine Unterseite offline geht
    • Wenn ich heute bei einer MN mitspielen möchte, muss ich jede ID genau einmal registrieren. Wenn allerdings die MN sich auf 10 Internetseiten + Facebook + Wasweissichwas verteilt, muss ich jede ID, mit der ich an der entsprechenden Seite mitspielen will, auf jeder entsprechenden Seite registrieren. Dies erhöht nicht nur den Aufwand (und zwar nicht für den Ersteller des Objekts, eine (mittelmäßige) HP und ein Forum habe ich in kürzester Zeit auf die Beine gestellt) sondern für die Mitspieler und macht ID-Tausch-Aktionen recht kompliziert (was nicht unbedingt ein Nachteil ist). Außerdem kann ich so Mitspielern schaden, indem ich einfach auf einer anderen Seite der selben Nation mich mit dem Namen einer ID eines anderen Spielers erstelle.


    Also mir scheint es letztlich doch mit das größte Problem der MNs von heute, daß man zu lange auf Antworten warten muß und zu selten gleichzeitig online ist. Jeder, der einmal in einer größeren MN war, weiß doch, wie herrlich es sein kann, wenn 5 Leute drei Stunden gemeinsam in einem Thread interagieren. Man steigert sich so richtig rein und es gibt einen temporeichen Schlagabtausch. Das ist fast so schön wie ein Ausflug mit guten Bekannten.


    Wenn ich dahingegen fünf Tage auf eine Antwort warte, kommt dieses Gefühl nicht auf.


    Eine langsamere Simulation hat allerdings den Vorteil, dass man sich auch dann noch gut in eine Simulation einfügen kann, wenn man später einsteigt. Wenn ich an eine gechattete Regierungssitzung habe, an der ich gerne teilnehmen möchte, muss ich am Abend des Beginns der Sitzung da sein. Wenn ich just an diesem Abend nicht kann, hab' ich Pech gehabt. Auch wenn ich die nächsten drei Abende wieder Zeit habe. Insofern haben solche Sitzungen in Echtzeit den Nachteil, dass man häufiger bereit sein muss, in den MNs mitzumachen, und dazu ist nicht jeder Spieler bereit. Eine schneller Simulation würde meiner Meinung nach also eher dazu führen, dass noch mehr Spieler verloren gehen, als dass solche gewonnen werden.


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    Innerhalb dieser Dimensionen kann kein neues Konzept entstehen. Ein neues Konzept hieße, die bekannten Muster zu sprengen. Alles Herumdoktorn ohne diese Grundfesten zu verändern, ist so sinnlos wie eine Bildungsreform, bei der nur zwei zusätzliche wöchentliche Mathestunden herauskommen.


    Schön wäre es, wenn bei der nächsten Bildungsreform zwei Mathestunden herauskämen. Stattdessen werden in der Regel zwei Mathestunden durch zwei Indonesisch-ohne-Noten-und-ohne-Vokabelnlernen-aber-dafür-mit-Computer-Stunden oder zwei gendergerechte-Sexualkunde-Stunden ersetzt ;)
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