Meldung aus dem Kaiserreich Chinopien

  • Wie nicht anders zu erwarten war, hat der oberste Prinz, seines Zeichens letzter Regent des Gelben Reiches,
    die Thronbesteigung durch Te Mai nicht tatenlos hingenommen.
    In seiner Funktion als Generalreichsanwalt (GRA) ließ er Ihre Majestät die Kaiserin
    sowie Ihre Exzellenzen den Reichsjustizminister und den Reichsmarschall
    wegen des Verdachtes des "Staatsverrates" vorläufig festnehmen.


    Die Beschuldigten zeigten sich geduldig und traten die vorläufige Haft an.
    Die Beschuldigten gaben an, so sehr diese Maßnahme auch unbegründet und gesetzwidrig sei,
    man werde das Gesetz achten und auf dem vorgeschriebenen gesetzlichen Weg diese Sache klären,
    da sie die Herrschaft des Gesetzes über jeden Menschen anerkennen und auch verteidigen werden.


    Vor dem Kaiserlichen Gerichtshof erheben sie aber Beschwerde gegen diese Maßnahmen.
    Man fordert vom GRA einen konkreten am Gesetzestext orientierten Tatvorwurf,
    da es den Tatbestand des "Staatsverrates" gar nicht gebe.
    Auch gab es bereits im bisherigen Verfahren nicht nur erhebliche Fehler,
    sondern sogar klare Gesetzesüberschreitungen der Generalreichsanwaltschaft.


    Der GRA zeigte sich seit der Anordnung und den Beschwerden der Beschuldigten nicht mehr in der Öffentlichkeit.
    Das Verfahren ist deshalb heikel, da der amtierende Gerichtspräsident ebenfalls ein Prinz ist,
    der auch bereits Regent gewesen ist. Er hat sich jedoch vor wenigen Tagen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.


    Die genannten Prinzen, Dorisch Tom Chan und Takkatakian Udo, hatten sich in der Vergangenheit
    auch bereits mehrfach gegen die Kür eines neuen Kaisers gestellt.
    Mehrere ausländische Besucher im Gelben Reich gaben bereits an,
    dass sie hier einen klassischen Fall dessen sähen, was man als Machtkonkurrenz bezeichnet:
    Die bisherigen Machthabenden, die Prinzen des Kronrates, sehen keinen Grund dafür,
    die unter ihnen rotierende Regentschaft zu beenden und einer legitimen Kaiserin zu weichen,
    die ja eine naturgemäße Bedrohung ihrer bisherigen Macht bedeutet.